Regierung wie Opposition glauben noch immer, mit einer wilden Mischung aus den unterschiedlichsten Maßnahmen der gewaltigen Herausforderung begegnen zu können, die in der verfehlten Zinspolitik der EZB ihren Ursprung hat. Das ist der grundlegende Irrtum.
Das sagt Friederike Spiecker, Diplom-Volkswirtin und Wirtschaftspublizistin, zur Rezession in der deutschen Wirtschaft. Welche Mechanismen braucht es, um die Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln? Was hält Unternehmen im Land und wie kann der Wirtschaftsstandort Deutschland außerhalb von Subventionen gestärkt werden?
Wenn man unabhängig von fossiler Energie sein möchte, braucht man Investitionen in erneuerbare Energiesysteme (…) und Investitionen benötigen eine Finanzierung. Die wird teurer, wenn der Zins steigt. Also im Grunde genommen wird durch die Zinssteigerung das torpediert, was wir so dringend benötigen, der Umbau der Wirtschaft.
Fehler bei der Mindestlohnerhöhung?
Auch mit dieser Frage beschäftigt sich die Ökonomin ausführlich. Sie findet, dass die Entscheidung der Mindestlohnkomission kritisch hinterfragt werden darf.
Die Mindestlohn-Steigerung ist wirklich ein Witz. Da hat die Mindestlohnkomission wirklich versagt. (…) Das Geschrei "jetzt ist ja der Mindestlohn so niedrig im Vergleich zum Bürgergeld, dass sich das Arbeiten gar nicht lohnt" ist berechtigt. Aber nicht in dem Sinne, dass wird das Bürgergeld nicht hätten erhöhen sollen, sondern mit dem Mindestlohn hätten 'rauf gehen müssen. Das war ein ganz großer Fehler der [Mindestlohnkommission].
Untersuchung in 121 Regionen Laut Studie: Baden-Württemberg ist ähnlich innovativ wie Kalifornien
Laut einer Studie eines arbeitgebernahen Verbands belegt Baden-Württemberg den dritten Platz in Sachen Innovation - knapp hinter Massachusetts und Kalifornien.
Deutsche Wirtschaft: Was stoppt die Rezession?
Mit dieser und anderen Fragen zur Wirtschaft setzt sich Friederike Spiecker auseinander. Sie lebt in Schwäbisch Gmünd, hat an der Uni Konstanz Volkswirtschaftslehre studiert, arbeitete in der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin und veröffentlicht als freie Wirtschaftspublizistin zu nationalen wie internationalen Fragen der Wirtschaftspolitik.