Gespräch

Daniel Kehlmann – Über Leo Perutz

Stand
Das Interview führte
Silke Arning
Interview mit
Daniel Kehlmann

Schon als Jugendlicher hat Bestsellerautor Daniel Kehlmann den Schriftsteller Leo Perutz für sich entdeckt, der später zum Vorbild seiner eigenen literarischen Experimente werden sollte. Die Begeisterung sei bis heute geblieben, betont Kehlmann, der sich in seinem neuen Buch „Über Leo Perutz“ mit einigen ausgewählten Werken des heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Autors beschäftigt.

Die Begeisterung sei bis heute geblieben, betont Kehlmann im lesenswert Magazin, der sich in seinem neuen Buch „Über Leo Perutz“ mit einigen ausgewählten Werken des heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Autors beschäftigt.

„Einer der großen deutschen Romanautoren"

In seiner Auseinandersetzung mit Leo Perutz verzichtet Daniel Kehlmann ganz bewusst auf eine biografische Annäherung. Selbst anhand der Lebensäußerungen und Briefe des Schriftstellers entstehe kein scharfes Bild. Er wollte als Person nicht in Betracht kommen, meint Kehlmann.

Ein Grund, weshalb Perutz, „einer der großen deutschen Romanautoren“, in Vergessenheit geraten sei. Als jüdischer Autor von den Nationalsozialisten verfolgt, ging Leo Perutz 1938 mit seiner Familie ins Exil nach Palästina, konnte dort an seinen literarischen Erfolg jedoch nicht mehr anknüpfen.

„Wenn es ein Schicksal gibt, dann läuft das ungefähr so wie in den Romanen von Leo Perutz"

Hochexperimentell, originell, faszinierend – Daniel Kehlmann gerät ins Schwärmen über die verwegene Erzählkunst des Wiener Schriftstellers, der in seinen Werken immer wieder die Frage nach Schicksal und Zufall stellt.

Vor allem begeistert ihn „Nachts unter der steinernen Brücke“, das Hauptwerk von Leo Perutz. Darin sei alles, was einen an Literatur faszinieren könne. Wer sich von Daniel Kehlmanns aufschlussreichem Bekenntnis nicht anstecken lässt, dem ist nicht zu helfen.

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