Kunst, über die Kunstkenner diskutieren: Eine Banane, ein Stück Klebeband und ein Echtheitszertifikat wechseln für viel Geld den Besitzer. Für Kunst-Comedian Jakob Schwerdtfeger ist das zwar Kunst – er findet sie aber überhaupt nicht originell.
Die Geschichte dahinter macht den Wert aus
„Alltagsgegenstände zur Kunst zu erklären? Schon in den 1910er-Jahren wurde ein Pissoir zur Kunst erklärt“, erläutert Schwerdtfeger, der selbst Kunstgeschichte studiert und im Frankfurter Städel-Museum gearbeitet hat. Dass in diesem Fall ein Käufer für das Kunstwerk 6,2 Millionen Dollar bezahlt hat, liegt für Schwerdtfeger im Wert, der über das Kunstwerk hinaus geht. „Was es so spannend macht, ist die Story – und die Geschichte.“
Der Künstler habe die Banane an die Wand geklebt – und die Menschen seien ausgerastet. Dass bei der ersten Ausstellung ein Performance-Künstler die Banane von der Wand gerissen und gegessen hat, habe den Wert der Geschichte noch erhöht.
Aufmerksamkeit kaufen
Der Käufer des Kunstwerks hat sich nach Einschätzung Schwerdtfegers die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit „gekauft“, die auf seine Person wiederum abstrahlt. „Wenn ich 6,2 Millionen Dollar übrig hätte, würde ich mir sofort diese Banane kaufen – dann reden alle sofort über mich.“