Eigentlich wollte Maria Schrader Pianistin werden. Dann kam die Theater-AG in der Schule – und damit die Leidenschaft für die Schauspielerei. Diese Leidenschaft war so stark ausgeprägt, dass Maria Schrader mit knapp 18 Jahren und ohne Schulabschluss von ihrer Heimatstadt Hannover nach Wien zog.
Am renommierten Max-Reinhardt-Seminar studierte sie Schauspiel. Auch dieses Studium beendete sie nicht. Kein Problem: Die Theater und später das Filmbusiness wurden auch ohne Diplom aufmerksam auf die talentierte Künstlerin, die ihren Rollen immer eine besondere Tiefe, aber auch das gewisse Etwas geben kann.
Wie Carl Zuckmayer gelinge es ihr, mit der Kraft der Sprache die Vielschichtigkeit des Menschseins in den Mittelpunkt zu stellen, sagt die Jury um Ministerpräsident Alexander Schweitzer über ihr Können.
Durchbruch beim Film
Schon früh hat Maria Schrader nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera agiert, etwa zusammen mit dem Regisseur und ihrem langjährigen Partner Dani Levy. Zusammen haben sie 1988 das Drehbuch für ihren ersten gemeinsamen Film „RobbyKallePaul“ geschrieben. Drei Jahre später dann die erste Hauptrolle in einem Levy-Film, bei dem Maria Schrader ebenfalls am Drehbuch mitgearbeitet hatte.
Mit den Filmen „Keiner liebt mich“ von Doris Dörrie, „Meschugge“ von Dani Levy und 1999 „Aimée und Jaguar“ von Max Färberböck hat Maria Schrader den Sprung in die A-Riege der deutschsprachigen Schauspieler*innen geschafft. Aber ein weiterer großer Karriereschritt stand noch aus.
Erfolg als Regisseurin
Maria Schrader wollte Regie führen. Für ihr Debut hat sie sich den Erfolgsroman „Liebesleben“ von Autorin Zeruya Shalev vorgenommen, auch das Drehbuch dazu hat sie miterarbeitet.
Es folgten weitere Regiearbeiten, darunter das preisgekrönte Filmdrama „She Said“ rund um die Enthüllungen zu Harvey Weinstein und die anschließende MeToo-Bewegung.
Immer wieder hat Maria Schrader jüdisches Leben und die Shoah in ihren Filmen thematisiert. Schon als 14jährige hatte sie ein Kunstcamp in Israel besucht. Die Jury der Zuckmayer-Medaille hebt ihren Film „Vor der Morgenröte“ hervor, in dem sie die Exiljahre des jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig verfilmte.
„Die Herausforderungen, vor denen auch Carl Zuckmayer gestanden und die er immer wieder literarisch aufbereitet habe, seien in dem Film auf bewegende Weise erfahrbar.