Demokratie gegen Brandstifter: Warum wir alle was tun müssen
Brandstifter und ihre Mitläufer: Putin, Trump und Netanyahu
Insbesondere in Zeiten der Veränderung gelingt es Brandstiftern, Millionen Menschen mit ihren scheinbar wirksamen Lösungen für sich einzunehmen. Der Historiker und Politologe Rafael Seligmann beleuchtet in seinem aktuellen Buch "Brandstifter und ihre Mitläufer" die politischen Karrieren führender Politiker wie Putin, Trump, Netanyahu oder Xi Jinping. Aber es geht auch darum, was wir alle als Gesellschaft damit zu tun haben. Dazu steht im Buch zu Anfang ein Zitat aus Shakespeares "König Lear": "Dies ist die Plage der Zeit, in der Verrückte Blinde führen."
Was und wer damit genau gemeint ist, hat Rafael Seligmann in SWR1 Leute erklärt:
Der Historiker und Politologe spricht in SWR1 Leute auch über die Verantwortung der Gesellschaft in Deutschland und der Welt und wie Brandstifter, wie Putin, Trump und Netanyahu gestoppt werden können.
Demokratie und Frieden: Welche Rolle spielt Diplomatie?
Diplomatie richtig betrieben, spiele eine große Rolle für Demokratie und Frieden. Man wisse, dass Kriege keine Lösung zwischen staatlichen Problemen sind. Die Gefahr von autoritären Herrschern wie Putin in Russland, Trump in den USA, Erdogan in der Türkei oder Netanyahu in Israel sei, dass sie (meinen) alles (zu) wissen und nicht mehr auf Fachleute hören, so Rafael Seligmann.
Die Säulen der Demoratie
Laut Rafael Seligmann sei es wichtig, die Demokratie gegen Brandstifter zu stabilisieren. Dabei sieht er drei Säulen:
- Freie Presse
- Unabhängige Justiz
- Verpfichtendes soziales Jahr (für alle)
Das soziale Jahr sei sinnvoll, weil es den Menschen zeige, es ist nicht alles umsonst. Rafael Seligmann findet, durch ein soziales Jahr würde auch der Wille gestärkt werden, zur Wahlurne zu gehen und es sei gut, um die gesellschaftliche Verantwortung zu stärken. Sowohl für Männer als auch für Frauen, eine Unterscheidung sei nicht sinnvoll.
Hintergrund zu Rafael Seligmann
Rafael Seligmann kehrte als kleiner Junge in den 50ern aus Palästina nach München zurück, hat Familie in Israel. Er lehrte am Geschwister-Scholl-Institut der Universität München und ist eine wichtige Stimme im deutsch-jüdischen Dialog.