Steine verbindet man nicht unbedingt mit Bewegung und Dynamik. Dass es dabei auf die Perspektive ankommt, zeigt der österreichische Choreograf Helge Letonja.
„The Pulse of the Stone” heißt der neue Tanzabend am Pfalztheater Kaiserslautern. Der österreichische Choreograf Helge Letonja hat dafür eine Uraufführung mit dem Ensemble einstudiert, die die Materie Stein tänzerisch und musikalisch untersucht.
Ja, es ist widersprüchlich, der Puls eines Steins. Aber es kommt drauf an, wie man den Stein betrachtet. Auf der Ebene von Atomen ist natürlich auch Bewegung drinnen. Und die erzeugen Geräusche. Das ist der „Pulse of the Stone“.
Die Musik von Komponist Volker Klein bedient eine Skala von besinnlich bis bedrohlich, der Tanz ist ebenso facettenreich und die Tänzer und Tänzerinnen transportieren viele verschiedene Stimmungen.
Helge Letonja sucht immer auch einen gesellschaftlichen Bezug, eine Verbindung zum hier und jetzt in seinen Choreografien. Der Stein ist für ihn auch ein Sinnbild:
Wenn ich unsere Gesellschaft betrachte, dann sehe ich, dass wir uns weniger bewegen – weniger aufeinander zu, weniger miteinander. Vielleicht erstarren wir so immer mehr und das ist die Gegenbewegung dazu.