70 Jahre „Herr der Ringe“

Judith C. Vogt über „Herr der Ringe“: Warum es mehr progressive Fantasy braucht

Stand
Das Interview führte
Martin Gramlich
Interview mit
Judith C. Vogt

„‚Der Herr der Ringe‘ ist der Elefant im Raum“, sagt Autor*in Judith C. Vogt. Vor 70 Jahren, am 29. Juli 1954, erschien der erste Teil der Roman-Trilogie. Wer heute selbst Fantasy-Literatur schreibe, orientiere sich immer an diesem erfolgreichen Werk.

Progressive Fantasy schaut in die Zukunft

J.R.R. Tolkien habe in „Herr der Ringe“ mit typischen Stilmitteln gebrochen, etwa der Heldenreise, so Vogt im Gespräch mit SWR Kultur: „Es geht nicht um den großen starken Helden. Die Kernfiguren sind einfache Hobbits, die in Ruhe gelassen werden wollen.“

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Gregor Papsch diskutiert mit
Stephan Askani, Lektor Hobbit Presse, Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart
Prof. Dr. Thomas Honegger, Anglist und Tolkien-Forscher, Universität Jena
Lisa Kuppler, Übersetzerin, Berlin

SWR2 Forum SWR2

Bildlich gesprochen falle hier die Moderne über den Alltag herein: Heute wünscht sich Vogt aber eine progressivere Phantastik, die mehr in die Zukunft schaut.

„Die Phantastik bietet einen Möglichkeitsspielraum, in dem wir andere Fragen stellen oder einen anderen Status Quo schildern können, wie Menschen miteinander leben.“, sagt Vogt. So könne man das Gepäck, das die Fantasy mitbringe, wie stereotype Geschlechterrollen oder rassistische Denkmuster demontieren.

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