Warum haben sich Millionen Deutsche scheinbar so leichtfertig für die perfide Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie der Nazis einspannen lassen? Diese Frage versucht Regisseur Joachim A. Lang in seinem Film „Führer und Verführer“ zu beantworten. In einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion analysiert der Filmemacher die ausgefeilten Propaganda-Strategien von Joseph Goebbels.
Doku-Material zum Dritten Reich stammt aus Goebbels' Propaganda-Maschine
Es ist der 12. März 1938: Die deutsche Wehrmacht überquert die Grenze nach Österreich. Nur wenige Tage später zeigt die „Wochenschau“, wie Hitler in Wien vor 100.000 jubelnden Menschen den sogenannten „Anschluss“ verkündet.
Regisseur Joachim A. Lang versucht mit seinem Film die inszenierten Aufnahmen der Nazis zu dekonstruieren. Und er tut das, indem er die Bilder schafft, die nach dem Willen von Propaganda-Minister Goebbels auf keinen Fall in die Öffentlichkeit gelangen durften. Sein Film „Führer und Verführer“ ist daher eine Mischung aus Dokumentation und einer Fiktion, die auf historischen Quellen, Originalzitaten und wissenschaftlichen Forschungsergebnissen beruht.
Demagogen brauchen Bereitschaft zu Extremismus
Der Film konzentriert sich auf die Zeit von 1938 bis Mai 1945. Mit der Fokussierung auf die NS-Täter, auf Hitler und Goebbels, werden die Deutschen, die einem wahren Kriegs- und Vernichtungsrausch verfielen, allerdings keinesfalls entlastet, betont der wissenschaftliche Berater der Produktion, der Historiker Thomas Weber.
Parallelen zu heutiger Desinformation und Manipulation
Die Konstruktion einer falschen Wirklichkeit, gezielte Desinformation, um Ängste und Vorurteile zu schüren – das sind Mechanismen, mit denen Populistinnen und Populisten heute vor allem im Netz Menschen und deren Meinungen zu manipulieren versuchen. Mit seinem Film wolle er daher auch ganz bewusst eine Brücke in die Gegenwart schlagen, betont Regisseur Joachim Lang.
Trailer „Führer und Verführer“, im Kino und seit 22.11.2024 auch auf DVD, Blu-ray und als VoD (Wild Bunch Germany)
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