+++ Müllberge: Opfer der Hochwasserkatastrophe rufen um Hilfe +++
23:00 Uhr
Viele Menschen im Kreis Ahrweiler leiden immer noch unter der Müllflut. Gute fünf Wochen nach der Katastrophe türmt sich der Müll in und zwischen den Ortschaften. Ein Ende ist nicht in Sicht, berichtet REPORT MAINZ.
+++ Bauschutt und Schlamm werden kostenfrei entsorgt +++
21:45 Uhr
Der durch die Flutkatastrophe angefallene Bauschutt soll in den betroffenen Kommunen - soweit möglich - wieder verbaut werden. Das teilte die Kreisverwaltung Ahrweiler mit. Die zum größten Teil wiederverwendbaren Wertstoffe sollen in der Region gelagert und recycelt und auch dort wieder verbaut werden. Ab Freitag kann demnach Bauschutt an zwei Orten in Bad Neuenahr-Ahrweiler unentgeltlich angeliefert werden. Auch in Sinzig und in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr gibt es Sammelstellen für Bauschutt. Nicht angenommen werden Metall- und Elektroschrott und belasteter Bauschutt.
+++ 40.000 Freiwillige mit Shuttlebussen ins Ahrtal gebracht +++
17:30 Uhr
Seit der Katastrophenflut Mitte Juli hat ein ehrenamtlich entstandener Shuttledienst rund 40.000 private Helfer ins Ahrtal gebracht. Alleine am ersten Tag kurz nach dem Hochwasser seien es 300 und "am stärksten Tag" 3.000 gewesen, sagte Initiator Marc Ulrich. Der Leiter des Krisenstabes, Thomas Linnertz, betonte, es sei unvorstellbar, wie viele Helfer mit angepackt hätten - und auch nach sechs Wochen reiße ihr Strom noch nicht ab.
Hochwasser in Rheinland-Pfalz FAQ: Alles was Helfer in Flutgebieten wissen müssen
Auch rund einen Monat nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtliche Helfer im Ahrtal unerlässlich. Was Freiwillige über den Einsatz in den Hochwassergebieten wissen müssen, gibt es in unserem FAQ.
+++ Bundesrat entscheidet im September über Hilfsfonds +++
17:00 Uhr
Der Bundesrat wird am 10. September über den Hilfsfonds für die Opfer der verheerenden Überschwemmungen entscheiden. Das geht aus dem Einladungsschreiben des Bundesrates an die 16 Landesregierungen hervor. Zuvor muss der Bundestag am 7. September abschließend dem Hilfsfonds zustimmen. Er soll mit 30 Milliarden Euro ausgestattet werden. 28 Milliarden davon teilen sich Bund und Länder, zwei Milliarden stemmt der Bund alleine für zerstörte Infrastruktur. In einer ersten Tranche wird der Bund 2021 Mittel in Höhe von 16 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Ab 2022 werden die Mittel dann je nach Bedarf bereitgestellt.
+++ Dreyer fährt zu Gedenkgottesdienst nach Aachen +++
16:45 Uhr
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird für einen Ökumenischen Gedenkgottesdienst zur Flutkatastrophe nach Aachen reisen. Der gemeinsame Gottesdienst der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Aachener Dom am kommenden Samstag sei ein wichtiges Element der Trauerarbeit, teilte die Staatskanzlei mit. In Rheinland-Pfalz ist außerdem am 1. September am Nürburgring ein Staatsakt geplant, zu dem neben Dreyer unter anderem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet wird.
+++ Landrat Schartz zieht Bilanz und kritisiert Katastophenschutz +++
14:00 Uhr
Das Hochwasser hat auch im Kreis Trier-Saarburg erhebliche Schäden angerichtet. Knapp sechs Wochen nach der Flut zieht der Landrat des Kreises BIlanz - und übt scharfe Kritik an mangelnder Ausstattung des Katastrophenschutzes:
Nach Hochwasserkatastrophe im Kreis Trier-Saarburg Gemeinsames Katastrophenschutzzentrum in Newel geplant
Der Kreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde Trier-Land haben ein gemeinsames Katastrophenschutzzentrum in Newel geplant. Nach deren Angaben soll so ermöglicht werden, dass Ressourcen und Absprachen in Zukunft besser koordiniert werden können.
+++ Land rechnet mit 30.000 Anträgen auf Fördergelder +++
13:45 Uhr
Die Auszahlung der Milliardenhilfen nach der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz soll mit einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Land geregelt werden. Ziel sei eine faire, sachgerechte, zielgerichtete und schnelle Vergabe von Fördergeldern, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag. "Wir rechnen mit mehr als 30.000 Anträgen von Privatpersonen", so die Regierungschefin. Damit diese schnell bearbeitet werden könnten, stelle die Landesregierung Personal dafür ab und entwickle die nötigen digitalen Antragsverfahren. Dreyer wird am Mittwoch im Bundestag sprechen, wenn sich das Parlament in Berlin mit dem Gesetzentwurf zur "Aufbauhilfe 2021" befasst.
+++ FC Bayern München spendet eine Millionen Euro für Flutopfer +++
13:00 Uhr
Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat eine Million Euro für Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gespendet, die infolge der Hochwasserkatastrophe Anfang Juli in ihrer Existenz bedroht sind. Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Oliver Kahn überreichten am Dienstag symbolische Schecks in Höhe von jeweils 500.000 Euro. Der FC Bayern stellte in Rücksprache mit beiden Landesregierungen sicher, dass die finanzielle Unterstützung direkt an notleidende Haushalte verteilt werden kann. Für das geplante Flutopfer-Benefiz-Spiel zwischen Schalke und den Bayern in Gelsenkirchen steht derzeit noch kein Termin fest.
+++ Endspurt der Niersteiner Fluthilfe "Solidahrität" +++
12:00 Uhr
Das Niersteiner Weingut St. Antony packt die letzten Kisten für die Aktion "Solidahrität" vor der Lese. Aber auch danach soll Hilfe an die Ahr aus Rheinhessen kommen.
+++ Reaktivierung der Eifelquerbahn wird geprüft +++
8:45 Uhr
Die Deutsche Bahn prüft nun doch, ob die stillgelegte Eifelquerbahn als Übergangslösung für die vom Hochwasser schwer beschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln wieder in Betrieb genommen werden kann. Eine Bahnsprecherin bestätigte dem SWR eine entsprechende Mitteilung des Interessenvereins für die Eifelquerbahn. Es gibt Überlegungen, den Schülerverkehr und Baumaterial-Transporte über die Eifelquerbahn laufen zu lassen. Noch Ende Juli hatten allerdings Bahn-Vertreter erklärt, die Eifelquerbahn-Brücke über die Kyll sei nach heutigen Maßstäben nicht mehr tragfähig genug.
Mögliche Reaktivierung der Eifelquerbahn Bahn prüft Eisenbahnbrücke bei Pelm
Es könnte ein wichtiger Schritt zur Reaktivierung der Eifelquerbahn sein: Die Deutsche Bahn hat mit der Überprüfung der Kyll-Brücke bei Pelm begonnen.
+++ Studie: Klimawandel macht Hochwasserkatastrophen wahrscheinlicher +++
0:30 Uhr
Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 180 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung. Unter den derzeitigen Klimabedingungen sei zu erwarten, dass eine bestimmte Region in Westeuropa etwa einmal in 400 Jahren von einem solch verheerenden Ereignis heimgesucht werde. Innerhalb des gesamten Gebiets, das die Wissenschaftler betrachteten, seien in dem Zeitraum mehrere solche Ereignisse zu erwarten. Mit weiter steigenden Temperaturen werde derart extremer Starkregen häufiger. Eine wärmere Atmosphäre könne auch mehr Wasser speichern. Werde es nochmals 0,8 Grad wärmer, erhöhe sich die Häufigkeit auf alle 300 Jahre, auch die Intensität des Starkregens steige weiter. Die Wissenschaftler betrachteten für ihre Analyse Frankreich, Westdeutschland, den östlichen Teil von Belgien, die Niederlande, Luxemburg und den Norden der Schweiz als Region und fragten, wie wahrscheinlich ähnlich extremer Starkregen hier ist und und inwiefern dies durch weltweit steigende Temperaturen beeinflusst wird.