Die Stimmung im Land ist zunehmend angespannt, die Gesellschaft polarisiert. Autoren und Autorinnen erzählen von ihren Konflikten – und von der kritischen Liebe zu ihrem unruhigen Land.
„Ich fühle mich Ungarn sehr verbunden. Aber es ist keine einfache, alles akzeptierende Verbindung, sondern eine kritische“, sagt die Schriftstellerin Andrea Tompa. Sie wuchs in Rumänien auf, ihre Familie gehörte dort zur ungarischen Minderheit. Seit dreißig Jahren lebt sie in Budapest. In Ungarns Hauptstadt trifft Feature-Autorin Beate Tröger Schriftsteller*innen, deren aktuelle Romane und Erzählungen sie begeistert haben. Wie leben und arbeiten sie in einem Land, aus dem seit Jahren besorgniserregende politische Nachrichten kommen?
Unter der nationalkonservativen Regierung von Viktor Orbán sorgt Ungarn immer wieder für Schlagzeilen. Die Stimmung im Land ist zunehmend angespannt, die Gesellschaft polarisiert. In ihren Büchern forschen Autorinnen und Autoren nach historischen Ursachen für die heutige Lage, erkunden diktatorische Familienstrukturen und die schwierigen Lebensbedingungen in den Dörfern. Im SWR Kultur lesenswert Feature erzählen sie von ihren Konflikten – und von der kritischen Liebe zu ihrem unruhigen Land.
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Die Stimmung im Land ist zunehmend angespannt, die Gesellschaft polarisiert. Autoren und Autorinnen erzählen von ihren Konflikten – und von der kritischen Liebe zu ihrem unruhigen Land.
Mehr Literatur aus und über Ungarn
Buchkritik Zsuzsa Bánk - Sterben im Sommer
Der Vater hat Krebs – und mit den Sommerferien in Ungarn beginnt seine letzte Reise. Die Tochter begleitet Krankheit und Sterben. Ein Memoir über Tod und Trauer, detailliert und elegisch. Rezension von Anja Brockert. S. Fischer Verlag ISBN 978-3-10-397031-9 240 Seiten 22 Euro
Buchkritik Zoltán Danyi – Rosenroman
Welche Schäden richtet ein Krieg in denen an, die ihn überleben, die keinen Einsatz an der Front mitmachen müssen, aber in einem betroffenen Land leben? Kann man den traumatischen Folgen eines Kriegs entkommen?
Buchkritik Péter Nádas – Schauergeschichten
Ein Roman, so strömungsmächtig wie die Donau, an deren Ufern er spielt. Die Erzählerstimmer von Péter Nádas nimmt alles in sich auf, was in einem kleinen ungarischen Dorf geschieht, alle Stimmen, alle Vorurteile, alle Gewalt und allen Aberglauben. Wie Nádas von Figur zu Figur und von Stimme zu Stimme wandert und alle in einem gewaltigen und gewalttätigen kollektiven Sprechen aufgehen lässt, ist literarisch einzigartig. | Rezension von Jörg Magenau | Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer | Rowohlt Verlag, 576 Seiten, 30 Euro | ISBN 978-3-498-00228-2