Model, Soziologin, Politologin und Aktivistin
Aufgewachsen ist Domitila Barros in einer brasilianischen Favela. Übersetzt trägt ihr Armenviertel den Namen "Schusslinie", Gewalt ist allgegenwärtig. Die Menschen leben dort in großer Armut. Fließendes Wasser gibt es nicht, die Bewohner:innen bauen sich Häuser aus Brettern, Plastik und Müll.
Domitila Barros hat es aus der Favela herausgeschafft. Heute ist sie Soziologin und Politologin, Model, Aktivistin und Greenfluencerin, setzt sich also für mehr Nachhaltigkeit ein. Auf ihrem Weg habe ihr vor allem Bildung und harte Arbeit geholfen.
Träumen als Lebensretter in der Favela
Auch wenn Träumer oft als realitätsfern betrachtet werden, ist es genau das, was Domitila Barros geholfen hat. Schon als Kind fängt sie an von einem Leben außerhalb der Favela zu träumen. Und sie lebte schon damals nach ihrem Motto: "Ich will glücklich sein". Denn das Glücklichsein war eines der wenigen Dinge, die in ihrer Macht lagen – egal, wie viel Geld sie hatte.
Finanzielle Armut, aber familiärer Reichtum
Domitila Barros ist zwar in Armut aufgewachsen, doch für ihre Eltern ist sie sehr dankbar. Zwei Dinge weiß sie besonders zu schätzen: Ihre Eltern waren zum einen immer ehrlich zu ihr. Und zum anderen haben sie ihrer Tochter komplette Freiheiten ermöglicht. Sie kann ihr eigenes Leben führen und, auch wenn ihre Mutter die Welt der sozialen Medien nicht gut heißt, unterstützt sie Domitila Barros jederzeit.
Als erste Migrantin zur Miss Germany gewählt
Als Jugendliche wurde Domitila Barros von der UNESCO für das Programm "Millenium Dreamer" ausgewählt, um ihre Vorstellung für das Leben im 21. Jahrhundert abzugeben. Da ist sie längst angekommen und hat auch hier bei uns Akzente gesetzt.
2022 wurde Domitila Barros als erste Migrantin of Colour zur Miss Germany gewählt. Seit 2019 ist das offiziell kein Schönheitswettbewerb mehr, sondern ausgezeichnet werden Frauen, die Verantwortung übernehmen. Das tut Domitila Barros. Ihr Preisgeld etwa und jede Menge Engagement steckt sie unter anderem in ein Favela-Straßenkinderprojekt in Brasilien. Und damit auch heutige Straßenkinder lernen zu träumen, hat sie ihre Miss Germany-Krone in einer Favela gelassen.