Aufklärung, Aberglaube und aussichtslose Leidenschaft – Thomas Willmanns mitreißender Roman um einen begnadeten Uhrmacherlehrling im 18. Jahrhundert, der die Schöpfung bezwingen will.
Wien 1753. Ein junger Uhrmacherlehrling aus der österreichischen Provinz tritt in die Dienste des Uhrmachers Servasius Weisz. Schon als Kind begeistert von allen mechanischen Dingen und von hellwachem Geist, faszinieren ihn die ersten Automaten, die vermeintlich Leben nachbilden können. Die Uhrmacherei ist für ihn bald nur noch Sprungbrett für immer kühnere Erfindungen.
Eine grenzenlose Liebe
Wissenschaftliche Grenzen akzeptiert der junge Uhrmacherlehrling genauso wenig wie gesellschaftliche. Hals über Kopf verliebt er sich in die Grafentochter Amalia und steigert sich in eine unmögliche Liebe, die in einer Tragödie endet und ihn zur Flucht aus Wien zwingt. Halb wahnsinnig irrt er durch die österreichischen Wälder.
Soldat im Siebenjährigen Krieg
Unter seiner neuen Identität als Jacob Kainer lässt der einstige Uhrmacherlehrling sich ins preußische Heer pressen und zieht in den Krieg. Verwundet gerät er in französische Gefangenschaft. Im Lazarett erfährt sein Schicksal eine unerwartete Wendung: Ein geheimnisvoller Marquis wird dort auf seine Handwerkskünste aufmerksam und nimmt ihn mit nach Paris.
41 Stunden History-Thriller: Udo Rau liest „Der eiserne Marquis“ von Thomas Willmann
Der mechanische Mensch
Der Marquis leidet an einer Krankheit, bei der ihm nach und nach alle Gliedmaßen verfaulen. Jacob soll ihm künstliche Glieder nachbilden. Getrieben von der Hoffnung, dass der Mensch mithilfe der Mechanik als Schöpfer fungieren und womöglich sogar den Tod überwinden kann, suchen Jacob und der Marquis in Schriften und grausamen Experimenten nach der Triebfeder des menschlichen Lebens. Doch der erhoffte Erfolg bleibt aus. Verzweifelt wendet sich der Marquis immer dunkleren Künsten zu, die auch Jacob in den Abgrund reißen.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (1/17)
Im Irrenhaus in Paris sitzt Jacob Kainer und erzählt den um ihn herumwuselnden Ratten seine Geschichte: Geboren in der österreichischen Provinz, erzogen von einem lieblosen Vater hockt er als frühreifes, einsames Kind stundenlang vor der Standuhr, fasziniert von der Mechanik des Uhrwerks.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (2/17)
Jacobs Begeisterung für mechanische Dinge hält an. Statt in die Fußstapfen des Vaters zu treten, der Schulmeister und Küster ist, fühlt er sich zur Uhrmacherei hingezogen. In seinem Onkel findet er einen Fürsprecher. Er überredet den Vater, seinen einzigen Sohn eine Uhrmacherlehre antreten zu lassen. Doch die endet abrupt im Streit mit dem Meister.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (3/17)
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Der Onkel hat Jacob eine neue Lehrstelle in Wien besorgt. Als Begleitung eines wandernden Uhrenhändlers macht Jacob sich auf den weiten Weg in die Hauptstadt. Die Reise dauert Wochen.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (4/17)
Der Uhrenhändler liefert Jacob bei seinem neuen Meister, Servasius Weisz, ab. Schnell erkennt der die besondere Begabung seines neuen Lehrlings. Leicht wird diesem die Lehrzeit trotzdem nicht.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (5/17)
In Ferdinand, dem Gesellen von Servasius Weisz, findet Jacob einen Freund. Ferdinand führt den unbedarften Jungen ins Wiener Nachtleben ein.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (6/17)
Jacob begleitet seinen Meister zu einem „Buckelbesuch“ beim Grafen von F – einem eitlen, ordinären Menschen. Dort trifft er auf dessen Tochter Amalia. Eine Zufallsbegegnung, die beider Leben für immer verändern soll.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (7/17)
Jacob wohnt einer Vorführung von mechanischen Spielzeugen bei und ist fasziniert. Verbissen beginnt er, an einem eigenen Blechmännchen zu arbeiten. Außerdem sinnt er auf eine Möglichkeit, Amalia wiederzusehen, und hat eine gute Idee.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (8/17)
Eine Kapelle wird zum heimlichen Treffpunkt von Amalia und Jacob. Die Grafentochter ist erstaunlich geschickt darin, ihrer Anstandsdame zu entkommen.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (9/17)
Die glücklichste Zeit in Jacobs Leben: Aus der Schwärmerei zu Amalia ist Liebe geworden, eine tiefe Vertrautheit über alle Standesunterschiede hinweg. Im Rosengarten in der Sommerresidenz des Grafen treffen sich die Liebenden zu immer innigeren Stelldicheins.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (10/17)
Jacob hat ein Kunstwerk erschaffen: Eine mechanische Rose, die sich öffnen und schließen kann, ein Geschenk für Amalia. Nach einem ersten Kuss glaubt er sich kurz vor der Erfüllung all seiner Träume. Doch Amalia widersteht seinem Drängen.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (11/17)
Die Umstände ändern sich. Der Zugang zum Park der Sommerresidenz ist Jacob verschlossen. In einem Brief bestellt Amalia ihn zum Hetztheater ein, einem blutigen Spektakel. Dort will sie ihm alles erklären. Verzweiflung erfasst Jacob, als er sieht, dass Amalia in Begleitung eines schneidigen jungen Barons ist.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (12/17)
Der Baron muss in den Krieg ziehen und Jacob fasst neue Hoffnung. Es kommt zu weiteren Treffen mit Amalia im Rosengarten. Doch Jacobs Drängen und Amalias verzweifelter Widerstand machen jedes Stelldichein zur Qual.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (13/17)
Die Verlobung Amalias mit dem siegreich zurückgekehrten Baron wird verkündet. Verzweifelt schleicht Jacob ins Sommerschloss des Grafen und trifft auf Amalia und den Baron. Es kommt zur Katastrophe.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (14/17)
In blinder Verzweiflung flieht Jacob aus Wien und verbirgt sich, halb wahnsinnig geworden, im Wald. Eine Wolfsgrube wird ihm beinahe zur tödlichen Falle.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (15/17)
Nach Zwischenstationen bei einem Einsiedler und einem Pfarrer, die den verwilderten Unbekannten aufpäppeln, verlässt Jacob Österreich und verpflichtet sich bei der preußischen Armee.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (16/17)
Mit dem preußischen Heer zieht Jacob nach Berlin. Als Tambour lernt er den menschenverachtenden, erbarmungslosen Drill kennen. Doch der Krieg ist noch weitaus grausamer.
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Thomas Willmann: Der eiserne Marquis (17/17)
Jacob gerät in französische Gefangenschaft und wird vom preußischen König wieder freigetauscht. Kurz darauf wird er im Gefecht verwundet und landet im Lazarett. Dort kündigt sich ein geheimnisvoller Besuch an, der seinem Schicksal eine unerwartete Wendung bringen wird.