Rosely Schweizer und das Unternehmen Dr. Oetker
Statt an traditionellen Rollenbildern hat Rosely Schweizer sich lieber am Satz ihrer Oma orientiert: "Der Mann soll mir nicht seinen Platz in der Straßenbahn anbieten, sondern einen Platz in seinem Aufsichtsrat!". Trotzdem musste sie sich auch in ihrer Familie gegen Widerstände durchsetzen – eine bekannte Unternehmer-Familie: Schweizer ist die älteste Tochter des verstorbenen Unternehmers Rudolf-August Oetker.
In der Nachkriegszeit hätten die Männer Unternehmerinnen nicht als ebenbürtig betrachtet, so Schweizer.
Der Vater war anfangs gegen ein Wirtschaftsstudium seiner Tochter. Sie hat es trotzdem gemacht. Anschließend hatte sie als Mitglied der Oetker-Dynastie schnell die Chance erste unternehmerische Eindrücke zu gewinnen. Dr. Oetker ist bis heute unter anderem mit dem Verkauf von Fertiggerichten sehr erfolgreich.
Gleichberechtigung: Frau als Unternehmerin
Im Namen ihrer Großmutter hat Rosely Schweizer die Käte Ahlmann Stiftung für Mentoring mitgegründet. In ihrer Karriere hat sie sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik, Wirtschaft und an Hochschulen eingesetzt. Ihrer Meinung nach brauchen Frauen in Führungspositionen:
Eine Frau an der Spitze eines Unternehmen habe Vorteile, findet sie: So fragten Frauen beispielsweise eher nach als Männer. Eine Frauenquote hält sie dagegen für nicht sinnvoll:
Frauen und Männer sollten nach ihren Fähigkeiten beurteilt werden und dann in die Position kommen, in der sie ihr bestes geben könnten. Weil Frauen aber in vielen Unternehmen in der Unterzahl seien, hätten sie Schwierigkeiten damit, sich gegen Männer durchzusetzen.
Deutscher Gründerpreis für ihr Lebenswerk
In diesem Herbst wurde Rosely Schweizer für ihr Lebenswerk mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet. In der Begründung hieß es unter anderem: "Sie habe sich in den mehr als 350 Unternehmen der Familie für fast 50.000 Mitarbeitende auf der ganzen Welt engagiert". Rosely Schweizer sei ein Vorbild für Freiheit, Haltung und Verantwortung.