Nein heißt nein, das gilt im Sexualstrafrecht. Aber nein sagen und damit respektiert zu werden, ist schwer. Das wissen wir seit #metoo und das zeigt eindrücklich die neue ARD-Serie „37 Sekunden" von Autorin Julia Penner: Nach der Affäre mit dem Rockmusiker Carsten beschuldigt Nachwuchssängerin Leonie ihn der Vergewaltigung.
Vergewaltigung oder nicht?
War es eine Vergewaltigung oder war es einvernehmlicher Sex? Das können nur der bekannte Rockmusiker Carsten und die Nachwuchssängerin Leonie beantworten. Die beiden hatten eine Affäre, doch nach der Trennung beschuldigt Leonie ihn, ihr Gewalt angetan zu haben. Unterstützung erfährt sie dabei nicht einmal von ihrer besten Freundin, denn die ist Carstens Tochter und die Familie droht an den Vorwürfen zu zerbrechen.
Serie versteht sich als Kommentar zur #metoo-Bewegung
Drehbuchautorin Julia Penner sieht ihre Serie ausdrücklich als Kommentar zur #metoo-Bewegung und den Debatten rund um das Sexualstrafrecht. „Was wir in der Serie versucht haben, ist, dass wir lernen über Intimität zu kommunizieren. Nein zu sagen, zumal in einer Beziehung, ist so schwer."
Deshalb gehe es ihr mit „37 Sekunden" auch darum, das Gespräch über Konsens und sexuelle Gewalt anzuregen, betont Penner. „Ich will keine Antworten liefern, sondern Perspektiven aufzeigen. Wie fühlt sich so etwas wirklich an?"
„Sex mit Konsens ist toll“
In erster Linie gehe es ihr um das Familiendrama, sagt die Autorin. Und darum, trotz des Themas eine unterhaltsame und sinnliche Serie zu schaffen. „Dieses ganze Gerede, dass man jetzt gar nichts mehr dürfe und alles so prüde sei, ist Bullshit. Denn natürlich kann Sex toll sein und Konsens sexy."