„Sommer“ ist der letzte Roman der Jahreszeitentetralogie der schottischen Autorin Ali Smith. Vielfach wird hier der Sommer beschworen, auch wenn die Geschichte im ausgehenden Winter 2020 angesiedelt ist, in dem der Brexit und die Corona-Pandemie England erschüttern.
In den Erinnerungen der alten und jungen Protagonist*innen werden die unterschiedlichsten Sommer lebendig. Da sind zum Beispiel der 104-jährige Daniel Gluck, die sechzehnjährige Sacha oder auch ihre Mutter Grace. Ihre Sommer waren niemals nur lichthell, sondern teils auch von Schatten gezeichnet, doch sie tragen eine Wärme in sich, die bis in die bedrohte Gegenwart reicht.
Buch der Woche Ali Smith - Herbst
Das Sterben eines alten Mannes, die aggressive Agonie einer Nation, die gerade für den Brexit gestimmt hat, das Ende eines Jahres in der Natur: In "Herbst", dem ersten Teil eines Quartetts von Romanen, die nach den Jahreszeiten benannt sind, untersucht Ali Smith die gegenwärtige Stimmung in Großbritannien.
Buchkritik Ali Smith - Winter
Eine moderne Weihnachtsgeschichte nach dem Vorbild der "Christmas Carol" von Charles Dickens. Die Mitglieder einer zerstrittenen Familie begehen unter der Regie eines guten Geistes das Fest der Liebe miteinander.
Rezension von Brigitte Neumann.
Aus dem Englischen von Silvia Morawetz.
Luchterhand Verlag, 320 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-630-87579-8
Literatur In der Mitte der Seite ein Bruch - Der Brexit in der englischen Literatur
Seit dem Brexit-Referendum von 2016 üben sich die Briten in Selbstanalyse. Wer sind wir? Und wenn ja, wie viele? Auch die britischen Autorinnen und Autoren reagieren auf die Krise. Besonders spontan reagiert die Lyrik, doch auch erste Brexit-Romane sind bereits erschienen. Marten Hahn hat sich umgehört.
Mit Statements von Ian McEwan, Ali Smith und anderen