„Es soll um diejenigen gehen, die in der Theater- und Filmbranche arbeiten, die diese Branche auch lieben“, sagt NDR-Reporterin Kira Gantner. Sie hat mit Zita Zengerling drei Jahre lang zu Machtmissbrauch in der Theater- und Filmbranche recherchiert und die ARD Dokumentation „Gegen das Schweigen“ gedreht.
Den Betroffenen eine Stimme geben
Nicht die mutmaßlichen Täter*innen sollen im Fokus stehen, so Gantner, sondern die Betroffene sollen eine Stimme bekommen. Viele Schauspieler, Regisseurinnen und Menschen hinter der Kamera kommen im Film zu Wort und reden über konkrete Fälle und Personen. Gantner und Zengerling würden aber auch der Frage nachgehen „welche Rahmenbedingungen es in dieser Branche gibt, die mutmaßlichen Tätern ermöglichen, ihre Macht zu missbrauchen“, erklärt Gantner.
Die Doku soll auch Mut machen
Mit ihrem Dokumentarfilm richten sie nicht nur die Scheinwerfer auf ein womöglich strukturelles Problem in der Branche: „Ich hoffe, dass wir die Debatte weiter voranbringen“, so Gantner. Ihr Film solle auch Menschen in Entscheidungspositionen für die Problematik sensibilisieren und vor allem „Betroffenen Mut machen, sich zu äußern“.
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