Wie wird aus einer befruchteten Zelle ein Tier? Für die Antwort auf diese Frage erhielt Christiane Nüsslein-Volhard 1995 den Medizin-Nobelpreis. Als erste Frau in Deutschland erhielt die Biologin und Biochemikerin damit einen naturwissenschaftlichen Nobelpreis. Fast 30 Jahre lang war sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Eine Frauenquote in der Wissenschaft hält sie nicht mehr für nötig, "denn es gibt sehr viele Frauen, die auch sehr gut sind." Dennoch sagt sie: "Der Führungsstil ist häufig anders. Und es wird von Männern ein Verhalten toleriert, das man Frauen nicht gerne zugesteht. Männer dürfen streng sein, Frauen müssen eher freundlich und lieb sein, sonst kriegen sie Ärger." Seit 2004 unterstützt Christiane Nüsslein-Volhard mit einer Stiftung begabte junge Wissenschaftlerinnen mit Kindern, um ihnen die für eine wissenschaftliche Karriere erforderliche Freiheit und Mobilität zu verschaffen.
Ihr Neffe Benjamin List bekam 2021 den Nobelpreis für Chemie – "ausgezeichnete" Forschung scheint also in der Familie zu liegen.
Moderation: Nicole Köster
Biologin und Biochemikerin Prof. Christiane Nüsslein-Volhard | 21.8.2023 Nüsslein-Volhard zu Gentechnik und Ethik: Wo sind Chancen, Risiken und Grenzen?
Für ihre Forschung an Genen erhielt Christiane Nüsslein-Volhard einen Nobelpreis. Im Ethikrat hinterfragte sie trotzdem Chancen, Risiken und Grenzen von Gentechnik.
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Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.