+++ Hopfenbauer baut mühsam Anlagen wieder auf +++
20:45 Uhr
Die Fluten der Prüm haben die Hopfengärten in der Eifel zu großen Teilen zerstört. Für den einzigen Hopfenbauern im Gebiet geht es jetzt darum, das zu retten, was zu retten ist.
+++ Forscher fordern Umdenken beim Katastrophenschutz +++
17:00 Uhr
Der Kieler Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky verlangt nach dem Hochwasser im Norden von Rheinland-Pfalz bundesweit ein Umdenken beim Katastrophenschutz. Im SWR forderte Dombrowsky einheitlichere bundesweite Regeln. Im Kreis Ahrweiler seien in der Flutnacht grundlegende Dinge falsch gemacht worden. Unter anderem habe es Chaos gegeben, weil sich Einsatzkräfte nicht ordnungsgemäß an- und abgemeldet hätten und der Überblick verloren gegangen sei. Das liege auch an der mangelnden Praxis vieler Helfer. Nur jeder fünfte Katastrophenschützer nehme mindestens einmal im Jahr an einer Übung teil. Dombrowsky forderte deshalb mehr Übungen und einen nationalen Katastrophenstab.
+++ Behelfsbrücken über Ahr sollen noch im Herbst installiert werden +++
16:00 Uhr
Nachdem bereits drei Wochen nach der Katastrophe die erste Brücke in Ahrweiler eröffnet wurde, sollen nun sechs weitere Brücken an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet folgen. Damit sollen an insgesamt sieben Standorten bis Ende Oktober Brücken entstehen, die teilweise allerdings nur für einen reinen Fußverkehr ausgelegt sind.
+++ Elf neue Infopoints in Betrieb +++
15:45 Uhr
Im gesamten Schadensgebiet entlang der Ahr gibt es elf sogenannte neue Infopoints - damit sind auf Veranlassung des Katastrophenschutzstabes mittlerweile 21 Infopoints in Betrieb. Die Infopoints dienen als fester Anlaufpunkt für die Betroffenen vor Ort und sind mit VerwaltungsmitarbeiterInnen und Feuerwehrkräften besetzt. Wenn benötigt, werden die Infopoints mit Bürocontainern und entsprechendem Material ausgestattet.
+++ In Flutnacht in Ahrweiler so viel Sperrmüll wie sonst in 30 Jahren +++
15:30 Uhr
In der Flutnacht im Juli ist im Kreis Ahrweiler bisher so viel Sperrmüll wie sonst in 30 Jahren angefallen. Die Kreisverwaltung sprach am Donnerstag von bislang rund 240.000 Tonnen Hochwasser-Sperrmüll. Täglich würden circa 10.000 Tonnen aus Zwischenlagern im Ahrtal abtransportiert. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Ahrweiler (AWB) rechne mit mindestens weiteren 50.000 bis 100.000 Tonnen Sperrmüll aus dem Katastrophengebiet.
+++ Freie Wähler regen Sonderbriefmarke für Opfer an +++
12:40 Uhr
Die Landtagsfraktion der Freien Wähler hat die Auflage einer Sonderbriefmarke zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe angeregt. Eine derartige Marke habe es auch nach der Hochwasserkatastrophe von 2013 gegeben, teilte Fraktionschef Joachim Streit mit. In einem Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) schlug er nach Angaben der Fraktion vor, mit den Erlösen der Sonderbriefmarke eine Stiftung zu gründen, die sich für Prävention und Schutzmaßnahmen bei Starkregen und Hochwasser engagieren soll.
+++ Hopfenernte in der Eifel unter erschwerten Bedingungen +++
12:00 Uhr
In Holsthum in der Eifel beginnt heute die Hopfenernte unter erschwerten Bedingungen. Der einzige Hopfenbauer in Rheinland-Pfalz, Andreas Dick, sagte, das Hochwasser Mitte Juli habe die Gerüste der Hopfenpflanzen verdreht. Eigentlich sei die Ernte die schönste Zeit des Jahres. Diesmal sei sie nicht ungefährlich – weil manche der Gerüstanlagen unter Spannung stünden. Deswegen laufe die Ernte unter besonderer Vorsicht. Er gehe davon aus, dass er von seinen 22 Hektar auf etwa zwölf Hektar ernten könne. Nach der Flut habe er viel Hilfe von Hopfenanbauern aus ganz Deutschland, aber auch von Landwirten aus der Region erhalten. Welche Anlagen er nach der Ernte wo wiederaufbauen könnte, wolle er genau planen. Für den Wiederaufbau hoffe er auf Hilfe auch des Landes, da seine Hopfenanlagen nicht gegen Hochwasser versichert waren.
+++ Mobiler Heiz-Container als Heizungsersatz in Mayschoss +++
11:30 Uhr
Viele Hausbesitzer machen sich nach der Flut im Ahrtal Sorgen, dass sie im Winter frieren müssen. In Mayschoss gibt es dafür jetzt eine Lösung - mit einem mobilen Heiz-Container.
+++ Bisher 280 Hinweise zur Flutnacht +++
10:50 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach eigenen Angaben mittlerweile 280 Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich der Flutnacht vor rund sieben Wochen erhalten. Es sei von wesentlicher Bedeutung, den Hergang der Katastrophe möglichst umfassend zu rekonstruieren, hieß es. Die Behörde ermittelt derzeit gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler, Jügen Pföhler (CDU), und eine weitere Person aus dem Krisenstab wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Es wird geprüft, ob mit früheren Warnungen oder Evakuierungen in der Region am Abend der Flutkatastrophe Menschenleben hätten gerettet werden können. Für die Hinweise zur Flutnacht hat die Staatsanwaltschaft ein eigenes Mailfach eingerichtet.
+++ Horst Gies ist Interims-Landrat im Kreis Ahrweiler +++
7:30 Uhr
Nach der Flut an der Ahr geriet Landrat Pföhler (CDU) in die Kritik und erkrankte. Vertreten wird er vom Ersten Kreisbeigeordneten Horst Gies, der die drängendsten Probleme lösen muss.