Kurz nachdem Günter Guillaume, der persönliche Referent des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt wegen Spionageverdachts im April 1974 festgenommen wurde, trat Willy Brandt von seinem Amt zurück. Die ARD-Doku „Willy – Verrat am Kanzler“ erzählt die politische Affäre aus Frauensicht, insbesondere aus dem Blickwinkel der Ehefrau Günter Guillaumes.
Bei der Sichtung des Archivmaterials sei aufgefallen, „dass Frauen praktisch nicht vorkommen“, sagt der Regisseur Jan Peter in SWR Kultur. So werde zwar in der Guillaume-Affäre viel über Frauen gesprochen, denn Willy Brandt sei ja unter anderem Ehebruch vorgeworfen worden, aber sie selbst seien kaum zu Wort gekommen.
Doku in der ARD Mediathek „Willy – Verrat am Kanzler“
Die größte Spionageaffäre im Bundeskanzleramt - aus der Sicht von Frauen erzählt. Ein Polit- & Spionagethriller voller Geheimnisse, Lügen und Verrat.
16.8.1961 Willy Brandt verurteilt Mauerbau – Eine seiner emotionalsten Reden
16.8.1961 | Am 13. August 1961 beginnt in Berlin der Bau der Mauer – nachdem der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 noch behauptet hatte, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Am 16. August findet vor dem Schöneberger Rathaus eine große Protestkundgebung statt. Dort spricht auch der Regierende Bürgermeister Willy Brandt. Es ist eine seiner entschiedensten und emotionalsten Reden. Er macht deutlich: Es geht hier um weit mehr als nur um Berlin. Man dürfe sich das nicht bieten lassen.
Brandt warnt vor weiterer Appeasement-Politik. Denn die Versuche, durch politische Kompromisse und wirtschaftliche Abkommen der DDR-Führung entgegenzukommen, seien offenbar gescheitert und hätten diese nur noch zu weiteren Repressionen ermutigt. Und wer jetzt noch aus dem Westen zur Leipziger Buchmesse reise, solle gleich drübenbleiben.