Werke des „Totalkünstlers“ Timm Ulrichs in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen.
Mit Blindenbinde, Stock und schwarzer Brille, um den Hals ein Schild: „Ich kann keine Kunst mehr sehen“. So ausgestattet tastete sich Timm Ulrichs 1975 über die Messe „Art Cologne“, die in seinen Augen die Werke seiner Kolleginnen und Kollegen zu bloßer Ware reduzierte. Sich selbst als Rohstoff zu verwenden war immer seine Spezialität.
Und mehr als einmal ging er dabei an die Grenze des Erträglichen: Eingeschlossen in einen tonnenschweren ausgehöhlten Stein, oder auf einer Streckbank festgezurrt, die jene unter Spannung setzten, die schaulustig auf eine Rampe traten, um ihn zu sehen. Das Um-die-Ecke-Denken kann man noch von dem heute 84-jährigen lernen, beim Betrachten der vielen Kunstobjekte, die die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen gerade zeigt.
Den Stuhl, der sich zur Ruhe setzt, das Ehe-Buch mit den zwei Rücken, das sich nicht öffnen lässt, oder das Straßenschild nach „Hier“, das anzeigt, das es dorthin 40.000 Kilometer sind – einmal um die Welt…
Mehr zur Ausstellung:
Eigenwillig-fröhlicher Blick auf Kunst und Leben Herrliche Ausstellung: Timm Ulrichs in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen
Wie kaum ein anderer Künstler hat sich Timm Ulrichs selbst zum Kunstwerk gemacht. Was ihn antreibt, ist die Suche nach dem Originellen. Seine Inspiration sucht er vor allem im Alltäglichen.
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