Instagram und Facebook betroffen

Medienwissenschaftler Andree zur Abschaffung des Faktenchecks bei Meta: Wir sollten vor der Entwicklung Angst haben

Stand
Das Interview führte
Wilm Hüffer
Interview mit
Martin Andree

BigTech-Unternehmer Mark Zuckerberg will die Fakten-Überprüfung auf den Meta-Plattformen Instagram und Facebook einstellen, zumindest in den USA. Der Kölner Medienwissenschaftler Martin Andree sieht das als Teil einer besorgniserregenden Entwicklung.

Seit Jahren nähmen polarisierende Äußerungen, die zu einer Spaltung der Gesellschaft führen, auf solchen Plattformen zu, sagt Martin Andree.

Plattformen haben immer mehr Meinungsmacht.

Ankündigung gegen europäische Regulierungen

Schwerer als die Abschaffung des Fakten-Checks wiegt für ihn allerdings die Einschränkung von Moderationen durch die Plattform. Bedrohlich findet er Zuckerbergs Ankündigung, gemeinsam mit Trump gegen europäische Regulierungen sozialer Plattformen vorgehen zu wollen – etwa den „Digital Services Act“ der EU.

„Die Plattformen machen seit Jahren Geld mit strafbaren, schlimmen Inhalten – mit Rassismus, Diskriminierung, Beschimpfung oder Holocaust-Leugnung“, so Andree. Dafür müsse sie wirtschaftlich zur Verantwortung gezogen werden.

Koalition aus Demokratiefeinden

Bedenklich findet Andree, dass Zuckerberg sich dem künftigen US-Präsidenten und dessen Vertrauten Elon Musk offenbar unterordne. Es gebe eine Koalition aus Demokratiefeinden zwischen Trump, Big-Tech-Unternehmern und rechtspopulistischen Politikern, auch in Europa. „Die agieren schon längst gemeinsam, und diese Symbiose sollte uns wirklich Angst machen.“  

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Wilm Hüffer
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