+++ Land würdigt Hilfe der Bundeswehr +++
20:15 Uhr
Rheinland-Pfalz hat die Hilfe der Bundeswehr nach dem katastrophalen Hochwasser Mitte Juli gewürdigt. "Überall waren Soldaten gern gesehene Helfer", sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) laut Mitteilung anlässlich einer feierlichen Veranstaltung am Donnerstagabend am Deutschen Eck in Koblenz. "Nicht nur wegen des schweren Geräts beim Räumen und Brückenbauen, sondern vor allem aufgrund der mitmenschlichen Unterstützung." Als es darum gegangen sei, Menschenleben zu retten und Menschen medizinisch zu versorgen, sei auf die Bundeswehr Verlass gewesen. Die Soldaten im Flutgebiet hätten sich "mit zahlreichen militärischen Krankenwagen und Arzttrupps durch das unwegsame Gelände gekämpft, um Hilfe zu leisten", betonte Lewentz.
+++ Bauschutt wird abtransportiert +++
19:45 Uhr
Im Ahrtal gibt es tonnenweise Bauschutt und Müll, der von den Abfallbetrieben getrennt, verkleinert und wiederverwertet werden muss. Inzwischen ist sogar eine mobile Recycling-Anlage im Einsatz.
+++ Lewentz spricht vor dem Bundestags-Innenausschuss +++
19:30 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat vor dem Innenausschuss des Bundestags Auskunft über die Geschehnisse und Abläufe rund um die Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal gegeben. Das Echo auf seinen Video-Auftritt war gespalten.
+++ Hunderte Container sollen Schulbetrieb gewährleisten +++
18:00 Uhr
Zum Schulstart am nächsten Montag stehen im Flutgebiet 131 Container für drei Schulstandorte bereit. Das hat die Kreisverwaltung Ahrweiler dem SWR mitgeteilt. Für den Schulunterricht nach den Herbstferien seien weitere rund 400 Container an zwei Schulstandorten in Planung, hieß es.
+++ Psychologen stehen Schülern im Ahrtal zur Seite +++
17:20 Uhr
Auch für die Schulen in den rheinland-pfälzischen Flutgebieten beginnt am Montag wieder der Unterricht. Zum Start nach der Katastrophe ist ein Team von Schulpsychologen vor Ort, um zu unterstützen.
+++ Anwohner sollen sich schon jetzt um Heizungen kümmern +++
16:45 Uhr
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) hat die Bewohner im Flutkatastrophen-Gebiet gemahnt, schon jetzt an die kältere Jahreszeit zu denken. Viele Heizungsanlagen seien komplett zerstört worden, hieß es. Betroffene sollten bald ihren Bedarf melden.
+++ Seehofer hält Warn-Pflicht für notwendig +++
15:15 Uhr
Bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen plädiert Bundesinnenminister Horst Seehofer für klarere Vorgaben und einheitliche Regeln. Es sei wichtig, dass bei einem Schadensereignis der höchsten Gefahrenstufe "eine Warnung der Bevölkerung ausgelöst werden muss und nicht nur kann", sagte der CSU-Politiker nach einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestages zu den Folgen der Unwetterkatastrophe. Außerdem müssten Sirenen als Mittel der Alarmierung der Bevölkerung wieder überall verfügbar sein, forderte Seehofer. Der Katastrophenschutz in Friedenszeiten liegt in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Der Bund hatte jedoch schon vor der Flutnacht am 14. Juli ein Sirenen-Förderprogramm in Höhe von 88 Millionen Euro aufgelegt. Er gehe davon aus, dass dieser Betrag nicht ausreichen werde, sagte Seehofer.
+++ Ampel-Fraktionen wollen Enquete-Kommission +++
15:10 Uhr
Die rheinland-pfälzischen Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP wollen eine Enquete-Kommission zur Flutkatastrophe einsetzen. Aufgabe sei zunächst eine Dokumentation, Untersuchung und Analyse von Gründen, Ablauf und Folgen des verheerenden Hochwassers vom 14. Juli, kündigten die drei Fraktionsvorsitzenden an. Auf dieser Grundlage sollten dann Empfehlungen für eine bessere Vorsorge und einen besseren Schutz der Menschen und ihres Eigentums erarbeitet werden. Auch für die Verbesserung der Meldesysteme, der Koordinierung von Einsätzen, der Hilfsmaßnahmen sowie der Flächen- und Raumplanung bei extremen Wetterereignissen würden konkrete Vorschläge angestrebt. Der Landtag soll über die Einsetzung der Kommission am kommenden Dienstag entscheiden. Die Freien Wähler unterstützen den Antrag, die CDU-Fraktion ist noch unentschlossen. Die AfD-Fraktion unterstützt die Enquete ebenfalls, wie ihr Fraktionschef Michael Frisch sagte. Sie strebt zudem - wie die CDU - einen Untersuchungsausschuss an.
+++ Weitere Finanzhilfen für Flutopfer in den kommenden Tagen +++
13:30 Uhr
Die von der Flutkatastrophe geschädigten Anwohner können bald mit weiteren finanziellen Hilfen rechnen. Die Diakonie Rheinland, Westfalen, Lippe (RWL) als übergeordneter Verband für die Diakonien in Trier und Koblenz legt in den kommenden Tagen eine "Haushaltsbeihilfe" auf, die beispielsweise für die Anschaffung von Möbeln gedacht ist. Hier sind Auszahlungen von 5.000 bis zu 20.000 Euro pro Haushalt möglich, sagt Pfarrer Ulrich T. Christenn, der bei der Diakonie RWL das Zentrum für Drittmittel und Fundraising leitet, dem Politikmagazin Zur Sache Rheinland-Pfalz. Wenn es soweit ist, soll die Antragstellung online oder bei den Diakonien in Trier und Koblenz möglich sein. Weitere Hilfsorganisationen könnten vergleichbares in den nächsten Wochen anbieten - die Verhandlungen laufen.
+++ Lewentz sieht Verbesserungsbedarf bei Warnungen +++
12:15 Uhr
Die Innenminister der von der Flut besonders betroffenen Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Roger Lewentz (SPD) und Herbert Reul (CDU), waren heute zu einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags geladen. Es ging um die Frage, warum vor der Katastrophe nicht ausreichend gewarnt und evakuiert wurde. Nach Auffassung von Lewentz und Reul besteht bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen Verbesserungsbedarf. Am Prinzip, dass die Lage im Katastrophenfall in den Gemeinden vor Ort eingeschätzt wird, wollen aber beide Innenminister festhalten. Nach Aussagen von Teilnehmern der nicht-öffentlichen Sitzung machte Lewentz keine Angaben zu seiner eigenen Rolle während des Unwetters.
+++ Sinzig: B9 könnte bald wieder freigegeben werden +++
11:15 Uhr
Die Bundesstraße 9 könnte nach der Flutkatastrophe schon bald wieder
freigegeben werden. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität stehen in den nächsten Tagen abschließende Arbeiten an der teilweise zerstörten Ahr-Brücke bei Sinzig an. Bei der Flut war ein Pfeiler der Brücke abgesackt und hatte einen Teil der Fahrbahn mit sich gerissen. Das zerstörte Brückenteil sei inzwischen abgerissen, die Strecke provisorisch wieder hergestellt. Jetzt müsse unter anderem noch der Fahrbahnbelag ausgebessert werden. Der Landesbetrieb Mobilität geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die B9 dann in der Woche ab dem 6. September wieder freigegen werden kann.
+++ Mehr als 200 Luftrettungs-Einsätze in Hochwassergebieten +++
9:15 Uhr
Die Crews der ADAC-Luftrettung sind während der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bislang mehr als 200 Einsätze geflogen. Darunter seien 111 Rettungen mit einer Winde gewesen, teilte die ADAC Luftrettung mit. Auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe seien bis zu sechs ADAC-Rettungshubschrauber in den Hochwassergebieten aktiv gewesen. Unter anderem seien Menschen aus Lebensgefahr gerettet oder verletzt in Kliniken geflogen worden. Allein in den ersten Stunden der Katastrophe am 15. Juli seien 36 Spezialeinsätze absolviert worden, etwa um Menschen von Dächern zu retten.
+++ Zerstörte Schulen in Flutgebieten müssen improvisieren +++
8:15 Uhr
Um zum Schulbeginn nach den Sommerferien am Montag Unterricht zu gewährleisten, haben sich die beschädigten Schulen Zwischenlösungen einfallen lassen. Die Grundschule Altenburg etwa soll gemeinsam mit der Ahrtalschule in Altenburg eine Containeranlage nutzen. Andere Schulen planen Unterricht im Schichtmodell oder ziehen mit allen Klassen in ihre oberen Räumlichkeiten. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium zeigt sich zuversichtlich, dass der Unterricht nach der Sommerpause für alle sichergestellt werden kann.
Wie geht es weiter? Schulstart in den Flutgebieten von Rheinland-Pfalz - eine Herausforderung
Am Montag beginnt in Rheinland-Pfalz wieder der Unterricht nach den Sommerferien. Wie gehen die Schulen in den Flutgebieten mit der Situation um?
+++ Innenminister Lewentz: "Kein Argument mehr gegen Elementarschadenversicherung" +++
4:00 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) fordert nach der Flutkatastrophe die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer. "Da muss es Klarheit für ganz Deutschland geben. Wir haben Starkregenereignisse von Bayern bis Norddeutschland", sagte der SPD-Landeschef der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es gebe für ihn "überhaupt kein Argument" mehr gegen eine flächendeckende Einführung. Lewentz lobte zudem das Engagement der Kommunen: "In dieser Krise zeigt sich der Wert der traditionellen kommunalen Strukturen in Rheinland-Pfalz."
+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte Drittel der Einwohner verlieren +++
3:45 Uhr
Nach den Flutzerstörungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler rechnet Bürgermeister Guido Orthen (CDU) mit dem Wegzug von einem Drittel der Einwohner. "Ich bin sonst ein hoffnungsloser Optimist. Aber ich glaube, Ende des Jahres werden wir noch 20.000 Einwohner haben", so der Rathauschef.