Die Gamescom in Köln zieht wieder Hunderttausende an, um Spiele zu entdecken, Merchandise zu kaufen und Schlange zu stehen, um die neuesten Games auszuprobieren. Auch dieses Jahr wird die Messe mit der glamourösen Opening Night Live eingeläutet, die weltweit von Millionen verfolgt wird.
Opening Night Live mit Geoff Keighley
Seit einigen Jahren ist der glamuröse Auftakt der Gamescom die Opening Night Live: Eine zweistündige Bühnenshow, in der vor allem die Videotrailer neuer Spiele gezeigt werden.
Gastgeber ist zum dritten Mal Geoff Keighley, Veranstalter und Moderator einflussreicher Game-Events. Auch heute abend wird dieses Werbefilmspektakel von Köln aus in die ganze Welt gestreamt und von Millionen Fans verfolgt.
Gamescom steht für das Gemeinschaftserlebnis
Dass die Gamescom mit einer Geoff-Keighley-Show beginnt, zeigt, wie global vernetzt die Spiel-Industrie ist. Was die Gamescom aber vor allem anderen auszeichnet, ist das Gemeinschaftserlebnis der Fans vor Ort.
Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands game, behauptet sogar, dass die Games-Community der größte Gemeinschaft der Welt sei. „Dabei ist die Games-Community besonders offen, besonders kreativ und leidenschaftlich“, so Falk. „Das sieht man am allerbesten an der tollen und friedlichen Stimmung auf der Gamescom, die nicht ohne Grund das größte Event für die größte Community der Welt ist.“
Besucherzahlen steigen wieder
Das stimmt, denn nach der Pandemie-Pause wachsen die Besucherzahlen wieder nachhaltig. Letztes Jahr kamen 320.000 zum großen Games-Fest. Und auch für die Branche bleibt die Messe offenbar spannend.
Denn unter den Tausenden von Ausstellenden findet man man selbst große Verlage wieder, die in den letzten Jahren gern der Messe fern blieben, um ihre eigenen Events zu organisieren, wie etwa 2K oder Electronc Arts.
Auftrieb nach der globalen Krise
Das neue beziehungsweise wieder erstarkende Interesse der Branche an der Gamescom sei nicht selbstverständlich, sagt Felix Falk. „Wenn wir uns die letzten Monate der Gamesbranche global anschauen, da hat eine Konsolidisierungswelle einige Bereiche hart getroffen. Gleichzeitig ist die Gamescom ein toller Ausblick darauf, dass es auch nach einer Delle weitergeht.“
Die Gründe für diese „Delle“, die international einige zehntausend Menschen in der Branche den Job kostete, ist allerdings keine Nachfragekrise, sondern eher eine Management-Krise – die anhält. Denn die kreativ-künstlerischen Ziele der Spielentwickler vertragen sich nicht so gut mit den Rendite-fixierten Zielen großer Konzerne und Investoren.
„Spiele schützen die Demokratie“
Neben den Spielen selbst bemüht sich die Gamescom immer wieder auch um politische Themen. Dieses Jahre heißt es deshalb „Spiele schützen die Demokratie“.
Auch hier würde das große Potential von Spielen genutzt, sagt Falk: „Games kommen immer häufiger zum Einsatz, um in Zeiten von Desinformation, von Geschichtsvergessenheit, von Demokratiefeindlichkeit zu agieren.“
Games haben sich als Kulturgut etabliert
Und so vermitteln heute zum Beispiel das Auswärtige Amt, der Verfassungsschutz und Gedenkstätten durch Spiele Demokratie. Man sieht: Der Game-Diskurs hat einen langen Weg hinter sich – vom Spielzeug zum Wirtschaftsfaktor, vom Killerspiel zum Kulturgut, und jetzt auch noch Wächter der Demokratie.
Ob die Menschen, die an der Bushaltestelle „Angry Birds“ spielen, oder abends auf dem Sofa „Call of Duty“ diese Debatten mitbekommen? Die Spiel-Enthusiasten auf der Gamescom freuen sich jedenfalls, ihr Hobby mit Tausenden anderen feiern zu können.
Mehr zur Gamescom
Podcast Reisegruppe Gamescom
Irgendwo zwischen Klassentreffen, Festival und Urlaubsreise – da liegt die Atmosphäre der „Gamescom“, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele. Mehrere hunderttausend Besucher werden auch in diesem Jahr Ende August zu dem Megaevent nach Köln pilgern! Und wir? Wir schließen uns der „Reisegruppe Gamescom“ an. Das ist der passende Titel des Event-Podcasts zur „Gamescom“.
Die Hosts Daniel und Patrick sind seit Jahren als Reporter auf der Gamescom unterwegs und selbst große Gaming-Fans. Im Podcast sprechen die beiden in sieben Folgen mit verschiedenen Gästen aus der Games-Branche und über das besondere Feeling der „Gamescom“.
Was sind die Gaming-Highlights der Messe? Wer sind die verrücktesten Besucher? Wo sind die ausgefallensten Events in den Messehallen? Daniel und Pat suchen die Geschichten, sprechen mit den Besucherinnen und Besuchern und stellen sich gegenseitig Challenges.
Von Montag, 19. bis Sonntag, 25. August erscheint jeweils abends eine Folge in der ARD Audiothek und verbreitet dort das „Gamescom-Gefühl“. Während den Messetagen werden die Folgen am ARD-Stand auf der Messe aufgezeichnet, um noch mehr vom Messe-Feeling transportieren zu können.
Habt ihr Challenges für uns, Fragen oder Anregungen? Schreibt uns auf podcasts@swrkultur.de
Eine Produktion von SWR Kultur für die ARD.