„Wir müssen die Grenzen im Kopf überwinden, was die gedankliche Trennung zwischen materiellem und immateriellem Kulturerbe angeht“, sagt Dr. Marlen Meißner. Sie leitet die Abteilung „Erbe Natur Gesellschaft“ bei der deutschen UNESCO-Kommission.
Zusammen mit der schweizerischen UNESCO-Kommission und den deutschen und schweizerischen Welterbevereinen tagen sie diese Woche am Bodensee, um zu besprechen, wie materielles und immaterielles Kulturerbe zusammenwirken kann. Denn in einigen Fällen wie zum Beispiel bei Opernhäusern sei immaterielles Erbe der Grund für die Existenz von materiellem Kulturerbe, so Meißner.
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Diskussion Welterbe am Bodensee – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau
Der Legende nach war es der irische Wanderbischof Pirmin, der im Jahr 724 auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster gründete. Es wurde zu einem der bedeutendsten geistlichen und kulturellen Zentren im mittelalterlichen Europa, berühmt vor allem für seine Buchmalereien. Klosterinsel und Teile der Handschriften sind heute UNESCO-Weltkulturerbe. Jetzt erinnert eine große Landesausstellung in Konstanz und auf der Reichenau an die 1300-jährige Geschichte der Klosterinsel. Was machte die Abtei einst so mächtig? Und was zeugt heute von ihrem Ruhm? Gregor Papsch diskutiert mit Marvin Gedigk - Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Dr. Tanja Kinkel - Schriftstellerin, München, Prof. Dr. Steffen Patzold - Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität Tübingen