Der Hochwasser-Blog für RLP Bad Neuenahr-Ahrweiler erhält 6,5 Millionen Euro Aufbauhilfe
In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Hier die aktuelle Lage.
Sonntag, 5. September
+++ Spendenlauf in Trier-Ehrang entlang der Flutlinie +++
20:15 Uhr
Bei einem Spendenlauf in Trier-Ehrang ist eine fünfstellige Summe zusammengekommen. Das besondere an dem Ereignis: Die Laufstrecke folgte der Flutlinie, die Läufer wurden also im doppelten Sinne laufend an die Überflutung erinnert. Das Geld kommt Flutopfern zugute.
+++ Merkel weiter im Flutgebiet unterwegs +++
15:30 Uhr
Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz besucht hat, ist sie heute in den besonders geschädigten Flutwassergebieten in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Zusammen mit CDU-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet will sie sich ein Bild von den Aufräumarbeiten machen.
Samstag, 4. September
+++ Weniger Helfer kommen ins Ahrtal +++
18:30 Uhr
Im Ahrtal werden nach der Flutkatastrophe weiterhin dringend Helferinnen und Helfer gesucht. Das berichtet die Initiative Helfer-Shuttle, die sich um die Koordination und den Transport der Freiwilligen kümmert. Unter der Woche hat die Zahl der Freiwilligen demnach abgenommen.
+++ Sportliche Spendenaktionen in Trier +++
17:45 Uhr
In Trier wird am Wochenende Geld für die Betroffenen der Flutkatastrophe gesammelt - mit einem Spendenschimmen und einem Spendenlauf. Der Schwimmsport-Verein SSV Trier veranstaltet im Freibad Mertesdorf ein 12-Stunden-Spendenschwimmen. Starschuss ist am Samstagabend um 18.30 Uhr. Die Spenden der Aktion gehen an die Handwerkerhilfe Insul, die Menschen an der Ahr beim Wiederaufbau unterstützen. Außerdem findet in Trier-Ehrang am Sonntagnachmittag, ab 14.30 Uhr, ein Spendenlauf für Betroffene des Hochwassers statt. Wie die Organisatoren des Sportvereins Ehrang (SV Ehrang 1910 e.V.) mitteilten, spendet jeder Läufer einen selbstgewählten Beitrag pro gelaufenen Kilometer. Die Läufer können Strecken zwischen einem und 5,5 Kilometern wählen. Der Spendenlauf führt den Angaben zufolge durch das Überschwemmungsgebiet in Trier-Ehrang.
+++ DLRG spendet 250 Bautrockner für das Ahrtal +++
16:30 Uhr
Der rheinland-pfälzische Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat den Menschen im Ahrtal rund 250 Bautrockner zur Verfügung gestellt. Sie sollen bei der Beseitigung der Hochwasserschäden helfen. Die Geräte wurden den Angaben zufolge am Samstag an zentralen Stellen im Ahrtal verteilt. Bereits zuvor sei mit den Verwaltungen geklärt worden, in welche Orte der Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau die Gebäudetrockner kommen sollen, so die DLRG. Die Bautrockner sollen dabei helfen, dass Gebäude schneller trocknen können. Eine ähnliche Aktion der DLRG sei auch für nordrhein-westfälische Hochwassergebiete geplant.
+++ Kanzlerkandidatin Baerbock (Grüne) besucht Ahrtal +++
11:20 Uhr
Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, ist am Vormittag im Ahrtal eingetroffen, um sich ein Bild von der Lage nach der Flutkatastrophe zu machen. Nach Angaben eines Grünen- Sprechers besucht sie unter anderem den zerstörten Bahnhof in Altenahr, außerdem ist ein Gespräch mit einem betroffenen Winzer geplant. Baerbock hatte vor ihrer Reise ins Ahrtal gefordert, den Wiederaufbau am Klimaschutz auszurichten.
+++ Spendenaktionen in Rheinhessen +++
9:30 Uhr
Am Wochenende wird in Rheinhessen Geld für die Flutopfer im Ahrtal gesammelt. In Nierstein wird zum Beispiel ein Seifenkistenrennen veranstaltet. Unter dem Motto "Rasen für den guten Zweck" geht es am Sonntag ab 12 Uhr in den Weinbergen rund um den Dahlheimer Brunnen los. Laut Veranstalter gibt es zusätzlich auch noch ein Bobby-Car-Rennen für Teilnehmer ab 16 Jahren. Alle Einnahmen der Veranstaltung, unter anderem die Startgelder, kommen den Flutopfern im Ahrtal zugute. Auch die Fußball-Kreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms veranstalten eine Spendenaktion. Alle Vereine sind dazu aufgerufen, den ganzen September bei allen Heimspielen Spenden zu sammeln. Die Spenden sollen dann an Fußball-Vereine im Ahrtal weitergeleitet werden, zum Beispiel um zerstörte Sportplätze wieder aufzubauen.
Freitag, 3. September
+++ Wiederaufbau im Ahrtal oder woanders? +++
21:00 Uhr
Seit Wochen räumen die Menschen im Ahrtal auf, entkernen ihre Häuser, reißen ab oder fangen an, wieder aufzubauen. Klar ist: So wie vor der Flut wird es im Ahrtal hinterher nicht aussehen. Aber wo sollte man überhaupt wieder aufbauen? Und will man hier überhaupt wieder wohnen?
+++ Zum Nachschauen: SWR Extra zum Besuch der Kanzlerin im Ahrtal +++
20:00 Uhr
Wir haben alles Wichtige vom Besuch der Kanzlerin im Flutgebiet in einem SWR Extra für Sie zusammengefasst. Darin auch eine Zwischenbilanz zum Wiederaufbau.
+++ Bahn überprüft Eifelquerbahn-Brücke bei Pelm +++
17:45 Uhr
Die Deutsche Bahn prüft nach eigenen Angaben eine gesperrte Brücke bei Pelm auf der Eifelquerbahnstrecke, um die hochwassergeschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln wieder aufbauen zu können. Der Verein "Eifelquerbahn e.V." hatte vorgeschlagen, die Eifelquerbahnstrecke zwischen Gerolstein und Kaisersesch wieder zu ertüchtigen, um die Eifelstrecke von Trier nach Köln schneller wieder Instand setzen zu können. Die "Initiative Pro Eifelquerbahn" fordert unterdessen die Bahn dazu auf, den Vorschlag schnell umzusetzen. Dies sei besonders für den Tourismus wichtig. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass, auch wenn die Eifelquerbahn instandgesetzt werden würde, die Eifelstrecke nördlich von Trier immer noch nicht befahrbar wäre.
Mögliche Reaktivierung der Eifelquerbahn Bahn prüft Eisenbahnbrücke bei Pelm
Es könnte ein wichtiger Schritt zur Reaktivierung der Eifelquerbahn sein: Die Deutsche Bahn hat mit der Überprüfung der Kyll-Brücke bei Pelm begonnen.
+++ B 9-Ahrbrücke in Sinzig für Verkehr freigegeben +++
17:30 Uhr
Die rheinland-pfälzischen Behörden haben in Sinzig die Brücke der B9 wieder freigegeben, die bei der Flut stark beschädigt worden ist. In jede Richtung steht wieder ein Fahrstreifen zur Verfügung – und das so lange, bis der abgebrochene Brückenteil wieder neu gebaut ist. Die Flut vor sieben Wochen hatte einen von vier Fahrbahnpfeilern unterspült. Er sackte deshalb ab. Danach musste die Brücke der B9 in Sinzig teilweise abgerissen werden. Sie ist eine wichtige Verbindungsstrecke zwischen Koblenz und Bonn.
+++ Dreyer kündigt weitere Zukunftskonferenz an +++
14:50 Uhr
Bei ihrem Besuch im Ahrtal hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für diesen Monat eine weitere Zukunftskonferenz angekündigt. Bei der soll es um Details beim Wiederaufbau gehen. Dreyer hatte sich zuvor mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Altenahr-Altenburg über die Aufräumarbeiten in dem Gebiet informiert.
+++ Merkel: "Es ist schon wieder erschütternd" +++
13:50 Uhr
Auch bei ihrem zweiten Besuch im Ahrtal nach der Flutkatastrophe hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tief betroffen gezeigt. "Es ist schon wieder erschütternd", sagte sie am Freitag im besonders vom Hochwasser betroffenen Altenburg, einem Stadtteil von Altenahr. "Erstens, was das Wasser für eine Kraft hat und wie viele Häuser betroffen sind." Zugleich sei aber gemessen an dem, was sie vor ein paar Wochen gesehen habe, "unglaublich viel geschehen", so Merkel. "Das Land hält zusammen. Von Bremen bis Bayern sind die Leute hierher geströmt, und haben versucht, zu helfen." Die Kanzlerin verwies auch auf den Wideraufbaufonds, der kommende Woche vom Bundestag verabschiedet werden soll. "Wir versuchen so unbürokratisch wie möglich - Bund und Land gemeinsam - die Dinge zu bearbeiten." Das habe man als Zusage gegeben: "Wir vergessen die Menschen nicht."
+++ Böden werden auf Schadstoffe untersucht +++
12:05 Uhr
Das Umweltministerium und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord lassen seit dieser Woche besonders sensible Böden auf Schadstoffe untersuchen. "Durch die Fluten wurden nicht nur Häuser und Fabriken unter Wasser gesetzt, sondern durch die Zerstörung auch Schadstoffe freigesetzt", teilte das Ministerium mit. Das Augenmerk der Untersuchungen liege auf Bereichen wie Kinderspielplätzen. "Denn gerade dort, wo Kinder hoffentlich bald wieder spielen können, ist es wichtig, dass die Böden nicht belastet sind." Um die richtigen Stellen zu beproben, setze die SGD Nord auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen. "Denn die Menschen vor Ort kennen die Situation im Katastrophengebiet am besten“, hieß es.
+++ Kommunen planen besseren Hochwasser- und Katastrophenschutz +++
11.30 Uhr
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal beschäftigen sich viele Kommunen im Norden von Rheinland-Pfalz verstärkt mit dem Thema Hochwasser und Starkregen. Das hat eine Umfrage des SWR ergeben. Demnach diskutieren unter anderem Räte über mögliche Schutzmaßnahmen - und Verwaltungen überprüfen ihren Zivil- und Katastrophenschutz. Der Kreisausschuss des Kreises Mayen-Koblenz hat beispielsweise in dieser Woche unter anderem einstimmig beschlossen, ein modernes, sprachgesteuertes Sirenensystem auf den Weg zu bringen. Bestehende Alarm- und Einsatzpläne werden in vielen Kreisen nochmal überarbeitet. Außerdem werden neue Fahrzeuge angeschafft oder aufgerüstet und Lager aufgebaut. Der Kreis Neuwied will nach eigenen Angaben ein hochwassersicheres Katastrophenschutzzentrum im Gewerbegebiet Distelfeld aufbauen. Rund 750.000 Euro seien dafür eingeplant.
+++ Digitale Pinnwand für Spenden und Hilfsangebote +++
10:20 Uhr
Die Flutkatastrophe hat die Bewohner des Ahrtals und anderer Orte in Rheinland-Pfalz hart getroffen. Gleichzeitig wollen viele Leute in Deutschland helfen. Um Betroffene und Freiwillige besser zusammenzuführen, hat SWR3 eine digitale Pinnwand geschaffen:
+++ Dreyer: "Geld für Wiederaufbau wird reichen" +++
8:30 Uhr
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ist der Auffassung, dass der Fonds zum Wiederaufbau der durch die Flut zerstörten Gebiete ausreichen wird. Dem SWR sagte sie: "Ich verspreche, dass wir ausreichend Geld haben werden, um diese Region auch wieder instand zu setzen." Keine Bürgerin und kein Bürger müsse sich Gedanken machen, dass die rund 15 Milliarden Euro, die als Wiederaufbauhilfe nach Rheinland-Pfalz fließen sollen, nicht reichten. "Das ist sehr, sehr viel Geld und wir werden sehr viel Arbeit haben, alles zielgerichtet zu verbauen", so die Ministerpräsidentin. Die Kommunen und auch das Land seien in der Pflicht, "dass auf keinen Fall irgendein Mensch vergessen wird".
+++ Bundeskanzlerin Merkel kommt erneut ins Ahrtal +++
6:00 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besucht heute ein zweites Mal nach der Flutkatastrophe das Ahrtal. In Altenahr-Altenburg will sie sich über den Fortschritt bei den Aufräumarbeiten informieren. Bei ihrem ersten Besuch im Ahrtal vier Tage nach der Flut hatte Merkel den Bürgern versprochen, dass sie das Schicksal der Menschen nicht aus den Augen verlieren und wiederkommen werde. Dieses Versprechen löst sie heute ein. Die anschließende Pressekonferenz überträgt der SWR ab 13.55 Uhr live.
+++ Alle betroffenen Orte auf einer Karte +++
4:00 Uhr
Unvorstellbare Regenmengen haben am 14. und 15. Juli 2021 zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz geführt. Auf unserer Karte zeigen wir die betroffenen Orte.
Unsere Karte ist nicht abgeschlossen! Wir wollen die betroffenen Orte auch in Zukunft weiter begleiten. Fehlt Ihr Ort? Oder hat sich der Stand inzwischen geändert? Sie haben Fotos oder Videos aus der Flutnacht oder vom Wiederaufbau? Bitte melden Sie sich bei uns!
+++ Landeshandwerkskonferenz: Wiederaufbau wichtigstes Thema +++
3:15 Uhr
Die Hochwasserkatastrophe und der Wiederaufbau sind das wichtigste Thema bei der Landeshandwerkskonferenz heute in Koblenz. Die Handwerkskammer Koblenz hat den Angaben zufolge ein Internetportal eingerichtet, auf der Hilfegesuche und Hilfsangebote zusammengeführt werden sollen. Betriebe aus ganz Deutschland könnten sich dort registrieren und ihre Leistungen anbieten. "Gemeinsam mit den Handwerkskammern rufen wir Handwerksbetriebe deutschlandweit dazu auf, an einem der größten Wiederaufbauprojekte unseres Landes mitzuwirken", sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) vor der Konferenz.
Donnerstag, 2. September
+++ Hopfenbauer baut mühsam Anlagen wieder auf +++
20:45 Uhr
Die Fluten der Prüm haben die Hopfengärten in der Eifel zu großen Teilen zerstört. Für den einzigen Hopfenbauern im Gebiet geht es jetzt darum, das zu retten, was zu retten ist.
+++ Forscher fordern Umdenken beim Katastrophenschutz +++
17:00 Uhr
Der Kieler Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky verlangt nach dem Hochwasser im Norden von Rheinland-Pfalz bundesweit ein Umdenken beim Katastrophenschutz. Im SWR forderte Dombrowsky einheitlichere bundesweite Regeln. Im Kreis Ahrweiler seien in der Flutnacht grundlegende Dinge falsch gemacht worden. Unter anderem habe es Chaos gegeben, weil sich Einsatzkräfte nicht ordnungsgemäß an- und abgemeldet hätten und der Überblick verloren gegangen sei. Das liege auch an der mangelnden Praxis vieler Helfer. Nur jeder fünfte Katastrophenschützer nehme mindestens einmal im Jahr an einer Übung teil. Dombrowsky forderte deshalb mehr Übungen und einen nationalen Katastrophenstab.
+++ Behelfsbrücken über Ahr sollen noch im Herbst installiert werden +++
16:00 Uhr
Nachdem bereits drei Wochen nach der Katastrophe die erste Brücke in Ahrweiler eröffnet wurde, sollen nun sechs weitere Brücken an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet folgen. Damit sollen an insgesamt sieben Standorten bis Ende Oktober Brücken entstehen, die teilweise allerdings nur für einen reinen Fußverkehr ausgelegt sind.
+++ Elf neue Infopoints in Betrieb +++
15:45 Uhr
Im gesamten Schadensgebiet entlang der Ahr gibt es elf sogenannte neue Infopoints - damit sind auf Veranlassung des Katastrophenschutzstabes mittlerweile 21 Infopoints in Betrieb. Die Infopoints dienen als fester Anlaufpunkt für die Betroffenen vor Ort und sind mit VerwaltungsmitarbeiterInnen und Feuerwehrkräften besetzt. Wenn benötigt, werden die Infopoints mit Bürocontainern und entsprechendem Material ausgestattet.
+++ In Flutnacht in Ahrweiler so viel Sperrmüll wie sonst in 30 Jahren +++
15:30 Uhr
In der Flutnacht im Juli ist im Kreis Ahrweiler bisher so viel Sperrmüll wie sonst in 30 Jahren angefallen. Die Kreisverwaltung sprach am Donnerstag von bislang rund 240.000 Tonnen Hochwasser-Sperrmüll. Täglich würden circa 10.000 Tonnen aus Zwischenlagern im Ahrtal abtransportiert. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Ahrweiler (AWB) rechne mit mindestens weiteren 50.000 bis 100.000 Tonnen Sperrmüll aus dem Katastrophengebiet.
+++ Freie Wähler regen Sonderbriefmarke für Opfer an +++
12:40 Uhr
Die Landtagsfraktion der Freien Wähler hat die Auflage einer Sonderbriefmarke zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe angeregt. Eine derartige Marke habe es auch nach der Hochwasserkatastrophe von 2013 gegeben, teilte Fraktionschef Joachim Streit mit. In einem Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) schlug er nach Angaben der Fraktion vor, mit den Erlösen der Sonderbriefmarke eine Stiftung zu gründen, die sich für Prävention und Schutzmaßnahmen bei Starkregen und Hochwasser engagieren soll.
+++ Hopfenernte in der Eifel unter erschwerten Bedingungen +++
12:00 Uhr
In Holsthum in der Eifel beginnt heute die Hopfenernte unter erschwerten Bedingungen. Der einzige Hopfenbauer in Rheinland-Pfalz, Andreas Dick, sagte, das Hochwasser Mitte Juli habe die Gerüste der Hopfenpflanzen verdreht. Eigentlich sei die Ernte die schönste Zeit des Jahres. Diesmal sei sie nicht ungefährlich – weil manche der Gerüstanlagen unter Spannung stünden. Deswegen laufe die Ernte unter besonderer Vorsicht. Er gehe davon aus, dass er von seinen 22 Hektar auf etwa zwölf Hektar ernten könne. Nach der Flut habe er viel Hilfe von Hopfenanbauern aus ganz Deutschland, aber auch von Landwirten aus der Region erhalten. Welche Anlagen er nach der Ernte wo wiederaufbauen könnte, wolle er genau planen. Für den Wiederaufbau hoffe er auf Hilfe auch des Landes, da seine Hopfenanlagen nicht gegen Hochwasser versichert waren.
+++ Mobiler Heiz-Container als Heizungsersatz in Mayschoss +++
11:30 Uhr
Viele Hausbesitzer machen sich nach der Flut im Ahrtal Sorgen, dass sie im Winter frieren müssen. In Mayschoss gibt es dafür jetzt eine Lösung - mit einem mobilen Heiz-Container.
+++ Bisher 280 Hinweise zur Flutnacht +++
10:50 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach eigenen Angaben mittlerweile 280 Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich der Flutnacht vor rund sieben Wochen erhalten. Es sei von wesentlicher Bedeutung, den Hergang der Katastrophe möglichst umfassend zu rekonstruieren, hieß es. Die Behörde ermittelt derzeit gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler, Jügen Pföhler (CDU), und eine weitere Person aus dem Krisenstab wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Es wird geprüft, ob mit früheren Warnungen oder Evakuierungen in der Region am Abend der Flutkatastrophe Menschenleben hätten gerettet werden können. Für die Hinweise zur Flutnacht hat die Staatsanwaltschaft ein eigenes Mailfach eingerichtet.
+++ Horst Gies ist Interims-Landrat im Kreis Ahrweiler +++
7:30 Uhr
Nach der Flut an der Ahr geriet Landrat Pföhler (CDU) in die Kritik und erkrankte. Vertreten wird er vom Ersten Kreisbeigeordneten Horst Gies, der die drängendsten Probleme lösen muss.
Mittwoch, 1. September
+++ Mancher fühlt sich nach der Flut allein gelassen +++
21:15 Uhr
Der Staatsakt am Nürburgring sollte auch das Zeichen an die Betroffenen sein: Ihr seid nicht vergessen. Genau dieses Gefühl haben offenbar Menschen im Katastrophen-Gebiet, etwa in Schuld an der Ahr.
+++ Emotionaler Staatsakt für Opfer der Flutkatastrophe +++
19:00 Uhr
Mit emotionalen Worten haben sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Staatsakt am Nürburgring an die Opfer der Flutkatastrophe gewandt. "Wir wissen, dass in Ihrem Leben nichts mehr ist, wie es war", sagte Steinmeier vor rund 1.000 Gästen. Die Namen der Toten wurden verlesen. Ein Sohn schilderte, wie er seinen Vater verlor. Am Telefon habe dieser ihm gesagt: "Wir sehen uns dann ja morgen wieder". Das seien die letzen Worte seines Vaters gewesen.
+++ Opferbeaufragter warnt vor unrealistischen Vorstellungen +++
17:30 Uhr
Vor dem offiziellen Staatsakt auf dem Nürburgring zum Gedenken an die Flutopfer vom Juli, äußerte sich der Opferbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Detlef Placzek, zum Thema staatliche Hilfen. Dabei warnte er im SWR vor unrealistischen Vorstellungen an solche. Das gehe nicht ganz ohne Bürokratie. Man brauche "objektive Gerechtigkeit", so Plazcek. "Aber wichtig ist, dass man deutlich macht, dass es nicht eine Hilfe ist, die heute und jetzt zur Verfügung steht, sondern dass auch morgen und übermorgen noch jemand da ist, an den man sich wenden kann." Bisher wurden 23,2 Millionen Euro an flutgeschädigte Anwohnerinnen und Anwohner im Kreis Ahrweiler ausgezahlt.
+++ Im Ahrtal Weinbau nicht mehr überall möglich +++
15:45 Uhr
Auf einigen der vom Hochwasser zerstörten Rebflächen im Ahrtal wird der weitere Weinbau wohl nicht mehr möglich sein. Nach Einschätzung von Weinbauministerin Daniela Schmitt (FDP) ist der Boden zum Teil zu stark geschädigt. Dazu komme die Frage, "welche Flächen zur Prävention bei künftigen Hochwasserereignissen nicht wieder mit Reben bepflanzt werden", so Schmitt im Fachausschuss des Landtags. Insgesamt seien 32,5 Hektar Rebflächen völlig, teilweise metertief weggespült worden. Weitere 15 Hektar Rebanlagen seien vom Hochwasser so überspült worden, dass dort in diesem Jahr keine Trauben mehr gelesen werden könnten.
+++ Ahr nicht schwerwiegend verunreinigt, aber keine Entwarnung +++
15:00 Uhr
Wie steht es um den Gewässerzustand der Ahr und der Westeifelflüsse nach dem Hochwasser? "Auch wenn die Ergebnisse keine schwerwiegende chemische Verunreinigung der Gewässer zeigen, ist keine Entwarnung möglich", teilte Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) mit. Darauf wiesen die ersten Ergebnisse des Sondermessprogramms der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) und des Landesamtes für Umwelt (LfU) hin, die jetzt vorlägen. Auch in der Westeifel seien in den Moselzuflüssen Sauer, Prüm, Nims und Kyll nach der Hochwassernacht keine gravierenden Belastungen festgestellt worden. Eine Entwarnung könne es jedoch noch nicht geben. Hierzu brauche es weitere Probenentnahmen. Die enorme Zerstörungskraft der Flutwelle und die einhergehende Freisetzung von Öl, chemischen Stoffen sowie die Verlagerung von Schlamm habe gravierende Belastungen in den kleineren Flüssen befürchten lassen. Die hohen Wassermengen und Fließgeschwindigkeiten hätten jedoch offenbar Abschwemmungen aus Weinbergen, geplatzten Öl- und Benzintanks oder zerstörten Abwasseranlagen schnell verdünnt und mit der Hochwasserwelle fortgespült.
+++ DRK nimmt in Mayschoß Behelfs-Kläranlage in Betrieb +++
14:15 Uhr
Im von der Flut hart getroffenen Ahrtal-Ort Mayschoß hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine eigentlich für Einsätze im Ausland konzipierte Behelfs-Kläranlage aufgebaut. Die aus sieben Tanks mit einem Fassungsvermögen von über 334.000 Litern bestehende Anlage soll am Donnerstag offiziell in Betrieb gehen. "Damit wird die Abwasseraufbereitung in Mayschoß für zwei Jahre gesichert", sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter. Weil bei der Flut im Juli viele Klärwerke zerstört worden seien, fließe ein Großteil des Abwassers ungeklärt in die Ahr. Mit der Anlage solle auch die Ausbreitung von Krankheiten und Umweltschäden verringert werden.
+++ 23,2 Millionen Euro Soforthilfe im Ahrtal ausgezahlt +++
14:00 Uhr
Im Kreis Ahrweiler sind bislang knapp 11.700 Anträge auf Soforthilfe bearbeitet und 23,2 Millionen Euro an flutgeschädigte Anwohnerinnen und Anwohner ausgezahlt worden. Laut Statistischem Landesamt gingen bislang etwa 16.000 Anträge ein. 500 davon wurden abgelehnt, weil sie von Unternehmen kamen oder die Antragsteller nicht im Kreis gemeldet waren. Noch bis zum 10. September können Betroffene im Kreis Anträge stellen. Das Land Rheinland-Pfalz hatte die Soforthilfe für akute Notlagen und den Kauf der nötigsten Dinge aufgelegt.
+++ Gut 50 Millionen Euro beschädigtes Bargeld +++
12:30 Uhr
Mehr als 50 Millionen Euro beschädigtes Bargeld haben Privatleute aus den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie Banken und Sparkassen bislang bei der Bundesbank für eine Rückerstattung eingereicht. Die oft stark mit Schlamm, Abwässern und Heizöl verdreckten Geldscheine werden von Spezialisten der Bundesbank in Mainz gewaschen, getrocknet und geprüft. Für die Bürgerinnen und Bürger ist der Service kostenlos. Die eingereichten Summen wurden registriert und werden zurückerstattet.
+++ Staat gleicht bis zu 80 Prozent der Schäden aus +++
10:45 Uhr
Von der Flutkatastrophe betroffene Privatleute und Unternehmen bekommen vom Staat bis zu 80 Prozent der durch die Wassermassen entstandenen Schäden erstattet. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. In begründeten Härtefällen kann auch der gesamte Schaden ausgeglichen werden. Zahlungen von Versicherungen und Soforthilfen werden angerechnet. Bund und Länder stellen gemeinsam 30 Milliarden Euro bereit. Rheinland-Pfalz erhält laut Finanzministerium rund 55 Prozent der Mittel.
+++ Anträge für Wiederaufbauhilfe ab Oktober +++
9:00 Uhr
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat angekündigt, dass Opfer der Flutkatastrophe ab Oktober Hilfen aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern beantragen können. "Wir bereiten uns im Moment darauf vor, wie wir möglichst unkompliziert ab Oktober den Menschen sofort die Möglichkeit der Antragstellung geben", sagte Dreyer im rbb. "Wenn das Gesetz verabschiedet ist, werden die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen im Land geschaffen", sagte Dreyer. Hilfen könnten sowohl von Privatleuten als auch von Unternehmen beantragt werden. Der Fonds umfasst 30 Milliarden Euro und wird vom Bund und allen Bundesländern getragen.
+++ Unternehmen beseitigen angeschwemmte Baumstämme im Ahrtal +++
7:45 Uhr
Im Ahrtal häckseln derzeit drei Unternehmen angeschwemmte Baumstämme und Wurzeln. Bislang habe er 10.000 Tonnen Holz verarbeitet, sagte der Sprecher einer saarländischen Firma. Stark verunreinigtes Holz müsse erst noch auf Schadstoffe überprüft werden. Die von dem Betrieb in Ahrbrück, Kreuzberg und Hönningen aufbereiteten Holzschnitzel gingen in ein 80 Kilometer entferntes niederländisches Kraftwerk.
+++ Tennisplatz in Kordel wieder in Stand gesetzt +++
6:15 Uhr
Auf dem Tennisplatz in Kordel (Landkreis Trier-Saarburg) stand Mitte Juli nach der Flutkatastrophe das Wasser 1,30 Meter hoch. Jetzt kann auf der Anlage schon wieder Tennis gespielt werden. Für die Vereinsmitglieder ist das ein kleines Wunder. Sie haben selbst Hand dabei angelegt.
+++ Gedenkveranstaltung für Flutopfer auf dem Nürburgring +++
4:15 Uhr
Rheinland-Pfalz gedenkt am Mittwoch am Nürburgring der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe. Zu dem Staatsakt hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eingeladen. Erwartet werden rund 1.000 Gäste: Angehörige der Toten und Vermissten, Verletzte, Geschädigte, Hilfskräfte, sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der über 250 betroffenen Orte. Der SWR überträgt die Veranstaltung heute ab 16:58 Uhr.
Staatsakt am Nürburgring Bewegende Trauerfeier für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz hat in einer emotionalen Gedenkfeier an die Opfer der verheerenden Flutnacht im Juli erinnert. Die Namen der Toten wurden verlesen, ein Sohn schilderte, wie er seinen Vater verlor.
Dienstag, 31. August
+++ Landtag setzt Enquete-Kommission ein +++
19:30 Uhr
Der rheinland-pfälzische Landtag hat beschlossen, zur Flutkatastrophe eine Enquete-Kommission einzusetzen. Die Abgeordneten stimmten dem Antrag der Regierungskoalition und der Freien Wähler einstimmig zu. Die Kommission soll Empfehlungen vorlegen, unter anderem für einen besseren Hochwasserschutz und zur Verlangsamung des Klimawandels. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte in ihrer Regierungserklärung in einer Sondersitzung des Landtags, viele Menschen suchten nach Erklärungen für die Katastrophe. Alle Fragen seien berechtigt. Die Betroffenen erwarteten zu recht Antworten. "Als Regierung werden wir die Geschehnisse genau analysieren. Und wir werden deren Aufarbeitung unterstützen", so Dreyer.
+++ Bundeswehr leistet weiter Hilfe +++
16:30 Uhr
Die Bundeswehr hat ihren Katastropheneinsatz in den Hochwasserregionen beendet, leistet aber weiter Amtshilfe. In den nächsten Wochen werde täglich ein Team unterwegs sein, "das Hilfsgesuche aufnimmt und mit niedriger bürokratischer Hürde" weitergibt. Damit werde die Hilfe in das Regelverfahren überführt. Die Bundeswehr helfe weiter "zielgenau, jedoch nicht mehr in der ganzen Fläche" - sondern dort, wo es notwendig sei, solange Hilfe benötigt werde. In der Spitze waren mehr als 2.300 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.
+++ Baldauf-Kritik: Fatale Verkennung der Lage +++
16:00 Uhr
Mit persönlichen Angriffen hat der Oppositionsführer im rheinland-pfälzischen Landtag, Christian Baldauf (CDU) der Landesregierung vorgeworfen, die Flutkatastrophe falsch eingeschätzt zu haben. Innenminister Roger Lewentz habe am Abend der Katastrophe den Einsatzstab in Bad Neuenahr-Ahrweiler "nach einem kurzen Besuch und Fototermin" wieder verlassen. Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) habe noch am 14. Juli nachmittags erklärt, dass "kein Extremhochwasser droht". Baldauf sagte dazu: "Was für eine fatale, was für eine folgenschwere Verkennung der Lage!"
+++ Dreyer: Wiederaufbau möglich +++
15:45 Uhr
Nach Überzeugung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kann die Mehrheit der Hochwasser-Opfer im Ahrtal ihre zerstörten Häuser am ursprünglichen Standort wieder neu aufbauen. "Klar ist aber auch, dass es Gebiete gibt, wo die Gefahren so groß sind, dass auch in Zukunft kein Wiederaufbau an gleicher Stelle erfolgen sollte", sagte Dreyer im Landtag.
+++ Aufbauhilfefonds auf dem Weg +++
15:30 Uhr
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal will die Landesregierung einen "Aufbauhilfefonds Rheinland-Pfalz" auf den Weg bringen. Das Kabinett werde am 14. September ein Gesetz zur Einrichtung eines entsprechenden Sondervermögens beschließen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in der Sondersitzung des Landtags. Dieser Fonds solle zur Grundlage für die weiteren Schritte zum Wiederaufbau werden.
+++ Lage bei der Wasserversorgung entspannt sich +++
15:15 Uhr
Nach Angaben des Krisenstabes im Ahrtal hat sich die Lage bei der Wasserversorgung in der Hochwasserregion entspannt. In Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler sei die netzgebundene Versorgung wieder hergestellt, es werde sicherheitshalber noch gechlort. In einigen Orten, etwa in Mayschoß, funktioniert das Wasser aber noch nicht wieder. Die mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen würden nach und nach abgezogen. Auch die Stromversorung sei vielerorts sichergestellt, aber noch nicht in allen Haushalten. Dazu gebe es noch Gespräche mit den Netzbetreibern. Zum Thema Vermisste sagte die Polizei, man hoffe, die verbliebenen drei Fälle noch zu klären, es könne aber sein, dass sie ungelöst blieben.
+++ Sondersitzung läuft wieder +++
14:45 Uhr
Der Mainzer Landtag hat die Sondersitzung zur Flutkatastrophe nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen. Den Angaben zufolge waren die Sirenen durch einen Fehlalarm ausgelöst worden.
+++ Sondersitzung unterbrochen +++
14:30 Uhr
Die Sondersitzung im rheinland-pfälzischen Landtag zur Flutkatastrophe ist nach wenigen Minuten unterbrochen worden. Grund ist ein Sirenenalarm. Die Abgeordneten mussten den Plenarsaal verlassen.
+++ Landtag debattiert über Flutkatastrophe +++
14:00 Uhr
Der rheinland-pfälzische Landtag ist zu einer Sondersitzung zusammengekommen - einziges Thema: Die Flutkatastrophe. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gibt eine Regierungserklärung ab, anschließend berät das Plenum über die Einsetzung einer Enquete-Kommission.
+++ Bundestagswahl an der Ahr - Kleinbusse und Briefwahl +++
10:45 Uhr
Die Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal stellt die Organisatoren der Bundestagswahl nach eigenen Angaben vor große Herausforderungen. In Bad Neuenahr-Ahrweiler etwa sind fast alle der 24 Wahllokale nicht mehr nutzbar: Deswegen müsse improvisiert werden, so die Stadt. Sie rechnet damit, dass die meisten Wählerinnen und Wähler Briefwahl beantragen werden. In der Stadt soll es nur zwei klassische Wahllokale in Zelten geben. Zusätzlich zur Briefwahl kann laut Landeswahlleitung vor der Wahl auch in Kleinbussen gewählt werden. Man brauche dafür nur seinen Personalausweis.
+++ Rheinland-Pfalz will Hochwasseropfern schnell helfen +++
8:45 Uhr
Die rheinland-pfälzische Landesregierung will den Menschen in den von der Hochwasser-Katastrophe betroffenen Gebieten schnell helfen. Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte dem SWR, man wolle schnell klären, was wo und wie wieder aufgebaut werden könne. Vom Bund erhalte das Land rund 15 Milliarden Euro an Wiederaufbau-Hilfen. Damit gingen ungefähr 54 Prozent des Geldes nach Rheinland-Pfalz. Der Bundestag müsse dem Fonds noch zustimmen. Die finanziellen Hilfen sollen nach Angaben von Lewentz zum Großteil an private Hausbesitzer, Unternehmer und an die Gemeinden zum Aufbau von Schulen, Kitas, Brücken und Straßen gehen. Am Nachmittag befasst sich der rheinland-pfälzische Landtag in einer Sondersitzung mit der Hochwasser-Katastrophe.
+++ Trier: Illegale Müllerablagerung soll geahndet werden +++
6:30 Uhr
Die Stadt Trier will künftig illegale Müllablagerungen nach der Flut in Trier-Ehrang ahnden. Wie ein Sprecher der Stadtreinigung mitteilte, würden die Verursacher wilder Ablagerungen zur Verantwortung gezogen. Die zuständige Behörde argumentiert, man habe schnell kostenlose Container aufgestellt. Dennoch entsorgten viele Leute ihren Schutt und Müll wild. Das belaste das Personal und mache die Entsorgung teurer.
+++ Immer noch Zehntausende ohne Telefonanschluss +++
2:00 Uhr
In Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben nach der Flutkatastrophe noch immer etwa 20.000 Haushalte keinen Telefonanschluss. Das zu ändern dauere wohl noch Monate, teilte die Telekom mit. Es werde aber an alternativen Lösungen beispielsweise durch Mobilfunk gearbeitet. In stark betroffenen Gebieten wie dem Ahrtal will das Unternehmen angesichts der Zerstörungen direkt Glasfaser ausbauen.
Montag, 30. August
+++ Shuttle bringt weniger Helfer ins Ahrtal +++
18:30 Uhr
Der sogenannte Helfer-Shuttle bringt immer weniger Menschen ins Ahrtal, die bei den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe helfen wollen. Ein Sprecher sagte, die Zahl der Helfer sei von anfänglich mehr als 1.500 am Tag auf nun deutlich unter 1.000 gesunken. Das hänge auch mit dem Ende der Schulferien zusammen. Möglicherweise müsse das Projekt in einigen Wochen eingestellt werden. Die private Initiative helfer-shuttle.de organisiert Shuttle-Busse für freiwillige Helfer. Sie fahren aus Koblenz und der Grafschaft ins vom Hochwasser betroffene Katastrophengebiet im Ahrtal.
+++ Schulstart nach den Sommerferien auch im Ahrtal +++
15:50 Uhr
Für mehr als 410.000 Kinder und Jugendliche sowie rund 41.000 Lehrkräfte hat in Rheinland-Pfalz wieder die Schule begonnen - zum zweiten Mal nach den Sommerferien unter Corona-Bedingungen. Und für viele Schülerinnen und Schüler in den Hochwassergebieten war der Start in den Unterricht alles andere als normal. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat eine Schule in Adenau besucht, in der Kinder aus Altenahr unterrichtet werden. Ihr Schulgebäude wurde völlig zerstört. Die vertrauten Lehrkräfte zogen mit um, für sie wurde ein Behelfslehrerzimmer eingerichtet.
+++ Grünen-Fraktion will Abwahl von Ahrweiler Landrat einleiten +++
15:25 Uhr
Die Grünen-Fraktion im Kreistag von Ahrweiler fordert weiterhin, den Abwahlprozess gegen Landrat Jürgen Pföhler (CDU) einzuleiten. Erst vor etwa zwei Wochen hatten alle Fraktionen eine Resolution verabschiedet, die den Rücktritt Pföhlers forderte. Die Grünen sehen zwei Wochen nach der Rücktrittsforderung keine Bewegung bei Landrat Jürgen Pföhler. Er halte weiter an seinem Stuhl fest. Sie fordern deswegen die anderen Fraktionen im Kreistag auf, mit ihnen den Abwahlprozess zu starten.
+++ Einer von vier Vermisstenfällen geklärt +++
15:00 Uhr
Die Polizei hat einen weiteren Vermisstenfall im Ahrtal geklärt. "Über die DNA konnte die Person einer aufgefundenen Leiche zugeordnet werden", sagte Lars Brummer vom Polizeipräsidiums Koblenz am Montag. Die Polizei bearbeitet nun noch drei offene Vermisstenfälle. Bei der Flut Mitte Juli waren 133 Menschen ums Leben gekommen, 766 wurden verletzt.
SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten
Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.
+++ AfD will U-Ausschuss Ende September beantragen +++
12:10 Uhr
Die AfD-Fraktion hat angekündigt, in der nächsten Landtagssitzung am 22. und 23. September einen Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe zu beantragen. Man sei es "den abertausenden Opfern und den Hinterbliebenen" schuldig, "alles in unserer Macht Stehende zu tun, damit sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt", erklärte Fraktionschef Michael Frisch. "Wir müssen die Abläufe vor und während der Flut mit Hilfe von Experten schonungslos auf den Prüfstand stellen." Nur so könnten die Schwachstellen im Katastrophenschutz und beim Krisenmanagement aufgedeckt werden. Auch die CDU-Fraktion hatte angekündigt, Ende September einen U-Ausschuss beantragen zu wollen.
+++ Autofriedhof im Ahrtal +++
11:00 Uhr
Autos, die senkrecht an Hauswänden stehen, Wohnmobile auf Garagen oder Motorräder in Bäumen: Bei der Flut im Ahrtal wurden unzählige Fahrzeuge weg gespült. Nach und nach werden sie entsorgt.
Sonntag, 29. August
+++ FCK-Schalke-Benefizspiel in der Eifel +++
20:00 Uhr
In Nohn in der Eifel haben am Sonntag Traditionsmannschaften von Kaiserslautern und Schalke gegeneinander gespielt. Rund 500 Zuschauer sahen sich das Benefizspiel an. Mit dem Erlös sollen zerstörte Spiel- und Sportstätten im Ahrtal wieder aufgebaut werden.
+++ SWR zeichnet Fluthelfer für ehrenamtliches Engagement aus ++++
19:45 Uhr
In Bad Kreuznach sind am Sonntag die "Ehrensache"-Preise des Jahres 2021 verliehen worden. Beim landesweiten Ehrenamtstag zeichnete der SWR in einer Livesendung ehrenamtlich engagierte Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer aus. Neben Einzelpersonen etwa im Bereich Tierschutz und Jugendförderung wurden dabei die freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Hochwasserkatastrophe ausgezeichnet. Sie erhielten den Sonderpreis der Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und stellvertretend für sie alle nahmen Alexander Krahe, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ahrweiler, sowie Melanie Ullrich, Wehrführerin der Feuerwehr Antweiler, den Preis von Dreyer persönlich entgegen.
+++ Treibgut blockiert Brücken und Wege im Ahrtal +++
14:45 Uhr
Angeschwemmtes Treibgut hat am Wochenende zu Verstopfungen bei zwei provisorischen Wegen im Ahrtal geführt. Am Sonntag waren Helfer bei zwei Übergängen bei Hönningen und Bad Neuenahr-Ahrweiler im Einsatz, wie ein Sprecher der für den Katastrophenschutz zuständigen Landesbehörde Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sagte. Um das angestaute Wasser abzuleiten, sei ein Beipass gebaut worden. Bei der zerstörerischen Sturzflut Mitte Juli waren mehr als 60 Brücken an der Ahr zerstört worden. Seit dem hat das Technische Hilfswerk (THW) immer mehr Behelfsbrücken für Fahrzeuge und Fußgänger aufgebaut. Helfer haben auch aufgeschüttete Dämme wie in in Hönningen und Bad Neuenahr-Ahrweiler errichtet.
+++ Erich-Kästner-Realschule in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Neustart nach der Flut +++
14:30 Uhr
Die integrative Erich-Kästner-Realschule in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist von der Flut überrollt worden. Kinder und Lehrkräfte starten am Montag wieder und stehen vor einer großen Herausforderung. Alles ist anders. Wie wird es werden?
+++ Konzert im Ahrtal für die Flutopfer +++
13:45 Uhr
Ein Team aus Helfern und Helferinnen im Ahrtal hat ein Konzert organisiert - für die Flutopfer, aber auch für Helfer, Einsatzkräfte und Betroffene. Sie hatten einen Aufruf in den sozialen Medien gestartet. Am Samstag kamen daraufhin 40 Musiker aus dem gesamten Bundesgebiet an der Ahr zusammen, die auch an diesem Tag im Schlamm und Dreck gearbeitet hatten. 45 Minuten wurde am Ufer der Ahr im Stadtteil Ahrweiler gespielt, neben den Trümmern des zerstörten Feuerwehrhauses.
+++ Trinkwasser wieder unbelastet +++
6.00 Uhr
Das Leitungswasser in Bad Neuenahr-Ahrweiler muss seit dem Wochenende nicht mehr abgekocht werden. Das sagte Stadtbürgermeister Guido Orthen dem SWR. Das Wasser war nach der Flutkatastrophe Mitte Juli mit Krankheitserregern belastet.
Samstag, 28. August
+++ Gedenkgottesdienst für Flutopfer in Aachen +++
21:00 Uhr
In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben die großen Kirchen am Samstag in Aachen der Opfer der Flutkatastrophe gedacht. "Welch eine Zerstörung in so kurzer Zeit!", sagte Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, in seiner Predigt im Aachener Dom. Er rief in Erinnerung, dass Menschen in den Fluten ihre Angehörige, ihr Hab und Gut, Erinnerungsstücke und die Existenzgrundlage verloren hätten.
+++ Experten: Keine Seuchengefahr mehr im Flutgebiet +++
4:00 Uhr
Befürchtungen von Seuchen im Ahrtal haben sich nach Aussagen von Experten nicht bestätigt. Leichen von Menschen und Tieren, Fäkalien, Heizöl, Pflanzenschutzmittel und vieles mehr waren von dem Hochwasser durch das Flusstal geschwemmt worden. Die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, sagte: "Es hat auch Hinweise zum Beispiel auf Durchfallerkrankungen gegeben, aber zum Glück nicht auf echte Seuchen." Auch der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Günther Mattheis, betonte: "Mir sind keine Seuchen bekannt." Teichert, die bis 2012 das Gesundheitsamt im flutbetroffenen Kreis Ahrweiler geleitet hatte, ergänzte, gut sei gewesen, dass rasch viele Anwohner gegen Tetanus geimpft worden seien. Bei kleineren Verletzungen bei der Entkernung flutgeschädigter Häuser zum Beispiel können Bakterien in die Wunden eindringen und Tetanus, also Wundstarrkrampf, verursachen.
+++ Baldauf schlägt früheren THW-Chef für Katastrophenschutz-Analyse vor +++
3:45 Uhr
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf hat vorgeschlagen, den ehemaligen Präsidenten des Technischen Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, mit einer Überprüfung des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz zu beauftragen. "Mit seiner Feuerwehr- und THW-Erfahrung besitzt er den notwendigen Sachverstand", sagte Baldauf nach einem weiteren Besuch im Katastrophengebiet an der Ahr. Da Broemme auch vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) um eine solche Expertise gebeten worden sei, könnten mit der länderübergreifenden Prüfung zusätzliche Vorteile erzielt werden.
Freitag, 27. August
+++ Betroffener erzählt: Hochwasser hat Menschen verändert +++
19:00 Uhr
Mehr als sechs Wochen nach der Flutnacht werden die Schäden in den Flutgebieten weiter mühsam behoben. Ein Betroffener schildert, wie "das Wasser durch die Wand reinkam". Den frisch sanierten Boden in seinem Haus musste er direkt wieder rausreißen.
+++ Gefundene Puppe ist wieder bei ihrer 4-jährigen Besitzerin +++
17:30 Uhr
Bei Aufräumarbeiten im Flutgebiet in Dernau hatte ein Helfer eine Puppe im Gebüsch gefunden, diese anschließend gesäubert und über Facebook ihr Zuhause gesucht. Über den entsprechenden Post hatte die Mutter der 4-Jährigen die Puppe entdeckt, sodass Puppe und Puppenmutter jetzt wieder vereint sind.
+++ Katastrophenschutzentrum in Newel geplant +++
15:30 Uhr
Der Kreis Trier-Saarbung und die Verbandsgemeinde Trier-Land planen ein gemeinsames Katastrophenschutzzentrum in Newel. Dort sollen Ressourcen und Absprachen in Zukunft besser koordiniert werden. Das Zentrum soll Ende 2025 fertig sein und einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Es soll unter anderem Helfer koordinieren und als zentrale Stelle für Werkstätten zur Instandhaltung von Feuerwehrausrüstung dienen.
+++ Lewentz begrüßt Angebot zur personellen Unterstützung +++
15:15 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat sich für das Angebot des Bundes bedankt, Rheinland-Pfalz beim Wiederaufbau in den Flutgebieten mit Bundesbediensteten personell zu unterstützen. Lewentz sagte, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe ihm dieses Angebot unterbreitet, er habe es sehr gerne aufgegriffen. Lewentz teilte mit, er halte es für überlegenswert, ob sich bestenfalls auch andere Bundesministerien diesem Vorschlag anschließen könnten.
+++ Kostenlose Anlieferung von Bauschutt im Kreis Ahrweiler +++
14:45 Uhr
Seit heute kann Bauschutt aus dem Katastrophengebiet kostenlos an verschiedenen Stellen im Kreis Ahrweiler angeliefert werden. Nach Angaben der Kreisverwaltung soll das Material recycelt und soweit möglich vor Ort wieder verbaut werden. Daher sei es wichtig, dass nur unbelasteter Bauschutt wie Beton, Ziegel oder Keramik angeliefert werde. Außerdem sollte das Material schon vorsortiert sein, um Wartezeiten zu vermeiden. Der Kreis bittet darum, einen Lieferschein als Nachweis vorzulegen, dass der angelieferte Bauschutt durch die Flutkatastrophe entstanden ist. Ein Vordruck könne dafür auf der Homepage der Kreisverwaltung heruntergeladen werden. Annahmestellen für den Bauschutt gebe es in Bad Neuenahr-Ahrweiler, in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, sowie in der Stadt Sinzig. Metall und Elektroschrott könne nicht angenommen werden. Der müsse bei den Wertstoffhöfen des Abfallwirtschaftsbetriebs entsorgt werden.
+++ 670.000 Euro Spenden gesammelt +++
13:45 Uhr
Die Mainzer Volksbank und die Mainzer Bürgerstiftung haben rund 670.000 Euro Spenden für die Opfer der Ahr-Hochwasserkatastrophe gesammelt. Nach Angaben der Bank hat man bereits Kontakt zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in den betroffenen Gebieten aufgenommen. Die Spenden sollten nun möglichst schnell auf die Konten von Hochwasseropfern überwiesen werden.
+++ Bundeskanzlerin Merkel besucht erneut Flutgebiete +++
13:00 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am kommenden Freitag erneut in die Hochwassergebiete reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert ist ein Besuch des Ortsteils Altenburg der Gemeinde Altenahr geplant. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird die Kanzlerin dabei begleiten. Am 5. September plant Bundeskanzlerin Merkel darüber hinaus zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) einen Besuch in den nordrhein-westfälischen Hochwassergebieten.
+++ Beratungen über Landesgartenschau 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
11:15 Uhr
Eigentlich soll 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Landesgartenschau stattfinden. Ein Sprecher der Stadt sagte, eine Gartenschau im gewöhnlichen Umfang sei nicht möglich. In der kommenden Woche wollen sich deshalb Stadt, Landesgartenschaugesellschaft und die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) beraten. Schmitt hatte sich in dieser Woche in der "Rhein-Zeitung" für eine Landesgartenschau im Ahrtal ausgesprochen. Die Schau könne ein "Signal der Hoffnung" sein. Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler Guido Orthen (CDU) sagte auf SWR-Anfrage, es gebe derzeit dringendere Fragen zu klären. Die Zukunft der Veranstaltung stehe nicht auf der Prioritätenliste.
+++ Bundesweiter Trauerakt für Flutopfer in Aachen +++
11:00 Uhr
Am Samstag soll im Aachener Dom ein bundesweiter Trauerakt für die Opfer der Flutkatastrophe im Juli stattfinden. Die beiden großen Kirchen und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) haben zu einem ökumenischen Gottesdienst eingeladen. Dazu werden auch Betroffene, Helferinnen und Helfer, Notfallseelsorger sowie Vertreter der Verfassungsorgane, der Bundesländer und Repräsentanten der betroffenen Nachbarländer Belgien, Niederlande und Luxemburg erwartet. Unter anderem sollen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, Bundesratspräsident und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), und die Regierungschefs der besonders betroffenen Bundesländer, Malu Dreyer (SPD) und Armin Laschet (CDU), am Trauerakt teilnehmen.
+++ Bislang rund 400.000 Euro bei Spendenaktion aus der Südpfalz zusammengekommen +++
9:00 Uhr
Bei einer Spendenaktion für das Ahrtal sind in der Südpfalz mittlerweile rund 400.000 Euro gesammelt worden. Unter dem Motto "Weinregion für Weinregion", haben sich die Stadt Landau und die Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim zusammengeschlossen. Nach Angaben der Verantwortlichen gehen 20.000 Euro aus dem Spendentopf an einen Hilfsgütertransport der DLRG. Damit wird jetzt vor allem Werkzeug ins Ahrtal gefahren, das dort für den Aufbau benötigt wird. Weitere 15.000 Euro aus der Südpfalz fließen in den Wiederaufbau der Jugendherberge Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Spendenaktion wird weiter fortgesetzt. Bei der Sparkasse Südpfalz ist ein eigenes Spendenkonto eingerichtet.
+++ Weinversteigerung als Hilfe für Winzer im Ahrtal +++
8:00 Uhr
Mit einer Weinauktion wollen Winzer in Heilbronn den hochwassergeschädigten Weinbaubetrieben im Ahrtal helfen. "Die Idee war, eine Auktion ins Leben zu rufen, deren Erlös komplett den Ahr-Winzern zum Wiederaufbau ihrer Betriebe und der Weinlagen zur Verfügung gestellt wird", sagten die Veranstalter über die Versteigerung von Wein-Flaschen. Heilbronner "Wengerter" hätten wahre Schätze aus ihren Kellern hervorgeholt. Versteigert werde bis zum 18. September als Fern-Auktion. Es könne also über ein Online-Formular, per Post oder Fax geboten werden. An der Auktion sind der Verkehrsverein Heilbronn und die Heilbronn Marketing Gesellschaft beteiligt.
Donnerstag, 26. August
+++ Land würdigt Hilfe der Bundeswehr +++
20:15 Uhr
Rheinland-Pfalz hat die Hilfe der Bundeswehr nach dem katastrophalen Hochwasser Mitte Juli gewürdigt. "Überall waren Soldaten gern gesehene Helfer", sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) laut Mitteilung anlässlich einer feierlichen Veranstaltung am Donnerstagabend am Deutschen Eck in Koblenz. "Nicht nur wegen des schweren Geräts beim Räumen und Brückenbauen, sondern vor allem aufgrund der mitmenschlichen Unterstützung." Als es darum gegangen sei, Menschenleben zu retten und Menschen medizinisch zu versorgen, sei auf die Bundeswehr Verlass gewesen. Die Soldaten im Flutgebiet hätten sich "mit zahlreichen militärischen Krankenwagen und Arzttrupps durch das unwegsame Gelände gekämpft, um Hilfe zu leisten", betonte Lewentz.
+++ Bauschutt wird abtransportiert +++
19:45 Uhr
Im Ahrtal gibt es tonnenweise Bauschutt und Müll, der von den Abfallbetrieben getrennt, verkleinert und wiederverwertet werden muss. Inzwischen ist sogar eine mobile Recycling-Anlage im Einsatz.
+++ Lewentz spricht vor dem Bundestags-Innenausschuss +++
19:30 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat vor dem Innenausschuss des Bundestags Auskunft über die Geschehnisse und Abläufe rund um die Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal gegeben. Das Echo auf seinen Video-Auftritt war gespalten.
+++ Hunderte Container sollen Schulbetrieb gewährleisten +++
18:00 Uhr
Zum Schulstart am nächsten Montag stehen im Flutgebiet 131 Container für drei Schulstandorte bereit. Das hat die Kreisverwaltung Ahrweiler dem SWR mitgeteilt. Für den Schulunterricht nach den Herbstferien seien weitere rund 400 Container an zwei Schulstandorten in Planung, hieß es.
+++ Psychologen stehen Schülern im Ahrtal zur Seite +++
17:20 Uhr
Auch für die Schulen in den rheinland-pfälzischen Flutgebieten beginnt am Montag wieder der Unterricht. Zum Start nach der Katastrophe ist ein Team von Schulpsychologen vor Ort, um zu unterstützen.
+++ Anwohner sollen sich schon jetzt um Heizungen kümmern +++
16:45 Uhr
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) hat die Bewohner im Flutkatastrophen-Gebiet gemahnt, schon jetzt an die kältere Jahreszeit zu denken. Viele Heizungsanlagen seien komplett zerstört worden, hieß es. Betroffene sollten bald ihren Bedarf melden.
+++ Seehofer hält Warn-Pflicht für notwendig +++
15:15 Uhr
Bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen plädiert Bundesinnenminister Horst Seehofer für klarere Vorgaben und einheitliche Regeln. Es sei wichtig, dass bei einem Schadensereignis der höchsten Gefahrenstufe "eine Warnung der Bevölkerung ausgelöst werden muss und nicht nur kann", sagte der CSU-Politiker nach einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestages zu den Folgen der Unwetterkatastrophe. Außerdem müssten Sirenen als Mittel der Alarmierung der Bevölkerung wieder überall verfügbar sein, forderte Seehofer. Der Katastrophenschutz in Friedenszeiten liegt in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Der Bund hatte jedoch schon vor der Flutnacht am 14. Juli ein Sirenen-Förderprogramm in Höhe von 88 Millionen Euro aufgelegt. Er gehe davon aus, dass dieser Betrag nicht ausreichen werde, sagte Seehofer.
+++ Ampel-Fraktionen wollen Enquete-Kommission +++
15:10 Uhr
Die rheinland-pfälzischen Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP wollen eine Enquete-Kommission zur Flutkatastrophe einsetzen. Aufgabe sei zunächst eine Dokumentation, Untersuchung und Analyse von Gründen, Ablauf und Folgen des verheerenden Hochwassers vom 14. Juli, kündigten die drei Fraktionsvorsitzenden an. Auf dieser Grundlage sollten dann Empfehlungen für eine bessere Vorsorge und einen besseren Schutz der Menschen und ihres Eigentums erarbeitet werden. Auch für die Verbesserung der Meldesysteme, der Koordinierung von Einsätzen, der Hilfsmaßnahmen sowie der Flächen- und Raumplanung bei extremen Wetterereignissen würden konkrete Vorschläge angestrebt. Der Landtag soll über die Einsetzung der Kommission am kommenden Dienstag entscheiden. Die Freien Wähler unterstützen den Antrag, die CDU-Fraktion ist noch unentschlossen. Die AfD-Fraktion unterstützt die Enquete ebenfalls, wie ihr Fraktionschef Michael Frisch sagte. Sie strebt zudem - wie die CDU - einen Untersuchungsausschuss an.
+++ Weitere Finanzhilfen für Flutopfer in den kommenden Tagen +++
13:30 Uhr
Die von der Flutkatastrophe geschädigten Anwohner können bald mit weiteren finanziellen Hilfen rechnen. Die Diakonie Rheinland, Westfalen, Lippe (RWL) als übergeordneter Verband für die Diakonien in Trier und Koblenz legt in den kommenden Tagen eine "Haushaltsbeihilfe" auf, die beispielsweise für die Anschaffung von Möbeln gedacht ist. Hier sind Auszahlungen von 5.000 bis zu 20.000 Euro pro Haushalt möglich, sagt Pfarrer Ulrich T. Christenn, der bei der Diakonie RWL das Zentrum für Drittmittel und Fundraising leitet, dem Politikmagazin Zur Sache Rheinland-Pfalz. Wenn es soweit ist, soll die Antragstellung online oder bei den Diakonien in Trier und Koblenz möglich sein. Weitere Hilfsorganisationen könnten vergleichbares in den nächsten Wochen anbieten - die Verhandlungen laufen.
+++ Lewentz sieht Verbesserungsbedarf bei Warnungen +++
12:15 Uhr
Die Innenminister der von der Flut besonders betroffenen Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Roger Lewentz (SPD) und Herbert Reul (CDU), waren heute zu einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags geladen. Es ging um die Frage, warum vor der Katastrophe nicht ausreichend gewarnt und evakuiert wurde. Nach Auffassung von Lewentz und Reul besteht bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen Verbesserungsbedarf. Am Prinzip, dass die Lage im Katastrophenfall in den Gemeinden vor Ort eingeschätzt wird, wollen aber beide Innenminister festhalten. Nach Aussagen von Teilnehmern der nicht-öffentlichen Sitzung machte Lewentz keine Angaben zu seiner eigenen Rolle während des Unwetters.
+++ Sinzig: B9 könnte bald wieder freigegeben werden +++
11:15 Uhr
Die Bundesstraße 9 könnte nach der Flutkatastrophe schon bald wieder
freigegeben werden. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität stehen in den nächsten Tagen abschließende Arbeiten an der teilweise zerstörten Ahr-Brücke bei Sinzig an. Bei der Flut war ein Pfeiler der Brücke abgesackt und hatte einen Teil der Fahrbahn mit sich gerissen. Das zerstörte Brückenteil sei inzwischen abgerissen, die Strecke provisorisch wieder hergestellt. Jetzt müsse unter anderem noch der Fahrbahnbelag ausgebessert werden. Der Landesbetrieb Mobilität geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die B9 dann in der Woche ab dem 6. September wieder freigegen werden kann.
+++ Mehr als 200 Luftrettungs-Einsätze in Hochwassergebieten +++
9:15 Uhr
Die Crews der ADAC-Luftrettung sind während der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bislang mehr als 200 Einsätze geflogen. Darunter seien 111 Rettungen mit einer Winde gewesen, teilte die ADAC Luftrettung mit. Auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe seien bis zu sechs ADAC-Rettungshubschrauber in den Hochwassergebieten aktiv gewesen. Unter anderem seien Menschen aus Lebensgefahr gerettet oder verletzt in Kliniken geflogen worden. Allein in den ersten Stunden der Katastrophe am 15. Juli seien 36 Spezialeinsätze absolviert worden, etwa um Menschen von Dächern zu retten.
+++ Zerstörte Schulen in Flutgebieten müssen improvisieren +++
8:15 Uhr
Um zum Schulbeginn nach den Sommerferien am Montag Unterricht zu gewährleisten, haben sich die beschädigten Schulen Zwischenlösungen einfallen lassen. Die Grundschule Altenburg etwa soll gemeinsam mit der Ahrtalschule in Altenburg eine Containeranlage nutzen. Andere Schulen planen Unterricht im Schichtmodell oder ziehen mit allen Klassen in ihre oberen Räumlichkeiten. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium zeigt sich zuversichtlich, dass der Unterricht nach der Sommerpause für alle sichergestellt werden kann.
Wie geht es weiter? Schulstart in den Flutgebieten von Rheinland-Pfalz - eine Herausforderung
Am Montag beginnt in Rheinland-Pfalz wieder der Unterricht nach den Sommerferien. Wie gehen die Schulen in den Flutgebieten mit der Situation um?
+++ Innenminister Lewentz: "Kein Argument mehr gegen Elementarschadenversicherung" +++
4:00 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) fordert nach der Flutkatastrophe die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer. "Da muss es Klarheit für ganz Deutschland geben. Wir haben Starkregenereignisse von Bayern bis Norddeutschland", sagte der SPD-Landeschef der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es gebe für ihn "überhaupt kein Argument" mehr gegen eine flächendeckende Einführung. Lewentz lobte zudem das Engagement der Kommunen: "In dieser Krise zeigt sich der Wert der traditionellen kommunalen Strukturen in Rheinland-Pfalz."
+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte Drittel der Einwohner verlieren +++
3:45 Uhr
Nach den Flutzerstörungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler rechnet Bürgermeister Guido Orthen (CDU) mit dem Wegzug von einem Drittel der Einwohner. "Ich bin sonst ein hoffnungsloser Optimist. Aber ich glaube, Ende des Jahres werden wir noch 20.000 Einwohner haben", so der Rathauschef.
Mittwoch, 25. August
+++ Krisenstab Bad Neuenahr-Ahrweiler bündelt und vermittelt Hilfe auf neuer Webseite +++
17:15 Uhr
Menschen, die ihre Hilfe im Ahrtal anbieten möchten und Betroffene, die Unterstützung brauchen, sollen über die Webseite helfer-stab.de zusammengebracht werden. Der Krisenstab Bad Neuenahr-Ahrweiler bündelt auf dieser Seite Chatgruppen, um den Einsatz von freiwilligen Helfern besser zu koordinieren. Zur Anreise könnten Helfende weiter die Helfer-Shuttle nutzen. Außerdem stelle das Land immer noch die Notunterkunft in Leimersdorf als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. "Die privaten Helferinnen und Helfer sind weiter herzlich willkommen und erhalten von uns alle Unterstützung, die sie benötigen", teilte der Leiter des Krisenstabes, Thomas Linnertz, mit.
Hochwasser in Rheinland-Pfalz FAQ: Alles was Helfer in Flutgebieten wissen müssen
Auch rund einen Monat nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtliche Helfer im Ahrtal unerlässlich. Was Freiwillige über den Einsatz in den Hochwassergebieten wissen müssen, gibt es in unserem FAQ.
+++ Malu Dreyer an Betroffene: "Wir bleiben an ihrer Seite" +++
16:30 Uhr
"Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so eine Zerstörung gesehen", beginnt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) heute Nachmittag ihre Rede im Bundestag. In der Debatte um einen Wiederaufbaufonds für die Flutgebiete beschreibt sie noch einmal eindrücklich das Ausmaß der Katastrophe in Rheinland-Pfalz. Dreyer dankte den Abgeordneten und der Bundesregierung für die gute Zusammenarbeit und die schnelle Gesetzgebung, damit der Wiederaufbau mit 30 Milliarden Euro vom Bund gefördert werden kann. Sie betonte, dass dieses Gesetz heute ein starkes Signal an alle Betroffenen sei, "dass wir an ihrer Seite bleiben."
+++ Staatshilfe für Flutgebiete - Scholz lobt Solidarität trotz Wahlkampf +++
16:00 Uhr
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die geplante milliardenschwere Wiederaufbauhilfe für die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen als "beeindruckendes Zeichen der Solidarität" bezeichnet. Die Katastrophe sei eine Angelegenheit des ganzen Landes, sagte er im Bundestag. Er sei dankbar, dass es dafür auch in Wahlkampfzeiten über die Parteigrenzen hinweg großen Rückhalt gebe. Das Parlament hatte erstmals über die Einrichtung eines Sondervermögens in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro beraten, um die Folgen der Katastrophe vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu bewältigen. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach aus gegebenem Anlass heute im Bundestag. Der Bundestag will die Wiederaufbauhilfe voraussichtlich am 7. September beschließen, für den 10. September ist eine Sondersitzung des Bundesrates geplant.
+++ Landesgartenschau 2023 trotzdem im Ahrtal? +++
12:30 Uhr
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat sich trotz der Flutkatastrophe für die Landesgartenschau 2023 im Ahrtal ausgesprochen. Natürlich seien die ursprünglichen Pläne erstmal völlig unrealistisch, sagte die FDP-Politikerin der "Rheinzeitung". Aber die Schau könne ein Signal der Hoffnung sein. Sie sei nächste Woche mit den Verantwortlichen in Gesprächen. "Ich glaube, es braucht eine der Situation angepasste Schau", so Schmitt. Die Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr auf 2023 verschoben worden. Sie sollte auf einer Länge von sechs Kilometern an der Ahr stattfinden.
+++ Landtags-Sondersitzung am nächsten Dienstag +++
12:00 Uhr
Der rheinland-pfälzische Landtag kommt am Dienstag trotz Sommerpause zu einer Sondersitzung wegen der Flutkatastrophe zusammen. Das hat der Ältestenrat auf Antrag der Regierung aus SPD, Grünen und FDP am Mittwoch beschlossen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird bei der Sitzung in der Rheingoldhalle eine Regierungserklärung zu dem verheerenden Hochwasser mit 133 Toten abgeben. Danach will das Plenum eine Enquete-Kommission zur Hochwasserkatastrophe einsetzen.
+++ Tausende in Bad Neuenahr im Winter ohne Gasversorgung +++
11:45 Uhr
Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch das Erdgasnetz in weiten Teilen zerstört. Tausende Haushalte werden bis zum Winter keine normale Versorgung ihrer Heizungen haben. Sie müssten etwa mit Flüssiggas improvisieren, teilte der Versorger Energieversorgung Mittelrhein (EVM) mit. "Man kann sich vorübergehend einen Tank mit Flüssiggas im Garten aufstellen", so EVM-Sprecher Marcelo Peerenboom. Dann lasse sich die Heizversorgung "relativ simpel umstellen".
Hochwasser hat Gasnetz zerstört Tausende in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Winter ohne Heizung
Im Oktober startet normalerweise die Heizsaison. Spätestens dann ist mit den ersten Frostnächten zu rechnen. Über 3.500 Netzanschlüsse in Bad Neuenahr-Ahrweiler werden wegen der Hochwasserkatastrophe dann aber noch kein Erdgas haben.
+++ Versicherungsschäden höher als bisher erwartet +++
10:00 Uhr
Die Flutkatastrophe hat nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bislang Versicherungsschäden in Höhe von rund sieben Milliarden Euro verursacht. Davon entfielen rund 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. Der GDV war zuvor von Versicherungsschäden in Höhe von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro ausgegangen. Dabei lägen die tatsächlichen Schäden noch weit über den akutellen Schätzungen, da viele Gebäude nicht gegen alle Naturgefahren versichert seien. Nach Angaben des GDV ist die Flut die historische schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland.
+++ Bernhard Vogel für zentralen Gedenkort +++
6:30 Uhr
Der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) hat sich für einen zentralen Gedenkort für die Flutkatastrophe im Juli ausgesprochen. "Das Gedenken sollte lebendig gehalten werden", sagte er. Ob ein solcher Platz im Ahrtal oder auch gemeinsam mit dem ebenfalls betroffenen Nordrhein-Westfalen geschaffen werden sollte, müssten die Verantwortlichen entscheiden. "Aber ein Ort, der an die Toten und an das Ereignis erinnert, wäre gut", so Vogel. Der 88-Jährige verwies auf das Flugzeugunglück 1988 im pfälzischen Ramstein in seiner Amtszeit und an den Amoklauf von 2002 in Erfurt, als er Ministerpräsident von Thüringen war. Zunächst habe die Trauer in Vordergrund gestanden. Erst danach sei es zu einer ausführlichen Auseinandersetzung mit den Hintergründen gekommen. "Und das ist auch jetzt ganz ohne Frage wichtig. Hilfe ist notwendig, aber man muss sich auch mit der Frage beschäftigen, wie konnte es geschehen und was muss geschehen, dass es nicht wieder geschieht?"
Dienstag, 24. August
+++ Müllberge: Opfer der Hochwasserkatastrophe rufen um Hilfe +++
23:00 Uhr
Viele Menschen im Kreis Ahrweiler leiden immer noch unter der Müllflut. Gute fünf Wochen nach der Katastrophe türmt sich der Müll in und zwischen den Ortschaften. Ein Ende ist nicht in Sicht, berichtet REPORT MAINZ.
+++ Bauschutt und Schlamm werden kostenfrei entsorgt +++
21:45 Uhr
Der durch die Flutkatastrophe angefallene Bauschutt soll in den betroffenen Kommunen - soweit möglich - wieder verbaut werden. Das teilte die Kreisverwaltung Ahrweiler mit. Die zum größten Teil wiederverwendbaren Wertstoffe sollen in der Region gelagert und recycelt und auch dort wieder verbaut werden. Ab Freitag kann demnach Bauschutt an zwei Orten in Bad Neuenahr-Ahrweiler unentgeltlich angeliefert werden. Auch in Sinzig und in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr gibt es Sammelstellen für Bauschutt. Nicht angenommen werden Metall- und Elektroschrott und belasteter Bauschutt.
+++ 40.000 Freiwillige mit Shuttlebussen ins Ahrtal gebracht +++
17:30 Uhr
Seit der Katastrophenflut Mitte Juli hat ein ehrenamtlich entstandener Shuttledienst rund 40.000 private Helfer ins Ahrtal gebracht. Alleine am ersten Tag kurz nach dem Hochwasser seien es 300 und "am stärksten Tag" 3.000 gewesen, sagte Initiator Marc Ulrich. Der Leiter des Krisenstabes, Thomas Linnertz, betonte, es sei unvorstellbar, wie viele Helfer mit angepackt hätten - und auch nach sechs Wochen reiße ihr Strom noch nicht ab.
Hochwasser in Rheinland-Pfalz FAQ: Alles was Helfer in Flutgebieten wissen müssen
Auch rund einen Monat nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtliche Helfer im Ahrtal unerlässlich. Was Freiwillige über den Einsatz in den Hochwassergebieten wissen müssen, gibt es in unserem FAQ.
+++ Bundesrat entscheidet im September über Hilfsfonds +++
17:00 Uhr
Der Bundesrat wird am 10. September über den Hilfsfonds für die Opfer der verheerenden Überschwemmungen entscheiden. Das geht aus dem Einladungsschreiben des Bundesrates an die 16 Landesregierungen hervor. Zuvor muss der Bundestag am 7. September abschließend dem Hilfsfonds zustimmen. Er soll mit 30 Milliarden Euro ausgestattet werden. 28 Milliarden davon teilen sich Bund und Länder, zwei Milliarden stemmt der Bund alleine für zerstörte Infrastruktur. In einer ersten Tranche wird der Bund 2021 Mittel in Höhe von 16 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Ab 2022 werden die Mittel dann je nach Bedarf bereitgestellt.
+++ Dreyer fährt zu Gedenkgottesdienst nach Aachen +++
16:45 Uhr
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird für einen Ökumenischen Gedenkgottesdienst zur Flutkatastrophe nach Aachen reisen. Der gemeinsame Gottesdienst der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Aachener Dom am kommenden Samstag sei ein wichtiges Element der Trauerarbeit, teilte die Staatskanzlei mit. In Rheinland-Pfalz ist außerdem am 1. September am Nürburgring ein Staatsakt geplant, zu dem neben Dreyer unter anderem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet wird.
+++ Landrat Schartz zieht Bilanz und kritisiert Katastophenschutz +++
14:00 Uhr
Das Hochwasser hat auch im Kreis Trier-Saarburg erhebliche Schäden angerichtet. Knapp sechs Wochen nach der Flut zieht der Landrat des Kreises BIlanz - und übt scharfe Kritik an mangelnder Ausstattung des Katastrophenschutzes:
Nach Hochwasserkatastrophe im Kreis Trier-Saarburg Gemeinsames Katastrophenschutzzentrum in Newel geplant
Der Kreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde Trier-Land haben ein gemeinsames Katastrophenschutzzentrum in Newel geplant. Nach deren Angaben soll so ermöglicht werden, dass Ressourcen und Absprachen in Zukunft besser koordiniert werden können.
+++ Land rechnet mit 30.000 Anträgen auf Fördergelder +++
13:45 Uhr
Die Auszahlung der Milliardenhilfen nach der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz soll mit einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Land geregelt werden. Ziel sei eine faire, sachgerechte, zielgerichtete und schnelle Vergabe von Fördergeldern, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag. "Wir rechnen mit mehr als 30.000 Anträgen von Privatpersonen", so die Regierungschefin. Damit diese schnell bearbeitet werden könnten, stelle die Landesregierung Personal dafür ab und entwickle die nötigen digitalen Antragsverfahren. Dreyer wird am Mittwoch im Bundestag sprechen, wenn sich das Parlament in Berlin mit dem Gesetzentwurf zur "Aufbauhilfe 2021" befasst.
+++ FC Bayern München spendet eine Millionen Euro für Flutopfer +++
13:00 Uhr
Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat eine Million Euro für Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gespendet, die infolge der Hochwasserkatastrophe Anfang Juli in ihrer Existenz bedroht sind. Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Oliver Kahn überreichten am Dienstag symbolische Schecks in Höhe von jeweils 500.000 Euro. Der FC Bayern stellte in Rücksprache mit beiden Landesregierungen sicher, dass die finanzielle Unterstützung direkt an notleidende Haushalte verteilt werden kann. Für das geplante Flutopfer-Benefiz-Spiel zwischen Schalke und den Bayern in Gelsenkirchen steht derzeit noch kein Termin fest.
+++ Endspurt der Niersteiner Fluthilfe "Solidahrität" +++
12:00 Uhr
Das Niersteiner Weingut St. Antony packt die letzten Kisten für die Aktion "Solidahrität" vor der Lese. Aber auch danach soll Hilfe an die Ahr aus Rheinhessen kommen.
+++ Reaktivierung der Eifelquerbahn wird geprüft +++
8:45 Uhr
Die Deutsche Bahn prüft nun doch, ob die stillgelegte Eifelquerbahn als Übergangslösung für die vom Hochwasser schwer beschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln wieder in Betrieb genommen werden kann. Eine Bahnsprecherin bestätigte dem SWR eine entsprechende Mitteilung des Interessenvereins für die Eifelquerbahn. Es gibt Überlegungen, den Schülerverkehr und Baumaterial-Transporte über die Eifelquerbahn laufen zu lassen. Noch Ende Juli hatten allerdings Bahn-Vertreter erklärt, die Eifelquerbahn-Brücke über die Kyll sei nach heutigen Maßstäben nicht mehr tragfähig genug.
Mögliche Reaktivierung der Eifelquerbahn Bahn prüft Eisenbahnbrücke bei Pelm
Es könnte ein wichtiger Schritt zur Reaktivierung der Eifelquerbahn sein: Die Deutsche Bahn hat mit der Überprüfung der Kyll-Brücke bei Pelm begonnen.
+++ Studie: Klimawandel macht Hochwasserkatastrophen wahrscheinlicher +++
0:30 Uhr
Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 180 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung. Unter den derzeitigen Klimabedingungen sei zu erwarten, dass eine bestimmte Region in Westeuropa etwa einmal in 400 Jahren von einem solch verheerenden Ereignis heimgesucht werde. Innerhalb des gesamten Gebiets, das die Wissenschaftler betrachteten, seien in dem Zeitraum mehrere solche Ereignisse zu erwarten. Mit weiter steigenden Temperaturen werde derart extremer Starkregen häufiger. Eine wärmere Atmosphäre könne auch mehr Wasser speichern. Werde es nochmals 0,8 Grad wärmer, erhöhe sich die Häufigkeit auf alle 300 Jahre, auch die Intensität des Starkregens steige weiter. Die Wissenschaftler betrachteten für ihre Analyse Frankreich, Westdeutschland, den östlichen Teil von Belgien, die Niederlande, Luxemburg und den Norden der Schweiz als Region und fragten, wie wahrscheinlich ähnlich extremer Starkregen hier ist und und inwiefern dies durch weltweit steigende Temperaturen beeinflusst wird.
Montag, 23. August
+++ Großes Interesse an Mitarbeit beim THW Trier +++
17:00 Uhr
Beim Technischen Hilfswerk in der Region Trier melden sich seit der Flutkatastrophe viele Freiwillige, die an einer Mitarbeit interessiert sind. Wie die THW-Regionalgruppe Trier dem SWR mitteilte, hat jede der insgesamt neun Ortsgruppen etwa 20 - 25 Anfragen von Menschen bekommen, die sich engagieren wollten. Etwa die Hälfte der Anfragen komme von Frauen.
+++ Wieder Strom in Altenahr-Kreuzberg +++
16:45 Uhr
Der Energieversorger Westnetz hat einen wichtigen Strommast bei Altenahr repariert. Nach Angaben eines Sprechers können jetzt wieder etwa 650 Anwohner im Ortsteil Kreuzberg mit Strom versorgt werden. Mitarbeiter des Unternehmens seien das ganze Wochenende wieder im Einsatz gewesen, um den Mast instand zu setzen.
+++ Freiwillige Helfer im Ahrtal weiter gebraucht, aber keine "Gaffer" +++
15:45 Uhr
Im Ahrtal werden fast sechs Wochen nach der Flutkatastrophe weiter freiwillige Helfer gebraucht. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz sagte in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Menschen im Ahrtal bräuchten auch in den kommenden Wochen noch sehr viel Hilfe und Unterstützung. Er appellierte an private Helferinnen und Helfer, die Shuttle-Busse zu nutzen und kritisierte sogenannte Katastrophentouristen. Im Ahrtal sei jeder Mensch willkommen, aber nicht als "Gaffer". Auch der Leiter des Hochwasser-Krisenstabs, Thomas Linnertz, nannte den Einsatz der freiwilligen Helfer sehr wertvoll für die Region. Gestern wurden demnach etwa 850 freiwillige Helfer mit den Shuttle-Bussen ins Schadensgebiet hin und wieder zurückgebracht. Diese Shuttles würden weitergeführt, solange die Menschen bereit seien ins Ahrtal zu kommen, um zu helfen.
+++ Weinfeste an der Ahr fallen in diesem Jahr aus +++
13:30 Uhr
An der Ahr und in der Region rund um die Ahr werden in diesem Jahr kaum Winzer- und Weinfeste gefeiert. Auch die Stadt Remagen wird dieses Jahr auf ihr Weinfest verzichten. Vor allem die von der Flut betroffenen Städte entlang der Ahr, wie Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahrbrück oder Dernau hatten ihre traditionellen Weinfeste bereits abgesagt. Aber auch im Umland zeigen sich einige Städte solidarisch. Man könne am Rhein nicht ausgelassen feiern, während die Nachbarn an der Ahr von Existenzängsten betroffen seien, heißt es vom Remagener Bürgermeister Björn Ingendahl. Das Weinfest in Remagen ist schon im letzten Jahr ausgefallen - damals allerdings wegen den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.
+++ 10 Mio. Euro Müllentsorgungskosten in Region Trier +++
11:45 Uhr
Die Flutkatastrophe hat allein der Region Trier 10 Millionen Euro Kosten für die Müllentsorgung verursacht. Der Zweckverband Abfallentsorgung Region Trier (ART) teilte mit, noch sei offen, wer diese Ausgaben tragen werde. 70.000 Kubikmeter durch die Flutkatastrophe verursachter Müll seien in der Region Trier eingesammelt worden - anderthalbmal so viel wie sonst in einem Jahr. Die Kosten durch die Flutkatastrophe machen etwa 20 Prozent des Budgets der ART aus.
+++ Probebohrungen für Gasleitungen unter der Ahr +++
6:15 Uhr
Der Energieversorger EVM testet mit Probebohrungen unter der Ahr, ob dort neue Gasleitungen verlegt werden können. Das teilte das Unternehmen mit. Die EVM ist gerade dabei, ein neues Gasnetz im Ahrtal aufzubauen, da das alte bei der Flutkatastrophe fast vollständig zerstört wurde. Um alle Ortschaften zu erreichen, müssen dafür auch Gasrohre unter der Ahr verlegt werden. Mit den Probebohrungen soll getestet werden, an welchen Stellen sich das Erdreich dafür eignet. Am Mittwoch will die EVM über den aktuellen Stand informieren. Dabei könnte es auch Informationen darüber geben, in welchen Orten noch vor der kalten Jahreszeit wieder geheizt werden kann und wo nicht.
Die Entwicklung bis zum 22. August zum Nachlesen
Starkregen und Überschwemmungen Hochwasser-Live-Blog in RLP: Entwicklungen bis zum 22. August im Überblick
Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Hier die Lage bis 22. August.