Kurz und informativ - das Wichtigste für den Morgen und den Tag. Aktuelle Nachrichten für Baden-Württemberg live in unserem SWR Aktuell Newsticker, heute von Jakob Fandrey.
- Zollbeamter klagt wegen 13 Minuten nicht angerechneter Arbeitszeit - und bekommt recht
- Hat Stuttgart ein Ratten-Problem?
- Der Kampf gegen die Ameisen geht wieder los
- Amokfahrt von Mannheim Thema im Bundestags-Innenausschuss
- Das Wetter am Dienstag: Strahlender Sonnenschein bis zu 13 Grad
- Ex-Pastor muss wegen Kinderpornografie mehr als drei Jahre in Haft
- Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vorerst gescheitert
- Schock in Baden-Baden groß: Pfarrer abberufen - lag es an seinem Auftreten?
Tschüss!
Damit endet der Newsticker für Baden-Württemberg für heute. Morgen bin ich wieder ab 6 Uhr für euch da. Die Nachrichten für Baden-Württemberg gibt es bis dahin wie gewohnt auf SWRAktuell.de/bw, in der SWR Aktuell App, in unserem Newsletter am Morgen, auf WhatsApp, bei Instagram, Facebook und YouTube und natürlich auch im Radio und TV. Bis morgen!
Rollstuhlfahrer muss zum Bahnsteig-Wechseln in andere Stadt fahren
Ja, ihr habt richtig gehört - und es klingt fast schon zu absurd, um wahr zu sein. Aber genau das passiert David Scharla in Metzingen im Kreis Reutlingen, wenn er mit dem Zug fahren möchte. Dort sollte der Aufzug schon 2023 repariert sein - doch bis heute ist er nicht fertig. Das bedeutet für den Rollstuhlfahrer: Um das Gleis zu wechseln, muss er zu einem anderen Bahnhof fahren. Auf dem Rückweg kann er dann auf dem gegenüberliegenden Gleis aussteigen. "Jetzt geht es für mich weiter, indem ich auf den Zug nach Bempflingen warte, in den einsteige, nach Bempflingen fahre und dann wieder zurück nach Metzingen und auf Gleis 1 ankomme. Hoffentlich", so seine Schilderungen. Auf unserem Instagram-Kanal haben bereits einige Userinnen und User ihren Kommentar zu dem Fall gepostet. Von "Es ist traurig für Metzingen das such als Outlet-City rühmt" bis hin zu "Unglaublich!!!!! Das macht mich so wütend" zeigen sich die User betroffen.
Checkt gerne das Posting und teilt uns eure Meinung mit:
Deutsche Umwelthilfe wirft Supermärkten zu hohe Schönheits-Standards vor
Die deutsche Umwelthilfe fordert, dass das Aussehen von Obst und Gemüse keine Rolle spielt - und die Supermärkte ihre Schönheits-Standards für Lebensmittel herunterschrauben. Hintergrund ist eine Umfrage, demnach haben fast alle großen Supermarktketten Vorgaben, wie eine Möhre oder ein Apfel aussehen sollen. Viele Supermärkte würden auch nur genormte Lebensmittel von den Bauern abnehmen. Deshalb würde es einiges nicht mal in den Laden schaffen, argumentiert die Umwelthilfe. So würden jedes Jahr tonnenweise Obst und Gemüse noch auf dem Acker wieder entsorgt, weil es nicht schön genug sei.
Zollbeamter klagt wegen 13 Minuten nicht angerechneter Arbeitszeit - und bekommt recht
Es mag kurios klingen, aber Beamten schauen ja bekanntlich ganz genau hin: Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hat der Klage eines Zollbeamten stattgegeben, dem 13 Minuten Arbeitszeit nicht angerechnet worden waren. Der Mann hatte geklagt, weil ihm von seiner Arbeitszeit eine 20-minütige Pflichtpause abgezogen worden war, obwohl er zuvor eigenständig eine Pause gemacht hatte. Die war aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen aber zu kurz gewesen, um angerechnet zu werden. Berechnungen zwischen zu kurzer Pause, Pflichtpause und geleisteter Arbeitszeit ergaben am Ende eine Differenz von 13 Minuten. Die hatte der Mann zwar gearbeitet, angerechnet werden sollte ihm die Zeit aber nicht. Also klagte er - und bekam Recht. Das möge für Außenstehende etwas skurril wirken, so ein Sprecher des Verwaltungsgerichts. Auch bei ihm habe der Fall für ein kleines Schmunzeln gesorgt. Dem Arbeitskonto des Zollbeamten werden die 13 Minuten jetzt gutgeschrieben.
Teures Rindfleisch - teure Burger
Landwirtschaftsbetriebe halten immer weniger Rinder - auch in der Region Freiburg. Die Folge: Rindfleisch wird knapp und teuer. Das bekommen die Freiburgerinnen und Freiburger zu spüren, wenn sie Hamburger oder Döner essen wollen. Bei einer großen Fast-Food-Kette stieg der Preis für einen Hamburger um fast 80 Prozent in den vergangenen drei Jahren.
Expertin sicher: Ende der Grippewelle - Risiko aber weiter erhöht
Schnupfen, Fieber und Husten: Die Menschen in Baden-Württemberg haben durch die Grippewelle so einiges durchgemacht. Ist nun ein Ende der Grippewelle in Sicht? Christiane Wagner-Wiening, die für das Landesgesundheitsamt das Infektionsgeschehen überwacht, ist vor Bekanntgabe der neuen Zahlen optimistisch: "Aufgrund der vorliegenden Datenlage zu den gemeldeten Fällen gehe ich davon aus, dass die Grippewelle aktuell abebbt." Im Vergleich zu den vorherigen Wochen gebe es deutlich weniger Grippeinfektionen. Auch der Nachweis der Viruslast im Abwasser lasse diesen Schluss zu. Mit einem erneuten Anstieg rechnet sie in nächster Zeit nicht. Das Risiko an der Grippe zu erkranken, sei jedoch weiterhin erhöht.
Hbf Stuttgart: Neue Fußwege für Reisende
Neue Bauarbeiten - neue Wege für Reisende am Stuttgarter Hauptbahnhof. Wochenlang ist der mittlere Zugang zur Klett-Passage am Bonatzbau gesperrt. Gestern ging es los - bis zum 7. April soll die Sperrung laut Bahn dauern. "Baustellenbuddys" sollen bei der Orientierung helfen. Das sagen Reisende über die neue Wegführung:
Pollenflug sorgt für Heuschnupfen
Laufende Nase und juckende Augen: Das erwartet Allergiker Mitte dieser Woche. Denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für gestern und heute eine mittlere bis hohe Belastung durch Erlenpollen angekündigt. Zunächst seien die Schwäbische Alb und der Schwarzwald betroffen. Am Mittwoch soll die Belastung noch größer werden. Denn laut DWD erreicht die Belastung mit Erlenpollen in baden-württembergischen Gebieten dann die sechste von sieben Stufen auf dem Pollenflug-Gefahrenindex.
Höhepunkt am Mittwoch Pollenflug sorgt für Heuschnupfen: Hohe Belastung durch Erle und Hasel in BW
Erlen- und Haselpollen sorgen in den kommenden Tagen in Baden-Württemberg für laufende Nasen und juckende Augen. Den Höhepunkt soll der Pollenflug am Mittwoch erreichen.
Hat Stuttgart ein Ratten-Problem?
In der Stuttgarter Innenstadt sind etliche Ratten unterwegs. Aufnahmen des SWR zeigen das muntere Treiben zwischen dem Hauptbahnhof und der Fußgängerzone, insbesondere auf dem Müllentsorgungsplatz der Arnulf-Klett-Passage. Zu sehen sind mehrere Nager, die sich durch Mülltüten fressen. Kleinere wie größere Tiere sind unterwegs, manche springen, andere strecken sich nach Nahrung über sich. Wieder andere suchen auf dem Boden nach Nahrung. Pendler und Reisende sind empört. Hört man sich unter Verkäuferinnen und Verkäufern in der Klett-Passage um, zucken viele nur mit den Schultern. Etliche wollen zumindest nicht öffentlich darüber reden. Eine Mitarbeiterin eines Geschäftes sagt dann aber doch: "Es ist schlimm." Ein anderer Verkäufer sagt, dass er die Ratten regelmäßig sehe, aber keine Hoffnung auf baldige Besserung habe. Für andere gehören die Nagetiere zum Stadtbild dazu. Ratten seien schließlich in jeder Stadt ein Problem, meint ein weiterer Ladenbesitzer. Die Stadt hat reagiert und unter anderem 250 Giftköderboxen aufgestellt. Mit Hilfe einer entsprechenden App kann die Stadt sehen, wenn eine Ratte in einer Falle gelandet ist. Allerdings, so der städtische Pressesprecher Sven Matis: "Dort, wo Menschen sind, gibt es Ratten." Die Zahl der Ratten könne zwar zurückgedrängt werden, aber nicht komplett eliminiert werden.
Mehrfach unangenehm aufgefallener Geflüchteter nach Syrien ausgereist
Aufatmen bei vielen Menschen in Kirchardt im Kreis Heilbronn: Ein geflüchteter Mann aus Syrien, der im Ort mehrfach Anwohner bedroht haben soll, ist ausgereist, hieß es in der "Heilbronner Stimme". Immer wieder soll er Kinder und Erwachsene verängstigt haben, Grundschüler sollen von ihm bedroht worden sein, in einer Kirche soll er kurz vor Weihnachten mit einem gezückten Messer unterwegs gewesen sein. Der Mann soll psychisch krank sein, mehrfach sei er in Behandlung gewesen. Nun soll er von Berlin aus zurück nach Syrien geflogen sein. Bürgermeister Gerd Kreiter (parteilos) reagierte erleichtert auf die Nachricht.
Früherer Trigema-Chef Grupp lüftet Geheimnis rund um Werbe-Schimpansen
Bei "Trigema" denkt man doch fast automatisch an die Werbespots mit der Werbeikone, dem Affen Charly. Der Bekleidungshersteller wirbt seit 1992 immer wieder mit einem Affen für Kleidung aus Burladingen (Zollernalbkreis). Jetzt hat der frühere Chef Wolfgang Grupp senior verraten: Trotz gemeinsamer Fernsehspots sei er dem echten Affen nie begegnet. "Ich habe den Trigema-Affen nie gesehen", sagte der 82-Jährige der "Augsburger Allgemeinen". "Wir wurden beide unabhängig voneinander gefilmt. Ich wurde aufgenommen, wie ich durch die Produktion lief. Der Affe wurde von einem Tierhalter gefilmt", sagte Grupp. Die Szenen seien zusammengeschnitten worden. Seit 2018 wirbt das Unternehmen mit einer animierten 3D-Version des Schimpansen.
Der Kampf gegen die Ameisen geht wieder los
Stromausfälle und Internetprobleme durch Ameisen? Das war für manche Anwohner in Kehl im Ortenaukreis im vergangenen Jahr bittere Realität. Dort war der Befall mit einer invasiven Ameisenart entsprechend groß. Die Stadtverwaltung will das Problem in diesem Jahr in den Griff bekommen und startet bereits jetzt mit der Bekämpfung der Tiere. Laut Stadt waren Mitarbeitende des städtischen Betriebshofs in den Stadtteilen Odelshofen, Marlen und Neumühl gestern im Einsatz. Wie auch schon im Vorjahr gehen sie dabei mit 95 Grad heißem Wasser gegen die Ameisen vor und versuchen unterirdische Nester zu zerstören. Für eine wirksame Bekämpfung sei die Stadt aber auch auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. "Nur so können wir viele Nester ausfindig machen", sagte der städtische Umweltbeauftragte Gregor Koschate. Wenn Randsteine am Gehsteig aussehen, als wären sie schwarz ausgefugt worden. Oder wenn sich Ameisen in Mauerspalten dicht an dicht drängen oder um Erdlöcher tummeln, seien das Anzeichen auf ein Nest einer Superkolonie. Wer so etwas in Kehl beobachtet, solle sich an die Stabstelle für nachhaltige Stadtentwicklung per E-Mail wenden.

Amokfahrt von Mannheim Thema im Bundestags-Innenausschuss
Die Grünen wollten eigentlich bereits vergangene Woche im Innenausschuss des Bundestags darüber sprechen - erst heute wird es Thema. Heute Nachmittag trifft sich das Gremium zu einer nicht-öffentlichen Sitzung, um sich mit der Amokfahrt in Mannheim am Rosenmontag zu befassen. Einberufen wurde die Sitzung vom amtierenden Vorsitzenden des Gremiums, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci aus Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis). Es werden Vertreter des Bundeskriminalamts (BKA) und des Verfassungsschutzes erwartet. Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sowie Vertreter von Landeskriminalamt (LKA) und Staatsanwaltschaft seien angefragt, teilte Lars Castellucci mit. Es werde auch darum gehen, ob nicht doch ein politisches Motiv vorliegen könnte. Dann würde der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernehmen, so der SPD-Politiker im SWR-Interview weiter. Kritik äußerte Castellucci an der aktuellen Debatte: Man sei gefordert, "nicht mit zweierlei Maß zu messen". Damit spielt er auf die mediale Berichterstattung im Kontext der Täter entsprechender Taten an, "nach dem Motto: 'Wenn ein Islamist oder ein Ausländer eine Tat begeht, dann hat das mehr Widerhall, als wenn ein Deutscher diese Tat begeht' - das darf nicht sein", so Castellucci. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler gibt es keine Hinweise auf eine politische, extremistische oder religiöse Motivation für die Tat. Die Ermittlungen laufen laut Innenministerium aber in alle Richtungen.
Hier geht es zum kompletten Audio-Interview mit dem SPD-Politiker:
So sieht es auf den Straßen im Land aus
Auch heute gilt: Wenn ihr in Richtung Stuttgart unterwegs seid, solltet ihr unter Umständen mehr Zeit mitbringen. So staut es sich aktuell beispielsweise auf der B10 von Ulm kommend bei Esslingen auf 11 Kilometern Länge, bis zu 30 Minuten dauert es hier aktuell länger. 20 Minuten mehr Zeit braucht ihr auf der B29 von Aalen kommend bei Schorndorf. Und auch auf der B27 bei Filderstadt dauert es in Richtung Stuttgart gerade länger. Wer in Richtung München auf der A8 unterwegs ist, braucht ebenfalls Geduld: Zwischen der Raststätte Gruibingen und Hohenstadt blockiert ein defektes Fahrzeug die rechte Spur, sieben Kilometer Stau und rund 30 Minuten Verzögerung sind die Folge.
Wie es auf eurer Strecke aktuell aussieht, erfahrt ihr immer in der SWR Aktuell-App und hier:
Service Aktuelle Verkehrsmeldungen
Infos zu Staus, Unfällen, Baustellen und Sperrungen auf Autobahnen und Bundesstraßen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz direkt aus der Verkehrsredaktion des SWR.
Feuerwerk in Fledermaushöhle gezündet: Ermittlungen gegen Jugendlichen
In der Höhle "Hohler Fels" bei Bitz im Zollernalbkreis quartieren sich im Winter Fledermäuse ein. Doch nachdem Böller in dieser Höhle gezündet wurden und mindestens zwei Tiere dies nicht überlebt haben, ermittelt die Polizei. Konkret gegen einen Jugendlichen, so die Beamten auf SWR-Nachfrage. Eine Wildtierkamera an der Höhle hatte aufgezeichnet, wie mutmaßlich eine Gruppe Jugendlicher eine Art Feuerwerkskörper zündete, sagte Dieter Hoffmann von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Albstadt dem SWR.
Winterschlaf gestört, mindestens zwei Tiere tot Feuerwerk in Fledermaushöhle bei Bitz: Polizei ermittelt gegen Jugendlichen
Eine oder mehrere Personen haben eine Art Feuerwerk in einer Höhle im Zollernalbkreis gezündet - einem wichtigen Winterquartier für Fledermäuse. Die Kolonie hat geringe Überlebenschancen.
Audi streicht 7.500 Stellen - Beschäftigungsgarantie verlängert
Gerade eben schon kurz umrissen: Die Volkswagen-Tochter Audi öffnet heute ihre Bücher und will einen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Mittelfristig will der Autobauer mit Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) eine Milliarde Euro jährlich einsparen. Teil der Sparmaßnahmen: Bis 2029 sollen 7.500 Stellen wegfallen - durch Fluktuation und Angebote. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Dafür läuft die Beschäftigungsgarantie für Mitarbeiter bis ins Jahr 2033.
Gericht will Verfahren gegen "Querdenken"-Gründer Ballweg einstellen
Überraschende Wende im Verfahren gegen "Querdenken"-Initiator Michael Ballweg: Das Landgericht Stuttgart schlägt eine Einstellung des Betrugsprozesses vor. Man wolle anregen, das Verfahren gegen den Angeklagten wegen Geringfügigkeit einzustellen, hieß es gestern. Ballweg muss sich wegen versuchten Betrugs verantworten, auch Steuern soll er laut Anklage hinterzogen haben. Allerdings ist die Kammer derzeit der Auffassung, dass man dem 50-jährigen Unternehmer keinen Vorsatz nachweisen könne. Die Staatsanwaltschaft lehnt das allerdings ab.
Kolja Schwartz aus der SWR Redaktion Recht und Justiz erklärt die Hintergründe rund um die aktuellen Entwicklungen im Fall Ballweg:
Das Wetter am Dienstag: Strahlender Sonnenschein bis zu 13 Grad
Kommen wir zu den guten Nachrichten des Tages - dem Wetter. Den ganzen Tag über erwarten uns strahlender Sonnenschein und ein wolkenloser Himmel. So richtig warm wird es aber nicht. Die Temperaturen liegen heute Mittag zwischen 5 Grad auf der Alb und 13 Grad im Markgräflerland.
Das aktuelle Wetter für euren Ort findet ihr immer in unserer SWR Aktuell-App oder auf unserer Wetter-Seite. Und den Wetterbericht aus der SWR Aktuell-Sendung von gestern Abend könnt ihr hier nachschauen:
AfD in BW klagt gegen Beobachtung durch Verfassungsschutz
Das Verwaltungsgericht Stuttgart verhandelt heute über die Klage des AfD-Landesverbands gegen die Beobachtung durch den baden-württembergischen Verfassungsschutz. Mitglieder der Partei können observiert und Telefone überwacht werden. Einen Eilantrag der AfD gegen die Einstufung als rechtsextremistischen Verdachtsfall hatte der Verwaltungsgerichtshof (VGH) im November zurückgewiesen. Der VGH begründete seine Entscheidung damit, dass Mitglieder der AfD für einen ethnischen Volksbegriff eintreten würden. Dadurch gebe es tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen, so das Gericht. Nun wird das Verwaltungsgericht Stuttgart nach Angaben eines Sprechers unter anderem prüfen, ob es gegenüber der Entscheidung im Eilverfahren neue Aspekte gibt. Ein Urteil wird heute nicht erwartet.
Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart Klage gegen Beobachtung durch Verfassungsschutz: Wie extremistisch ist die AfD?
Wird die AfD zu Recht als Verdachtsfall des politischen Extremismus vom Verfassungsschutz beobachtet? Um diese Frage geht es vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart. Die AfD hat gegen ihre Beobachtung geklagt.
Das wird heute wichtig
Heute soll der alte Bundestag das geplante milliardenschwere Finanzpaket beschließen, das Union, SPD und Grüne ausgehandelt haben. Die Parteien wollen das Grundgesetz an mehreren Stellen ändern, um über zusätzliche Schulden mehr Geld für Sicherheit, Infrastruktur und Klimaschutz investieren zu können. Nötig ist dafür eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag. CDU/CSU, SPD und Grüne haben zusammen 31 Abgeordnete mehr als sie für die Zweidrittelmehrheit brauchen. In den Reihen von Union und Grünen wollen einzelne Abgeordnete mit "Nein" stimmen. Am Freitag folgt die Abstimmung im Bundesrat. Auch dort ist eine Zweidrittelmehrheit nötig, damit das Grundgesetz geändert werden kann.
Der Landesverband der AfD will sich gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz juristisch wehren. Vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht findet am Vormittag die mündliche Verhandlung statt. Das Landesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD in Baden-Württemberg im Juli 2022 als Verdachtsfall eingestuft und dies per Pressemitteilung öffentlich gemacht. Auch gegen die öffentliche Bekanntgabe klagt die Partei.
Der Autobauer Audi mit einem Werk in Neckarsulm will heute Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 veröffentlichen und einen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Gestern hatte Audi angekündigt, bis Ende 2029 insgesamt 7.500 Arbeitsplätze in Deutschland zu streichen. Wie sich die Kürzungen auf die Standorte auswirken, ist noch unklar.
Ex-Pastor muss wegen Kinderpornografie mehr als drei Jahre in Haft
Das FBI hatte 2022 mehrere pädokriminelle Onlineplattformen im Darknet aufgedeckt. Ein Hinweis hatte auch nach Südbaden geführt, und zwar zu einem evangelischen Pfarrer. Knapp drei Jahre später ist der 52-Jährige vom Landgericht Freiburg wegen des Besitzes und bandenmäßigen Weiterverbreitens von kinder- und jugendpornografischen Bildern und Videos zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Ermittler hatten bei einer Hausdurchsuchung im Dezember 2022 rund 70.000 kinder- und jugendpornografische Bilder und Videos bei dem damaligen Pfarrer gefunden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann auf dem pädokriminellen Online-Tauschforum "The Resistance" Bilder und Videos von Kindern und Jugendlichen hochgeladen hatte. Er war aber auch auf anderen Portalen im Darknet aktiv. Vor der Urteilsverkündung wirkte der 52-jährige Ex-Pfarrer nervös und angespannt. Das anschließende Urteil nahm er sichtlich gefasst auf. Dem Richter zufolge kam dem Angeklagten bei der Urteilsfindung zugute, dass er umfassend gestanden, mit den Behörden kooperiert und eine Therapie begonnen hatte.
Gericht verurteilt 76-Jährigen: Arzt operiert trotz Parkinson - Frau auf einem Auge erblindet
Das Amtsgericht Wangen im Allgäu im Kreis Ravensburg hat gestern einen 76 Jahre alten Augenarzt zu einem lebenslangen Berufsverbot und einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das Urteil kam nach einer sogenannten Verständigung zwischen dem Gericht und den Verfahrensbeteiligten zustande, wie der Richter sagte. Er musste sich vor Gericht verantworten, weil er Patienten trotz seiner Parkinsonkrankheit operiert hat. Eine Klägerin ist seit einer Operation auf einem Auge erblindet und geht laut eigener Aussage vor Gericht kaum noch ins Freie, da sie das Tageslicht blende. Von seiner Krankheit sei der Angeklagte inzwischen stark gezeichnet, sodass eine Abwicklung des Verfahrens schwer umzusetzen gewesen wäre, sagte der Richter. Die Verständigung sollte ein Abschluss für alle Beteiligten sein. Bis zur Urteilsverkündigung hatte der Fall diese seit neun Jahren beschäftigt. Der Arzt muss darüberhinaus drei Klägern in den nächsten 48 Monaten den Angaben zufolge jeweils eine Summe von 4.800 Euro als Entschädigung bezahlen. Der Augenarzt hatte die von drei Menschen zur Strafanzeige gebrachten Vorwürfe gegen seine Person zuvor gestanden.
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vorerst gescheitert
Ihr erinnert euch sicher an die Warnstreiks vergangene Woche. Nun ist seit gestern Abend klar: Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind vorerst gescheitert. In dem Tarifstreit werden nun unabhängige Schlichter nach einer Lösung suchen. Während der Schlichtung darf es keine Warnstreiks geben. ver.di BW hat bereits auf das vorläufige Scheitern reagiert. "Mit einem bewusst zu knapp gehaltenem Angebot wollen sich die öffentlichen Arbeitgeber offensichtlich auf möglichst niedrigem Niveau in eine Schlichtung retten", sagte Martin Gross, ver.di-Landesbezirksleiter, in einer Mitteilung am späten Abend. Es handele sich um "kein gutes Signal an die Beschäftigten und auch nicht an die deutsche Wirtschaft".
Schock in Baden-Baden groß: Pfarrer abberufen - lag es an seinem Auftreten?
In Shorts durch die Stadt joggen, einen Ohrring und bunte Turnschuhe tragen. Klingt jetzt nicht so, als würde man dadurch seinen Job nicht mehr ausüben dürfen. Doch in Baden-Baden ist dies Pfarrer Matthias Koffler passiert. Seitdem ist die dortige Kirchengemeinde in heller Aufregung, nachdem das Erzbistum Freiburg den Pfarrer aus Baden-Baden abberufen hat. Die Verantwortlichen sprechen, neben Lob, von zahlreichen Beschwerden. In der Pfarrgemeinde selbst sitzt der Schock tief. "Er hat bei vielen Menschen einen Nerv getroffen", sagt stellvertretend Dominik Frey, Pastoralreferent im Seelsorgeteam. Wegen Koffler seien die Menschen wieder in die Kirche eingetreten, die Gottesdienste wären wieder gut besucht gewesen. Die Vorwürfe gegen ihn würden sich Freys Einschätzung nach auf reine Äußerlichkeiten beziehen. Nicht allen habe sein unkonventionelles Auftreten gefallen. Und dann hätten ein paar wenige Kirchenvertreter Beschwerdebriefe nach Freiburg geschickt. Dass das Ordinariat darauf sofort mit diesen Maßnahmen gegen den Pfarrer Koffler reagiert habe, sei unverständlich, so Frey. Das Fass zum Überlaufen soll Kofflers Fastnachtspredigt gebracht haben - neben anhaltendem Applaus von Gottesdienstbesuchern sollen sich einige Kirchenmitglieder vorgeführt gefühlt haben und beschwerten sich beim Ordinariat (Zitat der Predigt in Reimform: "Außerdem schreibt Madame 'Wichtig', ist es höchste Zeit und richtig, dass der Pfarrer, der hier fehl am Platz, so schnell wie möglich ratz und fatz, hier verschwindet, endlich weicht, egal was er bisher erreicht hat.").
Als Zeichen des Protests der Abberufung hatten 10 von 13 Mitgliedern des Pfarrgemeinderats ihr Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. "Wir waren total geschockt darüber, wie mit uns an der Basis umgegangen wird. Uns wird die kirchliche Heimat genommen", so Pfarrgemeinderätin Karin Ziegler. "Es hat uns im Herzen getroffen. Für mich war es fast so, als ob er tot ist." Für heute ist eine Videokonferenz zwischen der Erzdiözese Freiburg und der Katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden geplant. Ob Pfarrer Koffler daran teilnimmt, ist nicht bekannt.
Guten Morgen!
Es ist Dienstag und wir schauen gemeinsam auf die Nachrichtenlage in Baden-Württemberg. Ich bin Jakob Fandrey und informiere euch hier bis um 10 Uhr über alles, was in und für Baden-Württemberg wichtig ist. Wenn ihr Fragen, Wünsche, Lob oder Kritik zum Newsticker habt, schreibt mir gerne eine E-Mail an newsticker-bw@SWR.de.

Der Ticker vom Montag zum Nachlesen
Das war der BW-Newsticker am Morgen ++ Neue Woche bringt mehr Sonne ++ Notfallpraxen Thema im Landtag ++ Wachdienst für Flüchtlingsunterkunft in Meßkirch ++
Kurz und informativ - das Wichtigste für den Morgen und den Tag. Aktuelle Nachrichten für Baden-Württemberg live in unserem SWR Aktuell Newsticker.