„Beautiful Failure“ - „Schönes Versagen“ ist der Titel des Tanzstücks, das der norwegische Choreograf und Regisseur Alan Lucien Øyen jetzt für das Ensemble des Pfalztheaters Kaiserslautern auf die Bühne bringt. Darin geht es um die Frage, wer wir sind, welche Rollen wir spielen und welche Masken wir tragen. Cineastische Momente und zeitgenössischer moderner Tanz stehen im Vordergrund. Für Luisa Sancho Escanero, die künstlerische Leiterin des Tanzensembles, ist diese prominente Auftragsinszenierung eine große Ehre.
Die Grenzen zwischen Schauspiel und Tanz verschwimmen
Tänzer und Tänzerinnen formieren sich zu einer kleinen Gruppe - ein stummer Schrei hier, ein harmonisches Duett dort. Ein Tänzer scheint dem anderen den Spiegel vorzuhalten. Vielleicht ist auch alles nur eingebildet. Einige fragende Gesten und die Mimik deuten darauf hin. Man weiß es nicht genau.
Das Stück „Beautiful failure“, was so viel heißt wie „Schönes Versagen“, handelt von den Masken, die wir im Leben tragen, von den Rollen, die wir spielen. Im Laufe des Stück wird auch gesprochen, die Grenzen zwischen Schauspiel und Tanz verschwimmen.
Choreograf Oyen – in Film, Schauspiel und Tanz gleichermaßen zuhause
Und dann ist da auch noch der Film. Das Bühnenbild sieht aus wie ein Filmset mit verschiedenen Räumen. Alan Lucien Oyen fühlt sich in Film, Schauspiel und Tanz gleichermaßen zuhause.
Ihm gefalle der Kontext der Meta-Fiktion sehr gut, sagt Alan Lucien Oyen, „und Sie sehen tatsächlich, dass das, was Sie glauben, Realität ist. Vielleicht hat es eine andere Ebene, es ist nicht wirklich echt. Aber im Theater ist das möglich. Ich denke, mein Stück ist für mich auch eine Ausrede, hier keinen Film zu machen.“
Einer der gefragtesten Choreographen der Welt
Alan Lucien Oyen ist ein international gefragter Choreograf, er ist auch Regisseur, hat eine eigene Companie und arbeitete an ersten Adressen wie dem Tanztheater Pina Bausch oder der Pariser Oper.
Die künstlerische Leiterin des Tanzensembles Kaisersautern Luisa Sancho Escanero ist stolz, den Norweger in der Pfalz zu haben: „Er ist in den letzten 15 Jahren zu einem der gefragtesten Choreographen der Welt geworden. Das ist für uns seine riesige Gelegenheit.“
Kleine Geschichten, die wie cineastische Momente wirken
Alan Lucien Oyen legt großen Wert auf Musik. Er sagt, es sei immer wieder verwunderlich, wie wenig Musik generell im Theater verwendet werde.
Alan Lucien Oyens Tanzstil ist sehr physisch, sehr technisch und er vermittelt viele Informationen. Er zeige kleine Geschichten auf der Bühne, die wie cineastische Momente wirken, sagt Oyen.
Kostüme in denen die Tänzer sie selbst sein können
Die Kostüme sind sehr natürlich, die Tänzer sollen nicht verkleidet aussehen. „Ich versuche Kostüme zu finden, in denen die Tänzer sie selbst sein können“, sagt er. „Und wenn ich in das Publikum schaue oder auf die Bühne, dann fühle ich, die Menschen unterscheiden sich nicht voneinander. Deshalb versuche ich, die Tänzer normal aussehen zu lassen. Ich suche nach Farben, die zusammenpassen und nach Materialien, die fließend sind. Wenn sich der Stoff gut bewegt, sieht er auch am Körper gut aus.“
Alan Lucien Oyen ist ein Ästhet. Soviel lässt sich vor der Uraufführung schon erahnen.
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