Die italienische Film-Legende Federico Fellini sei Bewunderer des georgischen Films gewesen, sagt Nelly Eichhorn, Kuratorin des Filmfestivals, in SWR Kultur. Filme aus Georgien bestächen durch eine einzigartige Mischung aus Poesie, Leichtigkeit und philosophischem Tiefgang.
Eine bewegte Geschichte im Spiegel des Films
Die Georgischen Filmtage wollen mehr zeigen als die Krisen, die Georgien in die Nachrichten bringen. „Das Ziel ist, die Seele des Landes zu zeigen,“ erklärt Nelly Eichhorn, Kuratorin und Theaterleiterin des Theaters am Olgaeck, über die Georgischen Filmtage. Besonders die Werke von Regisseurinnen verdeutlichen, wie schwer es ist, in einem von Traditionen geprägten Land eigene Wege zu gehen.
Eichhorn hebt hervor, dass georgische Filme durch eine einzigartige Mischung aus Poesie, Leichtigkeit und philosophischem Tiefgang bestechen. Fellini war ein großer Bewunderer des georgischen Films und lobte seine Reinheit und die emotionale Tiefe.
Kunst trotz widriger Umstände
Die Filmschaffenden in Georgien arbeiten unter schwierigen Bedingungen. „Die technische Ausstattung in einer deutschen Filmakademie übertrifft die Ressourcen im ganzen Land,“ berichtet Eichhorn aus Erfahrung. Doch gerade diese Herausforderungen fördern Fantasie und Kreativität.
Die georgische Filmgeschichte begann früh: Bereits 1896 wurden hier die ersten Filme der Brüder Lumière gezeigt. Georgien produzierte kurze Zeit später einen der ersten Dokumentarfilme der Welt.
Filme als Stimme des Landes
Die internationale Aufmerksamkeit ist essentiell für die georgische Filmszene. „Für mich sind diese Filme die Stimme Georgiens,“ betont Eichhorn.
Festivals wie die Georgischen Filmtage ermöglichen es, das Land in all seiner kulturellen Vielfalt zu entdecken. Eichhorn ist überzeugt: „Wer die Filme sieht, wird sofort nach Georgien reisen wollen.“
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