Trauerrednerin Bettina Keller

Das letzte Fest für Verstorbene

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Autor/in
Steffi Vitt
Steffi Vitt

Vor zwei Jahren hat Bettina Keller einen Neustart als Trauerrednerin gewagt. Durch ihre frühere Arbeit als Erzieherin hat sie einen besonderen Draht zu trauernden Kindern.

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Das letzte Fest für Verstorbene – Bettina Keller ist Trauerrednerin im Hunsrück

Fliegende Luftballons für ein verstorbenes Kind, Hände voller Heimaterde für jemanden, der nicht daheim beerdigt wird, Popmusik bei der Trauerfeier für eine Frau, die mit über 80 gestorben war. Das Wichtigste für Bettina Keller ist, dass sie die Erinnerung an die Verstorbenen so herüberbringt, dass sie "echt" ist. Auch bei der Gestaltung der Trauerfeier.

Besonders mit ihren Trauerreden will sie so nah dran sein, dass die Erinnerung an die Verstorbenen nochmal richtig wach wird. Nach 30 Jahren als Erzieherin hatte Keller vor gut zwei Jahren einen Neustart als Trauerrednerin gewagt. Durch ihre frühere Arbeit hat sie auch einen besonderen Draht zu trauernden Kindern, die sie immer wieder antrifft.

"Die Angehörigen haben oft solche Angst vor der Beerdigung"

Tränen, Wut, tiefe Verzweiflung und Angst bei den Hinterbliebenen. Damit kann sie umgehen, den Menschen Trost spenden. Bei den oft langen Vorgesprächen und bei der Beisetzung selbst. Trauerrednerin – für Bettina Keller eine Berufung, die spät kam. Für eine Arbeit, die sie sehr erfüllt.

Und wenn sie an ihre eigene Beerdigung denkt, kommt ihr ein Spruch ihres Vaters in den Sinn: "Für mich kommt nur eine Urnenbeisetzung infrage", mein Vater hat immer gesagt: "Das ist 'ne saubere Sache."