Salman Rushdie wird bis heute verfolgt. Der Grund: sein Roman „Die satanischen Verse“ enthielt Anspielungen auf den islamischen Propheten Mohammed. Iranische Geistliche riefen dazu auf, Rushdie zu ermorden.
Die zwei Hauptfiguren in Rushdies „Die satanischen Verse“ sind die einzigen Passagiere, die auf wundersame Weise die Explosion des Flugzeugs, in dem sie sitzen, überleben. Eine Art Verwandlung geschieht mit den beiden: Eine Figur wird zum Engel, die andere zum Teufel.
Im Buch wird ein Traum erzählt, in dem es um die Entstehung des Korans geht – der Beginn eines von Gefahr und Verfolgung geprägten Lebens für den Autor Salman Rushdie. Der damals höchste religiöse Führer im Iran ruft die Fatwa, also das Todesurteil, gegen Rushdie aus. 2022 brachte ihn ein Anschlag fast um.
Für Redaktionsleiter Frank Hertweck ist der Roman „Die satanischen Verse“ ein umstrittener Klassiker, der es sich zu lesen lohnt.
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Rezension von Cornelia Zetsche.
Aus dem Englischen von Bernhard Robben
Penguin Verlag, 416 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-328-60294-1
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