Immer neue Wörter schießen, brodeln und ploppen hervor aus der Alltagssprache. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Sandra Richter vom Literaturarchiv Marbach, Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und weiteren Expert*innen erklären, was die Neuschöpfungen bedeuten.
Wort der Woche Kompromiss - erklärt Bernhard Pörksen
Miteinander reden, Zugeständnisse machen, über den eigenen Schatten springen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Der Kompromiss ist gerade nach der letzten Bundestagswahl das Gebot der Stunde und der eigentliche Gewinner der Wahl: er ist die Grundlage für politische Stabilität und die demokratische Entscheidungsfindung. Und er ist eine Form des miteinander Umgehens, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerade in Zeiten seiner Bedrohung stärkt, betont der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen.
Wort der Woche Tradwife - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Die Tradwife-Bewegung, ein Begriff, der sich von „traditional wife“ (traditionelle Ehefrau) ableitet, beschreibt Frauen, die ein traditionelles Rollenbild leben und zelebrieren: Sie begeben sich bewusst in die Rolle der Hausfrau und Mutter, verzichten auf Karriereambitionen und überlassen Entscheidungen gerne ihrem Mann.
Auf Tiktok und Instagram setzen die Tradwifes ihr Lebensmodell pastellfarben in Szene. Warum eigentlich? Unsere Sprachexpertin Annette Klosa-Kückelhaus kennt weitere Hintergründe.
Wort der Woche Doxing / Doxxing - erklärt von Bernhard Pörksen
Im Wort Doxing (auch Doxxing) steckt der Begriff Dokumente. Dox ist die englischsprachige Abkürzung für documents, also Papiere mit persönlichen Angaben. In den 1990 er Jahren war diese Abkürzung vor allem in Hackerkreisen verbreitet -zuerst mit c, dann mit x. Doxing beschreibt eine bestimmte, negativ eingesetzte Technik im Internet, bei der mit mehr oder weniger frei zugänglichen privaten Dokumenten - Adresse, Steuerbescheid, Kreditkartennummer, Fotos - Datenmissbrauch betrieben wird.
Wort der Woche von A bis Z
Wort der Woche Digitale Demenz - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Medizinisch betrachtet bezeichnet man mit Demenz eine anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Mittlerweile wird der Begriff auch immer häufiger in Zusammenhang mit der zunehmenden Nutzung von digitalen Medien gebracht. Was das genau bedeutet, erläutert Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim.
Wort der Woche Distance Caregiving - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt - Männer werden rund 78 Jahre alt, Frauen rund 83 Jahre. Die Pflege im Alter wird also zu einem bestimmenden Thema unserer Gesellschaft. Im Zuge dieser Entwicklung beschreibt der Begriff „Distance Caregiving" die Versorgung Angehöriger aus der Distanz - beim „Long Distance Caregiving" beträgt die Entfernung deutlich mehr als eine Stunde Fahrtzeit. Gemeint ist damit, dass ältere Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld, ihrem Zuhause bleiben können, auch wenn die Angehörigen weiter weg wohnen. Deutsche Entsprechungen zum Anglizismus „Distance Caregiving" sind Begriffe wie Distanzpflege oder Pflege aus der Entfernung.
Beim „Distance Caregiving" wird die Pflege aber nicht einem Pflegedienst allein übertragen, sondern Sinn des Konzeptes ist, dass die Kinder z.B. die Pflege der Eltern aus der Distanz managen - durch die Kommunikation mit Ärzt*innen, ambulanten Pfleger*innen und Bekannten oder Nachbarn vor Ort. Über die Organisation dieses komplizierten Netzwerkes hinaus, halten die „Distance Caregiver" aber auch engen Kontakt zu den Verwandten durch regelmäßige Telefonate, Videogespräche und Besuche. Auch wenn die emotionale Nähe dadurch nicht optimal gewährleistet ist, wird mit dieser Notlösung verhindert, dass viele ältere Menschen zwingend in einem Pflegeheim leben müssen.
Wort der Woche Dog Whistling - erklärt von Bernhard Pörsken
Der Begriff beschreibt eine Kommunikationstechnik, bei der Aussagen so formuliert werden, dass nur eine bestimmte Zielgruppe die Botschaft erkennt. So erscheint etwa dem Außenstehenden die Formulierung „law and order“ harmlos, je nach Kontext wird sie aber oft verwendet, um eine harte Linie gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu signalisieren.
Wort der Woche Doxing / Doxxing - erklärt von Bernhard Pörksen
Im Wort Doxing (auch Doxxing) steckt der Begriff Dokumente. Dox ist die englischsprachige Abkürzung für documents, also Papiere mit persönlichen Angaben. In den 1990 er Jahren war diese Abkürzung vor allem in Hackerkreisen verbreitet -zuerst mit c, dann mit x. Doxing beschreibt eine bestimmte, negativ eingesetzte Technik im Internet, bei der mit mehr oder weniger frei zugänglichen privaten Dokumenten - Adresse, Steuerbescheid, Kreditkartennummer, Fotos - Datenmissbrauch betrieben wird.
SWR Kultur am Samstagnachmittag
Samstagnachmittag - Wochenende: Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Künstlern, Schriftstellern und Musikern, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Dies alles begleitet von einer ungewöhnlichen Mischung von Musikgenres und -Stilen, von Klassik, Pop und Jazz.