Zum 80. Geburtstag

Martina Gedeck über Robert De Niro: „Bester aller Spielpartner“

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Interview
Kristine Harthauer

Robert De Niro sei ein "ungeheuerlicher Meister seines Fachs", sagt Martina Gedeck in SWR2 anlässlich des 80. Geburtstags des Hollywood-Stars. 2006 spielte die bekante deutsche Schauspielerin eine Rolle in De Niros Thriller „Der gute Hirte“ – eine prägende Erfahrung für sie.

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„Seine Verführungskraft liegt in der Zurückhaltung“

Robert De Niro ist eine Ikone des Kinos, für Gedeck sogar ein „Jahrhundertschauspieler“. Und dennoch: Der Reiz seines Spiels liege vor allem in seiner Zurückhaltung.

„De Niro ist ein Schauspieler, der sich überhaupt nicht anbiedert“, sagt sie in SWR2. „Seine Verführungskraft liegt tatsächlich in der Zurückhaltung.“

Herzliche Atmosphäre am Filmset

Martina Gedeck muss es wissen. Sie kennt Robert De Niro nicht nur von der Leinwand. 2006 drehte Gedeck mit ihm den Kalten-Krieg-Thriller „Der gute Hirte“. Ein Film bei dem der Schauspielstar auch Regie führte, mit viel Sinn für die Bedürfnisse der Schauspielerinnen und Schauspieler.

„Er geht sehr darauf ein, was die Schauspieler fühlen – ob sie einverstanden sind mit dem was er vorschlägt.“ Die Atmosphäre am Set sei "sehr herzlich und warm gewesen", erinnert sich Gedeck.

Harte Figuren mit zartem Kern

Das, obwohl die Figuren, die De Niro spielt, oft Rohheit ausstrahlen. Der harte, wütende Mann ist gewissermaßen seine Paraderolle.

De Niro gelinge es jedoch, in diesen Figuren auch immer vom Scheitern dieser Männer zu erzählen, sagt Gedeck. „Da kommt unheimlich viel Zärtlichkeit und Zartheit zum Vorschein.“

Robert de Niro hat viele Facetten

De Niro verkörpere immer auch die andere Seite, Eigenschaften, die eher weiblich konnotiert seien. „Das kann man gar nicht so trennen bei ihm.“ Es sei diese Komplexität, die seine Figuren so interessant mache.

„Wenn ich immer alles auf dem Silbertablett präsentiert bekomme, dann interessiert mich das nicht mehr richtig. Aber bei ihm gibt es immer etwas, das man nicht erfährt“, so Gedeck. Die Verführung liegt eben in der Zurückhaltung.

Score Snacks - Die Musik deiner Lieblingsfilme Lieblingsfolge: Der Pate - So klingt die Mafia

Je kleiner die Auswahl, desto besser die Qualität! So sagt man ... Aber: Stimmt das auch im Bezug auf Filmmusik? Der Pate Soundtrack beweist es!
Es ist ein einsames Leben, das man als Pate fristet. Ganz oben, an der Spitze der Familie. Einer kriminellen Familie. Und dann bekommt Don Vito Corleone auch noch nur zwei musikalische Themen an die Seite gestellt. Bei einem mehr als drei Stunden dauernden Film!
Aber Komponist Nino Rota wusste schon, was er da tut. Und tatsächlich - die Musik aus "Der Pate" zählt heute zu den großen Klassikern der Filmmusikgeschichte. Warum das so ist, weshalb der Pate so elegant klingt und warum der Sountrack nie einen Oscar gewonnen hat: Das hört ihr in dieser Lieblingsfolge Score Snacks.
Übrigens: Diesmal lohnt es sich ganz besonders, die Folge bis zum Ende zu hören. Denn Malte hat dort einen spannenden Funfact versteckt!

Film: The Godfather / Der Pate (1972)
Tracks: Godfather Waltz, Love Theme
Komponisten: Nino Rota

Autoren: Malte Hemmerich, Henriette Schreurs und Jakob Baumer
Host: Malte Hemmerich
Sprecherin: Henriette Schreurs
Produzent: Jakob Baumer
Line-Producer: Chris Eckardt
Kontakt zur Redaktion: podcasts@swr2.de

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