Hier zum Herunterladen – oder in den gängigen Podcast-Apps: Abonnieren Sie Das Wissen und geben Sie den Suchbegriff "Ukraine" ein.
Sie interessieren sich für die Ukraine und wollen die Menschen, ihre Kultur und Geschichte verstehen? Hier finden Sie Sendungen über die Kosaken, den Schriftsteller Nikolai Gogol und das schwierige Verhältnis der Ukraine zu Russland.
Das Wissen
Folgen des Ukraine-Kriegs Wie die Ukraine sich von russischer Kultur lösen will
Seit dem Beginn des Angriffskriegs verbannt die Ukraine russische Symbole und Kultur aus Schulen, Bibliotheken und dem öffentlichen Raum. Von Jochen Rack (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ukraine-russische-kultur | Tipp: Länderwissen zur Ukraine: https://www.swr.de/swrkultur/wissen/ukraine-laenderwissen-100.html | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Nationalismus Rechtsextreme Bewegungen in der Ukraine – Was ist dran an Putins Nazi-Vorwurf?
Zwar verehren viele Ukrainer mit Stephan Bandera einen verstorbenen Nazi-Kollaborateur, Faschisten und Antisemiten. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, Faschisten und Antisemiten zu sein. Von Martin Durm (SWR April 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/rechtsextreme-ukraine | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Russland Wie Putin Politik durch Kriege macht – Tschetschenien, Syrien, Ukraine
Tschetschenien, Georgien, Syrien – der Krieg gegen die Ukraine ist einer von vielen unter Putin. Der Kreml will die Sowjetunion rehabilitieren und nutzt dazu alte KGB-Methoden. Von Thomas Franke (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/putin-kriege | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Ukraine-Krieg Warum Russlands Bevölkerung Putin unterstützt
Auch nach mehr als zwei Jahren und trotz großer Verluste befürwortet die Mehrheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine. Der Rückhalt für den Kreml und Putin hat historische Gründe. Von Julia Smilga (SWR Februar 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/bevoelkerung-putin | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Osteuropa Rumäniens neue Rolle – Im Schatten des Ukraine-Kriegs
Im sonst beschaulichen Donau-Delta hören die Menschen russische Drohnen und nehmen geflüchtete Ukrainer auf. In der Hafenstadt Konstanza wird ukrainisches Getreide verschifft – und Erdgasfelder vor der Schwarzmeerküste wecken Hoffnung auf billige Energie. Von Silke Hahne, ARD-Studio Südosteuropa (ARD/SWR 2023) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/rumaeniens-neue-rolle | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns gerne auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Medien Propagandaschlacht – Inszenierungen des Ukraine-Krieges
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist auch ein Krieg in den Medien. Russland wirbt im Inland für diesen Krieg und streut Desinformationen in alle Richtungen: Die Ukraine müsse von Nazis befreit werden. Das Narrativ der Ukraine versucht, nicht nur den Widerstand gegen den Aggressor zu stärken, es betont gleichzeitig, diesen Krieg für Europa, den Westen und seine Werte zu führen. Propaganda im Krieg hat eine lange Tradition. Von Jennifer Stange (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/propaganda-krieg-ukraine-russland | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Osteuropa Die Republik Moldau im Schatten des Ukraine-Kriegs
Die Republik Moldau grenzt an die Ukraine und an das EU-Mitgliedsland Rumänien. Der Krieg hat Moldau einen EU- Beitrittskandidatenstatus beschert, aber auch mehr als 500 000 Flüchtlinge. Seit Russlands Angriff auf die Ukraine haben viele in Moldau Sorge, dass der Krieg sich ausweitet. Von Christoph Kersting (SWR April 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/republik-moldau | 47 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) kommen am 1. Juni 2023 zum Europagipfel nach Moldau. Das Treffen will im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein Zeichen gegen Russlands Imperialismus setzen und Kremlchef Wladimir Putin zeigen, dass sein Land in Europa mittlerweile nahezu vollständig isoliert ist. Der Gipfel ist auch ein Zeichen der Solidarität mit Moldau; Europas Unterstützung wurde dem Land bereits im Vorfeld des Treffens zugesichert. | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://social.tchncs.de/@swr2wissen
Reportage Der Ukraine-Krieg und die Deutschen – Zwischen Schlachtfeld und Friedensdemos
Mehr diplomatische Bemühungen wünscht sich die Hälfte aller Deutschen, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Hunderttausende haben das „Manifest für den Frieden“ unterschrieben, fordern Verhandlungen, Kompromissen. Die Ukrainer sehen das anders. Nur mehr Munition, bessere Waffen können Putin stoppen. Martin Durm. (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ukraine-deutschland | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://social.tchncs.de/@swr2wissen
Politik Russland und die Ukraine – Geschichte eines Krieges
Für Putin ist die Ukraine ein sowjetisches Konstrukt, den Einmarsch begründet er historisch. Der Konflikt um die ukrainische Unabhängigkeit reicht bis ins Mittelalter zurück. Von Pascal Siggelkow und David Beck (SWR 2022/2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/russland-ukraine | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: @swr2wissen@social.tchncs.de
Literatur Ukrainische Autoren und der Krieg – Schreiben im Ausnahmezustand
Das Internet ist im Krieg auch zum Medium für aktuelle Literatur geworden. Über Social Media dichten geflüchtete Autorinnen zusammen mit Kollegen in der Ukraine. Man könnte erwarten, im Krieg ist kein Raum für Kreativität. Doch die ukrainische Literaturbranche beweist das Gegenteil. Von Clemens Hoffmann (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ukrainische-autoren | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: @swr2wissen@social.tchncs.de
Wissenschaftskooperation Wie der Ukraine-Krieg die internationale Forschung lähmt
Den Glauben daran, dass die Wissenschaft allen nützt, nennt man Science Diplomacy. Dieser Glaube wird durch den Ukraine-Krieg erschüttert. Ob Raumfahrt oder Klimaforschung: Russland war bis zum Krieg gegen die Ukraine ein wichtiger Partner in der internationalen Wissenschaft. Seither liegen Forschungsprojekte auf Eis. Wissenschaft in der Ukraine selbst ist kaum noch möglich, viele Studierende und Forschende müssen fliehen. Von Andrea Lueg. (SWR 2022) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ukraine-wissenschaft | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen | Ihr wollt SWR2 Wissen live erleben? Kommt zum SWR Podcast-Festival vom 12. bis 14. Januar 2023 in Mannheim. Noch bis zum 23. November habt Ihr die Chance, Karten zu gewinnen! Mehr Infos, Line-Up und Tickets gibt es hier: http://swr.li/swr-podcastfestival
Osteuropa | 30 Jahre Unabhängigkeit Ukraine – Zerrissen zwischen der EU und Russland?
Vor 30 Jahren, am 24. August 1991, erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit. Die junge Generation des Landes ist geschichts- und selbstbewusst. Doch der Staat befindet sich im Krieg: Russland erhebt mit der Annexion der Krim Ansprüche auf Teile des Staatsgebiets. Von Christiane Seiler. | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ukraine | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen
Geschichte Der polnisch-sowjetische Krieg 1919 bis 1921 – Weichenstellung für Osteuropa?
Am 18. März 1921 endete der polnisch-sowjetische Krieg. Er hatte Nachwirkungen für die Beziehungen zwischen Russland, Polen, der Ukraine und Belarus. Die Spannungen zeigen sich bis heute. Von Tassilo Hummel und Jan Karon.
Archivradio
19. bis 25.8.1991 Putsch gegen Gorbatschow – Sowjetunion in Auflösung
19. bis 25.8.1991 | Mit seinen demokratischen und marktwirtschaftlichen Reformen in der Sowjetunion macht sich Präsident Michail Gorbatschow viele Gegner auch in der eigenen Kommunistischen Partei, der KPdSU. Gorbatschow will die Sowjetunion zusammenhalten, aber den nicht-russischen Republiken dabei mehr Eigenständigkeit erlauben. Dies soll in einem Vertrag am 20. August 1991 besiegelt werden. Doch dazu kommt es nicht. Gorbatschow, der in den Tagen zuvor Urlaub auf der Krim macht, wird am 19. August festgehalten, ein selbsternanntes Staatskomitee erklärt in Moskau den Ausnahmezustand. Bei den Putschisten handelt es sich um hochrangige Parteimitglieder, unter ihnen Gorbatschows Vize Gennadi Janajew. Es ist der Beginn einer turbulenten Woche, an deren Ende der Putsch zwar beendet ist und Gorbatschow wieder im Amt, doch das Machtzentrum wird sich zum russischen Präsidenten Boris Jelzin verlagern und die baltischen Staaten sowie die Ukraine werden ihre Unabhängigkeit erklären. | http://swr.li/putsch-gegen-gorbatschow
21.12.1991 Ende der Sowjetunion – Ukraine wird Teil der GUS
21.12.1991 | Nach dem Putsch im August und den Unabhängigkeitsbestrebungen der ehemaligen sowjetischen Republiken ist die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten. Noch im selben Jahr, kurz vor Weihnachten, wird die Sowjetunion offiziell aufgelöst. Auf der Konferenz von Alma-Ata, dem heutigen Almaty in Kasachstan, schließen sich am 21. Dezember 1991 viele der ehemaligen Republiken, darunter die Ukraine, mit Russland zur sogenannten Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammen. | http://swr.li/ende-der-sowjetunion
5.12.1994 Russland garantiert Souveränität der Ukraine – ist aber gegen NATO-Osterweiterung
5.12.1994 | Nach dem Ende der Sowjetunion sortiert sich Osteuropa neu. Dabei gibt es große Themen zu klären: Das eine sind Atomwaffen. Die Ukraine, Belarus und Kasachstan besitzen welche – noch aus der Zeit, als sie zur Sowjetunion gehörten. Die Ukraine ist Anfang der 1990er Jahre faktisch die drittgrößte Atommacht der Welt. So viele Atomstaaten – das halten viele für gefährlich. Deshalb kommt es zu einem Abkommen: Die drei Ex-Sowjetrepubliken verzichten auf Atomwaffen, unterzeichnen also den Atomwaffensperrvertrag. Im Gegenzug verpflichten sich die anderen Vertragsstaaten, vor allem die USA und Russland, die Souveränität dieser drei Länder zu achten. Dieses Abkommen läuft im Völkerrecht unter dem Namen „Budapester Memorandum“ – denn es wurde auf dem Treffen der damaligen KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, heute: OSZE) im Dezember 1994 vereinbart.
In der Berichterstattung spielt es damals allerdings kaum eine Rolle, denn andere Themen beherrschen die Konferenz sind strittiger: Da ist zum einen der Jugoslawienkrieg, der nur wenige hundert Kilometer von Budapest entfernt, zum anderen die von den USA beabsichtigte NATO-Osterweiterung. US-Präsident Bill Clinton wirbt in Budapest dafür, Helmut Kohl unterstützt ihn. Russlands Präsident Boris Jelzin ist dagegen. Er befürchtet, so erklärt er 5. Dezember in Budapest, dass die Nato-Osterweiterung die Demokratie in Russland gefährde. Reporter ist ARD-Korrespondent Michael Herde.
27.5.1997 Russland stimmt NATO-Osterweiterung zu
27.5.1997 | Nachdem Russlands Präsident Boris Jelzin sich jahrelang gegen die NATO-Osterweiterung gesperrt hat, wächst das Vertrauen zwischen Russland und dem Westen. 1997 gibt Jelzin den Widerstand auf. Am 27. Mai des Jahres kommt es zur NATO-Russland-Grundakte. Darin verpflichten sich beide Seiten, die Souveränität aller Staaten zu achten. Russland erkennt an, dass es kein Vetorecht gegen die NATO-Mitgliedschaft anderer Länder hat. Die NATO erklärt wiederum, dass sie keinen Anlass und nicht die Absicht habe, in den neuen osteuropäischen Staaten Atomwaffen zu stationieren. Russland bekommt außerdem umfangreiche Wirtschaftshilfen. Auch soll Russland eng in die NATO-Planungen eingebunden werden. Moskau und wird in die Gruppe der führenden Industrieländer – bis dahin G7, ab dann G8 – aufgenommen. Die Stimmung bei der Unterzeichnung in Paris ist gut, und Boris Jelzin tritt mit einem großen Versprechen auf, das über das Vereinbarte hinausgeht. Aus dem Elysee-Palast berichtet damals Cai Rienäcker.
9. bis 16.8.1999 Putin wird Ministerpräsident – "Russland ist eine Großmacht"
9. bis 16.8.1999 | 1999 ist Russlands Präsident Boris Jelzin schon auf dem absteigenden Ast. Wirtschaftlich ist das Land in einer schweren Krise. Jelzins Amtsführung gilt als zunehmend fahrig, hemdsärmlig und von Alkoholismus geprägt. Ende der 1990er-Jahre hebt er als Präsident eine Handvoll Ministerpräsidenten ins Amt, um sie teilweise nach nur wenigen Monaten wieder zu entlassen. Im August 1999 dagegen holt er einen, der bleiben und ihn ein knappes halbes Jahr später als Präsident beerben wird: Wladimir Putin. Am 9. August 1999 gibt Jelzin diesen Personalvorschlag bekannt.
SWR1 Thema heute greift das Ereignis in einer Hintergrundsendung auf.
Eine Woche später, am 16. August 1999, stimmt auch das russische Parlament, die Duma, dem Personalvorschlag zu. Putin wird Ministerpräsident. Schon damals spricht er von Russland als Großmacht und dass sich das Land seiner Einflusszonen nicht schämen solle.
Am 31. Dezember 1999 erklärt Boris Jelzin seinen Rücktritt und übergibt die Amtsgeschäfte an Wladimir Putin, der damit zunächst kommissarisch Präsident ist. In den vorgezogenen Wahlen im März 2000 bekommt er 52 Prozent der Stimmen. Am 7. Mai 2000 wird aus der kommissarischen Präsidentschaft die reguläre.
27.3.2000 Wladimir Putin – Wie ARD Moskau den frisch gewählten Präsidenten einschätzt
27.3.2000 | Im August 1999 erklärt Russlands Präsident Boris Jelzin, dass er sich Geheimdienstchef Wladimir Putin als seinen Nachfolger wünscht. Putin wird zunächst Ministerpräsident. Am 31. Dezember 1999 tritt Jelzin zurück und Putin übernimmt die Präsidentschaft kommissarisch. Als erste Amtshandlung erlässt er eine Amnestie gegenüber seinem Vorgänger; Jelzin wird somit wegen der schwelenden Korruptionsvorwürfe nicht weiter belangt. Gleich nach Amtsantritt fliegt Putin nach Tschetschenien, um die dort kämpfenden russischen Soldaten zu ehren. Ansonsten ist er die nächsten Wochen damit beschäftigt, die Präsidentschaftswahl am 26. März 2000 zu organisieren sowie seinen eigenen Wahlkampf. Mit Erfolg. Am nächsten Tag wird bekannt: Der 47-jährige Putin ist schon im ersten Wahlgang mit einer knappen absoluten Mehrheit von 52,9 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt worden. Jürgen Döschner leitet damals das ARD-Studio Moskau und schildert Putin im folgenden Porträt.
28.5.2002 NATO-Russland-Rat gegründet – "Kalter Krieg vorbei"
28.5.2002 | In den 1990er-Jahren haben sich die NATO und Russland immer mehr angenähert. 1997 vereinbarten sie eine engere Partnerschaft. Sie wird noch enger, als beide Seiten Anfang der 2000er-Jahre den islamistischen Terrorismus als immer stärkere gemeinsame Bedrohung wahrnehmen. Nach den Terroranschlägen von 11. September 2001 geht die NATO deshalb einen weiteren Schritt auf Russland zu und vereinbart die Gründung eines NATO-Russland-Rates. Russland solle bei Entscheidungen auf Augenhöhe eingebunden werden.
Am 28. Mai 2002 wird der Vertrag in Rom unterzeichnet. Für Russlands Präsident Wladimir Putin, der erst zwei Jahre im Amt ist, ein großer außenpolitischer Erfolg.
Viele andere Beteiligte äußern die Ansicht, dass damit der Kalte Krieg offiziell besiegelt sei. Sogar über eine künftige EU- oder gar NATO-Mitgliedschaft Russlands wird in diesen Tagen gelegentlich spekuliert.
eporter ist ARD-Korrespondent Gerhard Irmler.
12.12.2005 Gerhard Schröder bekommt hoch dotierten Gazprom-Job
12.12.2005 | Am 18. September 2005 hat Bundeskanzler Gerhard Schröder die Bundestagswahl verloren. Am 22. November übergibt er das Amt an Angela Merkel. Keine drei Wochen später, am 9. Dezember 2005, wird bekannt, dass er in den Dienst des russischen Erdgaskonzerns Gazprom wechselt und Aufsichtsratschef des gerade erst gegründeten Konsortiums für die damals neu geplante Ostseepipeline für russisches Erdgas wird. Diesem Konsortium gehören neben Gazprom auch die deutschen Unternehmen E.ON und Wintershall an.
Pikant ist Schröders neuer Job auch deshalb, weil er als Bundeskanzler die Pläne für die Pipeline vorangetrieben hat. Entsprechend harsch fällt die Kritik aus – zunächst bei den politischen Gegnern, aber nach einigen Tagen, am 12. Dezember 2005, zeigen auch immer mehr SPD-Politiker ihr Unverständnis.
An diesem Tag macht SWR3 die Geschichte zum Topthema.
In den folgenden Tagen und Wochen sieht Russland seine Position auch gegenüber der Ukraine gestärkt und erhöht den Gaspreis für die Ukraine. Es kommt zum ersten heftigen Gasstreit zwischen beiden Ländern.
18.3.2014 Putin erklärt nach Annexion: "Die Krim gehört zu Russland"
18.3.2014 | Jahrzehntelang gehörte die Krim zur Ukraine – was für Moskau kein Problem war, solange es die Sowjetunion gab. Und auch danach nicht, solange in Kiew moskautreue Regierungen saßen, die die russische Kontrolle über den Militärhafen Sewastopol nicht gefährden.
Konflikte zwischen der Krim und der Zentralregierung in Kiew gibt es immer wieder, denn die russischsprachige Bevölkerungsmehrheit auf der Halbinsel fühlt sich Russland stärker verbunden als der Ukraine.
Die Ereignisse eskalieren im Februar 2014. In Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, kommt es zu Massenprotesten gegen die prorussische Politik von Präsident Wiktor Janukowitsch. Janukowitsch wird gestürzt und setzt sich nach Russland ab. Der proeuropäische Oleksandr Turtschynow übernimmt als Übergangspräsident Ende Februar die Regierungsgeschäfte, zusammen mit Arsenij Jazenjuk als Ministerpräsident.
Um die gleiche Zeit beginnt Russland mit der Annexion der Halbinsel Krim. Sie ist zunächst als Machtübernahme lokaler russischsprachiger Krimbewohner getarnt, bevor die russische Armee auch nach außen hin sichtbar wird. Am 18. März 2014 feiert Russlands Präsident Wladimir Putin öffentlich die Annexion, die aus seiner Sicht eine Reparatur historischer Fehlentscheidungen darstellt. Seine Rede sorgt für Aufsehen, denn er holt historisch weit aus. Er sagt allerdings auch, dass, entgegen der Befürchtungen des Westens, der Krim nicht noch weitere Regionen folgen werden.
Sein Versprechen, die Ukraine nach der Annexion der Krim nicht weiter anzutasten, bricht er spätestens mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022.
24.2.2022 Die Nacht, in der Russland die Ukraine angriff
24.2.2022 | Schon in den frühen Morgenstunden des 24. Februar 2022 ist klar, dass Russland die Ukraine angreifen würde. Am Vorabend haben die russischen Separatisten in den ukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk Russland um Hilfe gebeten. Kaum jemand zweifelt daran, dass Putin dies als Begründung nehmen würde, diese Gebiete "befreien" zu wollen, schließlich hatte er sie schon zuvor schon als "autonome Republiken" anerkannt. So kommt es dann auch. Die Entwicklung spiegelt sich in den Radionachrichten. Nachts sind die Informationsradioprogramme der ARD zusammengeschaltet.
Um 4 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit hatte sich bereits der Sicherheitsrat getroffen, um über die offenbar bevorstehende Invasion zu beraten.
Eine halbe Stunde später bestätigen sich die Befürchtungen. Präsident Putin hat in der Zwischenzeit im russischen Fernsehen eine Ansprache gehalten. Davon handeln die Nachrichten um 4:30 Uhr.
Um 5 Uhr informieren die Nachrichten bereits über erste Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt. Im Lauf des Morgens sind auch in den Radioprogrammen erste Augenzeugenberichte zu hören. Wir hören den Journalisten Roman Schnell, der sich zum Kriegsausbruch in Charkiw befand und anschließend Maria Kalus, Mitarbeiterin im ARD-Studio Kiew.
1000 Antworten
Geostrategie Warum ist die Krim für Russland so wichtig?
Seit den Unruhen 2014, dem Sturz von Janukowitsch und der Hinwendung der Ukraine zu EU und NATO ist aus russischer Sicht die Sicherheit ihres Hafens und des Stützpunkts Sewastopol nicht mehr garantiert. Deshalb ließ Putin die Krim annektieren. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Agrarwirtschaft Kornkammer Europas: Warum wächst in der Ukraine so viel Getreide?
Das liegt vor allem an den Schwarzerde-Böden, die zu den besten Ackerböden der Welt gehören. Sie sind locker, krümelig, humusreich, kalkhaltig, oft sehr tiefgründig – und in der Ukraine weit verbreitet. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.