Auszeichnung

Thomas-Nast-Preis für den Karikaturisten Til Mette: „Es gibt eine größere Vorsicht bei den Zeichnern“

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Doris Maull

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„Thomas Nast hat moderne Werte einer modernen Gesellschaft vertreten“, betont der diesjährige Preisträger des Landauer Karikaturen-Preises Til Mette im Gespräch mit SWR2. Leider sei Nast in Deutschland nicht so bekannt wie in den USA.

Er selbst, so Mette, sei durch eine Trennungs-Erfahrung zum Beruf des Karikaturisten gekommen. „Da ging es mir richtig schlecht und ich konnte trotzdem witzige Zeichnungen machen.“ Daraus habe er geschlossen: „Dann kann ich das auch als Beruf machen.“

Til Mette: Die Arbeit hat sich sehr verändert

Der Job habe sich allerdings in den vergangenen Jahren sehr verändert. Es gebe schneller Empörung und die Leute seien sehr viel angespannter, so Mette. Große Zäsuren seien zudem vor allem der Streit um die Mohammed-Karikaturen und die Angriffe auf die Charlie-Hebdo-Redaktion gewesen. Unterstützt durch die ökonomischen Zwänge der Gegenwart, herrsche mittlerweile eine große Vorsicht, damit man auch gedruckt würde. Mette nennt dies „kleine Zäsuren“.

„Und das führt nicht zu einer größeren Kunstfreiheit, sondern zu einer größeren Anpassung.“

Til Mette wird am 9. Dezember in Landau mit dem mit 5.000 Euro dotierten Thomas-Nast-Preis ausgezeichnet.

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Frank Hoppmans Karikaturen werfen selten ein schmeichelhaftes Licht auf Politiker und Prominente. Er selbst ist der Meinung: würden sie seine Karikaturen schön finden, hätte er etwas falsch gemacht.   

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