Massentourismus contra Lebensqualität der Einwohner
Wenn sich die Reisenden riesiger Kreuzfahrtschiffe in eine historische Altstadt ergießen, wenn im Sommer mehr Touristen als Einheimische die Straßen ganzer Stadtviertel oder Strände säumen, an Natur-Attraktionen Schlange stehen und sich gesamte Areale nur noch auf den Tourismus konzentrieren, dann ist das zwar gut für die Wirtschaft. Weniger gut ist es zum Beispiel für den lokalen Wohnungsmarkt, das Ökosystem und die Authentizität dieser Orte.
Übernachtungszahlen auf höherem Niveau als vor Corona Urlauber und Ausflügler in Heidelberg: Übertourismus oder ein Segen für die Stadt?
Die Corona-Pandemie war für Heidelberg ein schwerer Schlag - die Besucherzahlen gingen in den Keller. Doch jetzt steigen die Zahlen wieder - das Wort Übertourismus macht die Runde.
Party-Tourismus und "Taylor Swift Gig Tourismus"
Früher diente Reisen, so Jürgen Schmude, vor allem der Erholung. Das habe sich heute gewandelt. Kultur, Sport, Kulinarik seien wichtig geworden. Dazu der Party-Tourismus, bei dem man sich sicher sein kann, dass an der Destination viel los ist und man nicht alleine ist – auch eine Form des Massentourismus mit Auswirkungen auf das Reiseziel. Ganz aktuell ist der "Gig-Tourismus": Reisen zu Konzerten von Superstars wie Taylor Swift oder Adele werden immer beliebter.
Beliebtester Urlaubsort in Deutschland: Rust
Beliebtestes Reiseziel der Deutschen ist aber immer noch Deutschland selbst. Der zahlenmäßig beliebteste Urlaubsort Deutschlands liegt übrigens bei uns in Baden-Württemberg. Der Ort Rust im Ortenaukreis hat nur rund 5.000 Einwohner, lockt aber mit dem Europa Park jährlich Millionen von Touristen an.
Experte für nachhaltigen Tourismus Stefan Gössling | 6.9.2022 Urlaub und Reisen: 5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit
Massen an Touristen schieben sich jährlich durch beliebte Reiseziele wie Venedig oder Barcelona. Prof. Stefan Gössling erforscht, wie nachhaltiges Reisen möglich ist.
Konzepte gegen Massentourismus/Overtourism?
Wie verändert "Overtourism", also Massentourismus in seiner Extremform das Gesicht der Urlaubsorte? Brauchen wir für Metropolen wie Barcelona und Berlin, für die Alpen und die Adria neue Konzepte für den Tourismus? Und wie können die aussehen? Antworten gibt Tourismusforscher Jürgen Schmude in SWR1 Leute.