Wolfgang Joop, neben Jil Sander und Karl Lagerfeld einer der prägendsten deutschen Modedesigner, wird 80. Sein Stil wurzelt in einer Kindheit, die von Zerrissenheit und existentiellen Herausforderungen geprägt war.
Vielseitige Karriere
„Er hat sich seine Kindheit zurückerobert, nicht als heile, sondern als wilde Zeit, in der Kleidung improvisiert und aus Reststoffen neu geschaffen wurde“, erklärt Ingeborg Harms, Professorin für Designtheorie an der Universität der Künste Berlin.
Neben seiner Arbeit als Modemacher beeindruckt Joop auch mit seiner Vielseitigkeit: Er war in der Vergangenheit auch als Künstler, Autor und sogar Schauspieler aktiv. Mit seinem Label „Wunderkind“ schlug er in den 2000er-Jahren eine künstlerische Richtung ein, die „unsere existentielle Unsicherheit in mutige Kühnheit transformierte“, sagt Harms.
Selbstreflexion mit Augenzwinkern
„Eigentlich fühle ich mich als ein göttlicher Dilettant. Von all dem, was ich gemacht habe, habe ich nichts gelernt“, beschrieb sich Joop einmal selbst augenzwinkernd. Dieses Paradoxon spiegelt den Facettenreichtum eines Mannes, der Mode, Kunst und Persönlichkeit zu einem einzigartigen Gesamtwerk vereint.
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