Während die Corona-Pandemie die Menschen in den Vorjahren noch stark beschäftigte, flammte hier das Interesse lediglich rund um die von Erkältungen geprägte Winterzeit noch einmal auf.
Welche unserer Artikel haben die Menschen besonders interessiert? Welche Ereignisse haben die Rheinland-Pfälzer darüber hinaus beschäftigt?
- Januar: Die Toten Hosen rocken die Klickzahlen
- Februar: Gewalt-Attacke gegen Polizisten an Fastnacht
- März: Gewaltsamer Tod der zwölfjährigen Luise
- April: Gräfenauschule aus Ludwigshafen schlägt Alarm
- Mai: Fährt ein U-Boot durch Speyer...
- Juni: Waldbrand in der Westpfalz
- Juli: Gesichtsschleier beim Autofahren ist verboten
- August: Hündin mit Welpen im Weinberg gefunden
- September: Unwetter ziehen über Rheinland-Pfalz hinweg
- Oktober: Corona meldet sich zurück
- November: Kaminfeuer und andere Dauerbrenner
- Dezember: Corona bleibt aktuell
Januar: Die Toten Hosen rocken die Klickzahlen
Eigentlich sorgt Rock am Ring immer erst kurz vor und während des Festivals für viel Traffic auf unseren Seiten. Nicht so im Januar, als es hoch her ging. Der Grund: Die US-Metalband Pantera war fürs Line-Up des Festivals gebucht. Deren Sänger hatte 2016 ein Video gepostet, in dem er den Hitlergruß zeigte. Gebucht waren auch Die Toten Hosen. Ihr Statement zu Pantera interessierte dann auch sehr viele Menschen in Rheinland-Pfalz. Hier nochmal die ganze Geschichte:
Rock am Ring 2023: Die Toten Hosen spielen trotz Pantera-Auftritt
Viel Interesse rief auch die Leidensgeschichte einer Frau aus Trier bei unseren Usern und Userinnen hervor. Kurz nach der zweiten Corona-Impfung traten bei ihr körperliche Beschwerden auf. Auf der Suche nach Hilfe begann für sie ein regelrechter Ärzte-Marathon.
Fastnacht in der Krise - kein Wunder, dass dieses Thema in Rheinland-Pfalz ebenfalls lief. Erst fielen Umzüge durch die Corona-Pandemie aus und nun machten neue Sicherheitsauflagen vielen Vereinen einen Strich durch die Rechnung.
Februar: Gewalt-Attacke gegen Polizisten an Weiberfastnacht
Glasflaschen, Besen, Schaufeln: Rund 40 Personen attackierten an Weiberfastnacht in Trier-West Einsatzkräfte der Polizei vor einer Diskothek. Im November startete dann der Prozess gegen elf mutmaßliche Täter - eine Frau und zehn Männer. Der Fall bekam viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit - nicht zuletzt weil es zunächst vonseiten der Polizei geheißen hatte, dass Polizisten bei der Attacke auch mit Eisenstangen angegriffen worden seien. Später fanden "Eisenstangen" keine Erwähnung mehr, auch nicht in Angaben des Landgerichts Trier zu dem Prozess. Der Artikel zu dem Vorfall war der meist gelesene Artikel im Februar:
Ebling informiert sich über Ermittlungsstand in Trierer Polizeipräsidium
Das Schreckgespenst aus dem politischen Berlin hatte Anfang des Jahres den Namen "Heizungsgesetz". Das sorgte für viel Verunsicherung bei den Menschen, auch in Rheinland-Pfalz. Und weil jeder irgendwie seine vier Wände warm kriegen muss im Winter, waren die Antworten auf die Frage Wie sinnvoll ist es, vor 2024 noch schnell eine reine Gasheizung einzubauen? sehr gefragt.
Die OB-Wahl in Mainz - eine Geschichte vom Gewinnen und Verlieren, aufbereitet mit aktuellen Statements vom Wahlabend und graphischer Darstellung der Wahlergebnisse in den einzelnen Stadtteilen, die viele Menschen interessierte.
März: Gewaltsamer Tod der zwölfjährigen Luise
"Auch nach 30 Dienstjahren gibt es immer wieder Dinge, die man so nie erlebt hat. Das ist auch hier der Fall." Das sagte ein Polizeisprecher auf der Pressekonferenz anlässlich des gewaltsamen Todes eines zwölfjährigen Mädchens. Luise wurde mutmaßlich von zwei gleichaltrigen Mädchen erstochen. Die Tat ereignete sich bei Wildenburg auf rheinland-pfälzischem Gebiet, ihr Zuhause hatte Luise in Freudenberg in Nordrhein-Westfalen. Die Tat erschütterte die Menschen im Land, die Informationen von Staatsanwaltschaft und Polizei interessierten mehr als eine Million Menschen.
Zwölfjährige Luise erstochen: Gleichaltrige Mädchen gestehen Tat
Unter den Top 5 findet sich im März nur ein Artikel, der nicht mit dem Fall Luise in Zusammenhang steht. Ein Kurzschluss sorgte an einem Freitag für viel Aufregung in Ludwigshafen, Frankenthal und Grünstadt. Der Stromausfall führte dazu, dass Menschen in Aufzügen stecken blieben und ein Mann notfallmäßig in eine Klinik gebracht werden musste, weil sein Beatmungsgerät ausfiel. 1.000 Notrufe gingen bei der integrierten Leitstelle für die Vorderpfalz in wenigen Stunden ein. Kurios, wer für den Kurzschluss verantwortlich war: Nicht die Sturmböen, die zu der Zeit über das Gebiet hinwegfegten, sondern ein defekter Schalter.
April: Gräfenauschule in Ludwigshafen schlägt Alarm
Diese Nachricht hat wohl nicht nur die Schulleiterin vom Hocker gehauen: In der Gräfenschule im Ludwigshafener Staddteil Hemshof drohte eine extrem hohe Wiederholerquote. Das Besondere: Es ging um Erstklässler. 40 Schüler und Schülerinnen hatten Stand April nicht den notwendigen Lernstand, um in die zweite Klasse zu wechseln.
Bleiben 40 Erstklässler in Ludwigshafener Grundschule sitzen?
Thema bei den Menschen war im April auch die Abschaffung der Maskenpflicht beim Arzt. Das war damals die letzte verbliebene Corona-Beschränkung. Mittlerweile wird hier und da in Arztpraxen wieder das Tragen einer Maske verlangt, weil einfach sehr viele Menschen Corona- und Erkältungskrankheiten haben und oft ein hoher Krankenstand die Praxen lahmzulegen droht.
Noch eine Geschichte aus Ludwigshafen, die im April die Runde machte: Ein Busfahrer hielt aus Angst nicht an Haltestellen - der Grund war die Bedrohung durch einen Autofahrer.
Mai: Fährt ein U-Boot durch Speyer...
Hier kommt dann endlich eine Topmeldung ganz ohne Katastrophencharakter: Das U-Boot U17, das von Kiel aus durch den Nord-Ostsee-Kanal, die Nordsee und über den Rhein nach Speyer gebracht wurde. Nicht nur das Interesse an dem Thema, sondern auch die Kosten können wohl mit dem Begriff Superlativ verbunden werden. Zwei Millionen Euro sollen es nach Museumsangaben sein.
Spektakulärer U-Boot-Transport in Speyer
Weitere Geschichten rund um das U-Boot konnten ebenfalls das Interesse der Rheinland-Pfälzer an Land ziehen, so dass fast schon abgeschlagen auf Platz 4 diese Geschichte landete: Putzfrau hilft bei OP in Mainzer Unimedizin. Da würde man sich wünschen, es wäre der 1. April.
Juni: Waldbrand in der Westpfalz
Waldbrandberichte kommen aus Portugal, Spanien oder Griechenland, klar. Aber aus Rheinland-Pfalz? Mitte Juni brannte es zwischen Rodalben und Pirmasens. Das Feuer hielt die Menschen etwa zwei Tage lang in Atem, der SWR Aktuell Liveticker hielt Interessierte und Betroffene auf dem Laufenden.
Live-Ticker: Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens
Der Klimawandel war im Juni mit weiteren Phänomenen spürbar: Es gab Unwetter- und Hitze-Warnungen für RLP, Starkregen und Sturmböen zogen über das Land. Am Ende kam Rheinland-Pfalz aber glimpflich davon.
Tragisch endete dagegen ein nächtlicher Ausflug eines 17-Jährigen. Sein Trip in das Bergbad Heltersberg (Kreis Südwestpfalz) endete tödlich.
Juli: Gesichtsschleier beim Autofahren ist verboten
Auch im Juli kamen aus der Pfalz Nachrichten, die für großes Interesse sorgen. So ein Gerichtsurteil aus Neustadt. Eine Muslimin aus der Pfalz wollte eine Ausnahmegenehmigung vom sogenannten Verhüllungsverbot im Straßenverkehrsrecht erstreiten, um während des Autofahrens einen Gesichtsschleier tragen zu können. Die Zulassungsbehörde hatte den Antrag abgelehnt. Das Verwaltungsgericht Neustadt wies die Klage der Frau ab und gab damit der Zulassungsbehörde recht.
Urteil des VG Neustadt: Muslimin darf Gesicht beim Autofahren nicht verschleiern
Es war ein hypothetisches Szenario und dennoch interessierte es die Menschen: Was würde bei einer Flut in der Vulkaneifel passieren? SWR Aktuell ging dafür mit den Verantwortlichen ein realistisches Szenario durch.
Kein Planspiel, sondern Realität war der Großbrand in einem Landauer Autohaus. Das Thema erreichte sehr viele Menschen - sicherlich auch, weil das Autohaus in der Innenstadt von Landau stand und weil sich herausstellte, dass im Dach des Hauses Asbest verbaut war.
August: Hündin mit Welpen im Weinberg gefunden
Überwältigend war im August das Interesse an einer Hündin, die mit ihren gerade zur Welt gekommenen zehn Welpen in einem Weinberg in Niederkirchen bei Deidesheim gefunden wurde. Das Tierheim Frankenthal nahm sich der Tiere an - und konnte dann die Flut an Anrufen nicht bewältigen. Die Vermittlung der Tiere war eine arbeitsintensive Aufgabe.
Viel Mitgefühl für in Pfälzer Weinberg gefundene Hündin mit elf Welpen
Ein tödlicher Streit auf der Kirmes in Wittlich überschattete das Volksfest. Ein 28-Jähriger wurde auf der Säubrennerkirmes durch Messerstiche getötet. Während der Festumzug abgesagt wurde, wurde die Kirmes an sich fortgesetzt.
Hohe Wellen schlug in Rheinland-Pfalz die Meldung von einem brennenden Frachtschiff vor der niederländischen Küste. Das hatte weniger mit einer möglichen Leidenschaft der Rheinland-Pfälzer für die niederländische Küste für die Ferien zu tun, als mit der geladenen Fracht. Die war nämlich nicht nur wertvoll, sondern wurde von einer Firma aus Zweibrücken hergestellt.
September: Unwetter ziehen über Rheinland-Pfalz hinweg
Die Wetterküche brodelte heftig im Land - Westpfalz, Rheinhessen, Eifel und die Region Trier waren betroffen. Entsprechend viele Menschen waren von den Unwettern betroffen.
Aufräumen nach Unwettern in RLP
Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die sich keine Elizabeth George und kein Sebastian Fitzek ausdenken können. Die Zutaten sind schnell aufgeschrieben: Ein Vorname, ein Nachname, zwei Männer und ein Bankkonto. Diese wahre Geschichte aus Schweich (Landkreis Trier-Saarburg) wäre vielleicht ein Bestseller geworden.
Große Betroffenheit löste der Kriminalfall um den getöteten Arzt Steffen Braun aus Daun aus. Die Polizei nahm drei Verdächtige aus dem engsten persönlichen Umfeld des Opfers fest. Über die Motive ist bislang weiter nichts bekannt.
Oktober: Corona meldet sich zurück
Vermisst hat das Coronavirus wohl niemand, verdrängt haben es vermutlich die meisten. Doch wie von Experten angekündigt, meldete sich das Virus pünktlich zur kalten Jahreszeit zurück. Da die aktuell kursierenden Varianten sehr ansteckend sind, sind viele Menschen von einer Corona-Infektion betroffen und suchen entsprechend nach Informationen. Die gute Nachricht: Auch weiterhin verlaufen die meisten Infektionen glimpflich.
Neue Varianten, aktuelle Fallzahlen, Impfung: Corona im Frühjahr 2024
Die weiteren top-geklickten Meldungen im Oktober haben nichts Gutes an sich: Eine seit Heiligabend 2022 vermisste Frau aus Montabaur wurde tot gefunden und drei Kinder verloren bei einem Unfall auf der A61 ihre Eltern.
November: Gemütliche Kaminfeuer und andere Dauerbrenner
Draußen schmuddelig, drinnen heimelig: Die Frage, wie man seinen Kamin oder Holzofen umweltgerecht anzündet, hat eine große Leserschaft gefunden. Die Nachbarn werden es ihnen danken....
So können Sie Ihren alten Holzofen wieder umweltgerecht flott machen
Neben dem Kaminfeuer gibt es einen anderen Dauerbrenner: Ja, schon wieder das Coronavirus. Das hat so richtig Fahrt aufgenommen und piesackt weiter viele Rheinland-Pfälzer. Ein Blick in unser FAQ lohnt sich immer mal wieder, denn es wird laufend aktualisiert.
Großen Diskussionsbedarf hat der Artikel zu den zunehmenden Kündigungen von Polizisten offenbart. Woran liegt es genau? Das Thema wird 2024 aktuell bleiben.
Dezember: Corona bleibt aktuell
Der Herbst brachte neue Corona-Varianten nach Deutschland und Rheinland-Pfalz. Seitdem stiegen die Zahlen wieder. Was interessierte, war die Situation im Land, egal, ob es um neue Impfstoffe ging oder um Besonderheiten bei Krankmeldungen.
Covid-19: Informationen für Rheinland-Pfalz Neue Varianten, aktuelle Fallzahlen, Impfung: Corona im Frühjahr 2024
Der Winter brachte neue Corona-Varianten nach Deutschland und Rheinland-Pfalz - was wissen wir darüber? Brauche ich einen Booster und wie ist die Corona-Situation aktuell?
Ein weiteres, immer wieder diskutiertes Thema war und ist die Flüchtlingssituation in den Kommunen. Seit Ausbruch des Krieges kamen mehr als 4.000 Ukrainer in die Region Trier. Die meisten von ihnen beziehen Bürgergeld. Denn eine Arbeit zu bekommen, ist schwierig. Das Thema, warum die meisten ukrainischen Flüchtlinge nicht arbeiten, bewegte die Gemüter.
Kein Dauerbrenner, sondern sozusagen ein "Dauerkühler" war ebenfalls sehr nachgefragt im Dezember: Das ewige Eis im Westerwald. Es wurde zum offiziellen Naturwunder 2023 gekürt. Selbst im heißen Sommer bleibt es dort kalt.