Preis für Verdienste um deutsche Sprache

„Wahrhaftigkeit wichtiger als glamouröses Showbiz“ - Zuckmayer-Medaille an Maria Schrader

Stand
Autor/in
Mareike Gries
Mareike Gries, Autorin und Moderatorin bei SWR Kultur

Die Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader bekommt 2025 die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Die Jury ehrt die 1965 geborene Künstlerin für ihren Blick auf wichtige gesellschaftliche Themen.

Eigentlich wollte Maria Schrader Pianistin werden. Dann kam die Theater-AG in der Schule – und damit die Leidenschaft für die Schauspielerei. Diese Leidenschaft war so stark ausgeprägt, dass Maria Schrader mit knapp 18 Jahren und ohne Schulabschluss von ihrer Heimatstadt Hannover nach Wien zog.

Am renommierten Max-Reinhardt-Seminar studierte sie Schauspiel. Auch dieses Studium beendete sie nicht. Kein Problem: Die Theater und später das Filmbusiness wurden auch ohne Diplom aufmerksam auf die talentierte Künstlerin, die ihren Rollen immer eine besondere Tiefe, aber auch das gewisse Etwas geben kann.

Maria Schrader lachend vor einem Mikrofon
Seit den 90er Jahren prägt Maria Schrader den deutschsprachigen Film. Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache und das künstlerische Wort bekommt sie 2025 die Carl-Zuckmayer-Medaille.

Wie Carl Zuckmayer gelinge es ihr, mit der Kraft der Sprache die Vielschichtigkeit des Menschseins in den Mittelpunkt zu stellen, sagt die Jury um Ministerpräsident Alexander Schweitzer über ihr Können.

Durchbruch beim Film

Schon früh hat Maria Schrader nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera agiert, etwa zusammen mit dem Regisseur und ihrem langjährigen Partner Dani Levy. Zusammen haben sie 1988 das Drehbuch für ihren ersten gemeinsamen Film „RobbyKallePaul“ geschrieben. Drei Jahre später dann die erste Hauptrolle in einem Levy-Film, bei dem Maria Schrader ebenfalls am Drehbuch mitgearbeitet hatte.

Maren Eggert und Maria Schrader auf dem roten Teppich
In "Ich bin Dein Mensch" hat Maria Schrader Regie geführt. Der Film erzählt die Geschichte von Alma, gespielt von Maren Eggert, die sich in einen lebensechten Roboter verliebt.

Mit den Filmen „Keiner liebt mich“ von Doris Dörrie, „Meschugge“ von Dani Levy und 1999 „Aimée und Jaguar“ von Max Färberböck hat Maria Schrader den Sprung in die A-Riege der deutschsprachigen Schauspieler*innen geschafft. Aber ein weiterer großer Karriereschritt stand noch aus.

Erfolg als Regisseurin

Maria Schrader wollte Regie führen. Für ihr Debut hat sie sich den Erfolgsroman „Liebesleben“ von Autorin Zeruya Shalev vorgenommen, auch das Drehbuch dazu hat sie miterarbeitet.

Es folgten weitere Regiearbeiten, darunter das preisgekrönte Filmdrama „She Said“ rund um die Enthüllungen zu Harvey Weinstein und die anschließende MeToo-Bewegung.

Maria Schrader stellt 2022 ihren Film "She said" über den Skandal um Harvey Weinstein vor.
2022 brachte Maria Schrader als Regisseurin den Film "She said" über den Metoo-Skandal heraus. Der Film war auch in den USA erfolgreich.

Immer wieder hat Maria Schrader jüdisches Leben und die Shoah in ihren Filmen thematisiert. Schon als 14jährige hatte sie ein Kunstcamp in Israel besucht. Die Jury der Zuckmayer-Medaille hebt ihren Film „Vor der Morgenröte“ hervor, in dem sie die Exiljahre des jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig verfilmte.

„Die Herausforderungen, vor denen auch Carl Zuckmayer gestanden und die er immer wieder literarisch aufbereitet habe, seien in dem Film auf bewegende Weise erfahrbar.

Film #Metoo-Drama „She said“ von Maria Schrader – Wie Reporterinnen der New York Times Harvey Weinstein stürzten

2017 deckten die New York Times-Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey auf, dass der Filmproduzent Harvey Weinstein jahrzehntelang seine Macht missbraucht hatte, um Frauen sexuell zu nötigen. Diese pulitzerpreisgekrönte Recherche ist Thema von „She said“, dem ersten Hollywood-Film von Maria Schrader („Unorthodox“, „Ich bin dein Mensch“). Darin erzählt sie von einer Kultur des Wegsehens, den Anfängen von Metoo und der Macht des investigativen Journalismus.

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Auszeichnung Silberner Bär für Maren Eggert in „Ich bin dein Mensch“

Für ihre Darstellung im SWR Film „Ich bin dein Mensch“ wird Maren Eggert mit dem silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ausgezeichnet.