"Irgendwann weiß man halt, man ist ein Alien"
Cordula Pflaum ist die erste Ausbildungskapitänin für die Langstrecke bei der Lufthansa. Eine von nur 4 Frauen, die dort neue Piloten für Passagierflugzeuge ausbilden. Mit 19 war sie eine der ersten Frauen überhaupt an der Lufthansa-Verkehrsfliegerschule, inzwischen fliegt sie seit mehr als 30 Jahren, fast 20 davon als Kapitänin.
Als sie ihr erstes Kind bekam, wurde sie gefragt, wer denn auf die Kleine aufpasse, wenn sie fliegt. Damals war sie zu sprachlos für eine schlagfertige, freche Antwort. Inzwischen geht sie mit ihrer Rolle als weibliches Aushängeschild gelassen um. Sie muss sich nicht mehr beweisen und "in meiner Position als Ausbilderin und Prüferin sind eh alle nett zu mir."
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Eines der Lieblingsziele von Cordula Pflaum ist Japan. 15 Stunden Flug, es ist immer taghell, irgendwo zwischen den Zeitzonen. Eine genauso große Herausforderung für den Biorhythmus wie Nachtflüge über den Atlantik. Anspruchsvoll sind auch Flüge in Krisengebiete oder Landungen bei schweren Wetterbedingungen.
Stolz ist sie auf den bis dato längsten Flug der Lufthansa-Geschichte. Während der Corona-Krise ging es auf die Falklandinseln, um dort Wissenschaftler der Neumayer-Station in der Antarktis und die Besatzung des Eisbrechers Polarstern abzuholen. Allein knapp 16 Stunden Hinflug, dazu Quarantäneregeln, die wochenlange Vorbereitungen brauchten. Fliegerische und menschliche Herausforderungen, wie Cordula Pflaum sie liebt.