In den Wirtschaftswunderjahren stieg der Konsum der Bundesbürger enorm. Auch der Fleischverzehr. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die globale Fleischproduktion fast vervierfacht.
»Der Körper der Tiere wurde massiv verändert und der Zugriff auf die Körper der Tiere. Ställe wurden zu hoch technisierten Orten.«
Wandel in Fleischkonsum setzt ein
In Deutschland sinkt der Fleischverzehr seit Jahren. Veronika Settele zeigt, wie sich unser Umgang mit Tier und Fleisch aber nicht erst seit gestern verändert hat. Wie aus allgegenwärtigen Tieren und mangelndem Fleisch unsichtbare Tiere und üppige Fleischportionen wurden. Und sie macht deutlich: was immer auch im Stall geschieht, ist eine Reaktion auf das, was die Gesellschaft – wir alle – als Konsumenten von der Landwirtschaft erwarten.
»Je älter die Menschen sind, desto mehr Fleisch konsumieren sie, das kann man transnational feststellen. Je jünger die Menschen sind und je weiblicher, desto weniger Fleisch konsumieren sie.«
Massentierhaltung im historischen Kontext
Veronika Settele ist Historikerin an der Universität Bremen. Das Thema Massentierhaltung beschäftigte sie schon in ihrer Dissertation. In "Revolution im Stall" zeigte sie, warum die Massentierhaltung trotz ihrer enormen ökonomischen Erfolge seit den 1970er Jahren kritisch diskutiert wird.