Gespräch

Wortwitz mit Tiefenschärfe – der Kabarettist René Sydow

Stand
Autor/in
Sonja Striegl

Einfach mal „in ganzen Sätzen“ reden! Der frisch gekürte Kleinkunstpreisträger Baden-Württemberg plädiert in seinem neuen Programm dafür, die Welt nicht nur in 280 Zeichen und Emojis erklären zu wollen. Mit kühlem Blick und scharfem Verstand seziert René Sydow gesellschaftliche Trends und zeigt sich unbestechlich: alle Parteien, Gruppen und Generationen bekommen ihr Fett weg. Dabei treibt er sein Publikum nicht von einer Pointe zum nächsten schnellen Kalauer. Sein Humor besteht aus feinen satirischen Nadelstichen, geistreich, brillant formuliert, mit klarer Ansage.

Die Leute sind empfindsamer geworden

„Es ist total wichtig, dass die verschiedenen Gruppen mehr miteinander reden“ meint René Sydow in SWR Kultur am Samstagnachmittag, der das lange Nachdenken, das vertiefende Gespräch, vermisst. Seine Beobachtung: „die Leute sind empfindsamer geworden, „wenn man ihre eigene Peergroup angreift“. Der Künstler geht seit Jahren immer wieder an Schulen, um Jugendliche für die Kunstform des Kabaretts zu interessieren. Eine Kunst, die vielfach missverstanden wird. Was auf der Bühne gesagt wird, werde oft für „bare Münze“, für die Meinung des Satirikers gehalten, so die Erfahrung des Kabarettisten.

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Autor/in
Sonja Striegl