War das schön, als kleiner Junge in den Kassettenrekorder zu krähen. Mit verstellter Stimme Mariacron-Werbung zu krächzen, Wum und Wendelin zu imitieren oder Telefonstreiche zu spielen. Ja, das liegt schon etwas zurück… Und natürlich wusste ich damals nicht, dass ich später beim Radio arbeiten würde. Aber eines wusste ich: dass es kaum Spannenderes gibt als Stimmen – und über etwas Spannendes zu sprechen.
Radio ist emotional. Wir entscheiden innerhalb von Sekunden: Höre ich hin, oder höre ich weg? Ist das interessant oder langweilig? Und ich möchte, dass es interessant ist. Für die Hörerinnen und Hörer. Aber auch für die Leute, mit denen ich spreche, aus der Politik, aus der Kultur oder Wissenschaft. Dass sie sich ernstgenommen, aber auch gefordert fühlen. Denn dann liefere ich die bestmögliche Information. Und das versuche ich jeden Tag neu.
Ich moderiere den Morgen bei SWR Kultur, von sechs Uhr bis halb neun. Manchmal auch den Abend ab halb sieben. Ich spreche in SWR Kultur über Philosophie und politische Literatur. Und manchmal übernehme ich kleine Gastrollen im Rätsel der Matinee, als brüllender Riese, nörgelnder Ehemann oder als Dealer an der Straßenecke.