Horror-Genre „Elevated Horror“

ZDF-Mystery-Serie „Was wir fürchten“ – Mit Horror Gesellschaftsthemen erzählen

Stand
Interview
Kristine Harthauer

Das Horror-Genre gibt die Möglichkeit, wichtige Themen einem breiten Publikum zu vermitteln, sagt Daniel Rübesam, Regisseur der ZDF-Mystery-Serie „Was wir fürchten“. In der fiktiven Kleinstadt Großstetten im Schwarzwald verstricken sich die Geschichten von Jugendlichen, die eigentlich „nur ihre Identitäten und ihren Platz in der Welt suchen“, erklärt der Regisseur.

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Horror-Genre bietet viele Möglichkeiten

Die Serie in sechs Teilen behandelt Themen wie Mobbing und Homophobie. Daniel Rübesam finde, dass gerade Horror ein Genre sei, das „viele Möglichkeiten bietet zu dramatisieren, fiktionalisieren und natürlich zu unterhalten“.

Filmstill
Franka Abel (Marie Leuenberger, l.) hofft, dass der Umzug nach Großstetten im Schwarzwald vor allem ihrer Tochter Lisa (Mina-Giselle Rüffer, r.) gut tut. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Doch der gemeinsame Neuanfang wird schon bald von unheimlichen Ereignissen überschattet. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Bei der Gedenkfeier zu einem Amoklauf, der ein Jahr zuvor an Lisas neuer Schule stattgefunden hat, werden sie Zeuginnen eines Selbstmords. Das Opfer war als Polizist beim Amoklauf dabei und seither traumatisiert. Er fühlte sich von einem roten Teufel verfolgt. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Während Franka als neue Polizeichefin dazu ermittelt, wird Lisa von unheimlichen Erscheinungen heimgesucht. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Simon (Paul Ahrens) hat dagegen mit anderen Problemen zu kämpfen. Er trifft sich heimlich mit seinem Freund in einer Hütte im Wald. Keiner soll wissen, dass er homosexuell ist. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Für seinen strenggläubigen Vater Karl Schneider (Peter Jordan) ist es unerträglich, dass sein Sohn Simon schwul ist. Er hofft, dass Simon mithilfe der verbotenen Konversionstherapie „geheilt“ wird. Bild in Detailansicht öffnen

Vorbild: „Elevated Horror“

In „Was wir fürchten“ leidet die 17-jährige Lisa unter Epilepsie und unter Visionen. Der junge Simon hingegen entdeckt seine Liebe zu einem anderen jungen Mann. Als seine fanatisch religiöse Familie das herausfindet, zwingt sie zu einer seit 2020 verbotenen „Konversionstherapie“, die seine Homosexualität „heilen“ soll. „Das fand ich bei dieser Serie so spannend“, erzählt Rübesam, „ein Spagat zwischen Übernatürlichem und realen Problemen zu machen“. Dieses spezielle Genre heiße „Elevated-Horror“: Rübesam will darin Themen verpacken, die „eine große Relevanz haben“.

„Was wir fürchten“, 31.10. bei ZDFneo ab 22.20 Uhr und in der ZDF-Mediathek.

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