Guter Führungsstil ist mehr als Kommandos und Anweisungen
Einen Namen machte sich Ernst Wyrsch durch ungewöhnliche Führungsansätze und mutige Entscheidungen, beschritt dabei neue Wege. Heute vermittelt er, was gute Führung seiner Meinung nach bedeutet. Sein Credo: "Vom Vorgesetzten zum Gastgeber". Er ist Dozent an der St. Gallen Business School für Leadership und vermittelt dort die Zukunft von "New Leadership". Führung ist für ihn alles andere als Kommandos und Anweisungen geben.
Die 35-Stunden-Woche, "New Work" und der Wert von Arbeit
In die aktuelle Debatte um Arbeitszeit, Work-Life-Balance, "New Work" und Wohlstand geht Ernst Wyrsch mit einer ganz klaren – und wie er sagt, auch provokanten – Haltung.
Er wünsche sich, dass es in Deutschland wieder mehr Leistungsbereitschaft gebe. Die Arbeit sollte seines Erachtens nicht weiter reduziert werden, denn:
Erziehung von Kindern: Vorbereitung aufs Leben
Mit seinen Ideen von "New Leadership" und dem richtigen Umgang mit Menschen hat sich bei Wyrsch offenbar auch eine Überzeugung entwickelt, was Eltern ihren Kindern mitgeben sollten. "Erziehung zur Selbständigkeit" ist sein Credo: Kinder sollten nicht zu "Klone ihrer Eltern" werden, sondern zu etwas Eigenem, das nicht bei jedem Windstoß umfalle.
Erziehung Warum Grenzen für Kinder wichtig sind und wie man sie setzt
Erziehungsexpert*innen wie Nora Imlau sind sich einig: Manchmal braucht es ein klares Nein. Aber Grenzen dürfen und müssen auch flexibel sein – und vor allem müssen Eltern ihre eigenen kennen.
Ein Großteil der jungen Menschen sei verweichlicht, weil die Eltern ihnen alle Probleme abgenommen hätten. Wyrsch rückt einen seiner Meinung nach grundsätzlichen Fehler in den Fokus: Eltern sollten das Kind stärken, aber nicht zu etwas Besonderem deklarieren.
Ex-US-Präsident Bill Clinton als beeindruckendes Vorbild
Im Grand Hotel Belvédère begegnete Ernst Wyrsch nicht nur Kofi Annan, Bill Clinton, Bono, Richard Gere, Angelina Jolie, Angela Merkel oder Claudia Schiffer. Mehr als 100 Staatspräsidenten, mehr als 1.000 CEOs und Chairmen der größten Firmen weltweit, mehr als 70 Nobelpreisträger und Hollywood-Stars hat er während seiner 15 Jahre als Belvédère-Chef getroffen und betreut. Besonders der ehemalige US-Präsident Bill Clinton blieb ihm im Gedächtnis – die beiden Männer freundeten sich sogar an und halten noch heute Kontakt.
Kraft sammeln durch "Ich-Zeit"
Besonders in Erinnerung blieben Wyrsch Clintons Taktik, sich täglich "herunterzufahren": Mehrmalige fünfminütige Auszeiten, um Kraft zu sammeln.
Ganz wichtig ist Ernst Wyrsch eines: "Hinhören um zu verstehen, nicht um zu antworten". Das ist einer seiner Leitsätze. Zum Abschluss sagt er in SWR1 Leute: