Der tragische Vorfall ereignete sich demnach im Rhein-Lahn-Kreis. Ein Rollerfahrer wurde vom Blitz getroffen und starb noch am Unfallort.
Insgesamt waren im Rhein-Lahn-Kreis wegen des Unwetters bis zum frühen Mittwochmorgen mehr als 200 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Polizei und Energieversorgern unterwegs. In Diez und in den umliegenden Orten seien Straßen überschwemmt worden, Keller vollgelaufen und Bäume umgestürzt, teilte die Kreisverwaltung mit.
Aufräumarbeiten an der Lahn laufen Unwetter im Rhein-Lahn-Kreis: Lahntalbahn bleibt gesperrt
Nach dem starken Unwetter am Dienstagabend laufen im nördlichen Rheinland-Pfalz die Aufräumarbeiten. Auch die Bahnstrecke im Lahntal ist betroffen, sie bleibt vorerst gesperrt.
Zugverkehr und Stromversorgung zeitweise gestört
In Heistenbach stürzte den Angaben zufolge ein Gebäude teilweise ein. Am Bahnhof in Balduinstein mussten am Dienstagabend 23 Fahrgäste eines Zuges aussteigen, weil Gleise teils unterspült, teils aber auch mit Schlamm und Geröll blockiert waren.
Nach Informationen der Bahn enden Züge der Lahntalbahn aus Koblenz aktuell in Nassau. Von dort aus fahren Busse weiter. Und die Strecke zwischen Nassau und Limburg bleibt dem Zweckverband SPNV-Nord zufolge auch noch bis Mitte nächster Woche gesperrt.
In der Westpfalz fuhren viele Züge wegen Unwetters den ganzen Tag über langsamer.
Im Rhein-Hunsrück-Kreis, so die Polizei weiter, sei durch die Unwetterfront am Dienstagabend in einigen Bereichen für circa fünf Stunden der Strom ausgefallen. Insgesamt wurden den Angaben zufolge im nördlichen Rheinland-Pfalz rund 100 überflutete Keller gemeldet, mehr als 20 Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume oder Geröll auf den Fahrbahnen kurzzeitig gesperrt werden. Am stärksten betroffen gewesen, so die Polizei, sei die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. Unter anderem stürzte dort die Wand eines unbewohnten Hauses ein. Verletzt wurde niemand.
Auf den Autobahnen A3 und A48 gab es wegen des Starkregens fünf Verkehrsunfälle mit vorübergehenden Sperrungen. Drei Menschen wurden dabei laut Polizei verletzt, zwei von ihnen schwer.
Schule in Worms-Pfeddersheim wegen Hagelschäden geschlossen
In und um Worms in Rheinhessen kamen während des Unwetters Hagelkörner in der Größe von Golfbällen herunter. Es kam zu erheblichen Behinderungen auf den Straßen und Autobahnen. Zudem wurden einige Weinberge komplett zerstört. Auch hier laufen die Aufräumarbeiten.
Schäden nach dem Unwetter in Worms Winzer: Weinberge total zerstört
Von den teilweise schweren Unwettern in Rheinland-Pfalz war auch die Region um Worms betroffen. Besonders hart hat es hier ein Familienweingut getroffen.
Die Feuerwehr Worms teilte am Dienstagabend zwischenzeitlich mit, sie sei im Dauereinsatz. In einigen Stadtteilen - wie Herrnsheim oder Pfeddersheim - seien Fenster zu Bruch gegangen und Autos beschädigt worden. Bei der Paternusschule in Pfeddersheim ist ein erheblicher Schaden am Dach entstanden. Der Unterricht an der Schule fiel am Mittwoch aus, wie Carsten Schneider-Wiederkehr, Pressesprecher der Stadt Worms mitteilte. Die Schule und drei Kindertagesstätten bleiben vorerst geschlossen. Die Stadt hofft, dass die Schäden in den Gebäuden bis Anfang nächster Woche repariert werden können.
Das Wormser Klinikum ist nach dem Unwetter wieder voll einsatzfähig. Das teilte das Klinikum dem SWR mit. Unter anderem hatte Hagel ein Dachfenster über einem Operationssaal zerstört. Das THW musste es provisorisch abdichten. Die Klinik nahm vorübergehend keine Patienten mehr auf.
Unwetter auch über Mainz, der Eifel und der Region Trier
Auch in Mainz sowie den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms gab es Unwetter mit Hagel. In der Folge, so die Feuerwehr der Stadt Mainz, seien viele Keller mit Wasser vollgelaufen. Straßen wurden überflutet und Alarmanlagen lösten aus. Insgesamt kam es in der Stadt und den zwei Landkreisen den Angaben zufolge zu 75 Einsätzen. Auch aus der Eifel sowie rund um Trier wurden große Mengen Regen gemeldet. Bei Prüm, in Fleringen und Schwirzheim liefen laut Polizei Keller voll. In Palzem im Kreis Trier-Saarburg sei Schlamm auf die Straßen gespült worden, hieß es.
DWD hebt Unwetterwarnung um Mitternacht vorerst auf
Seit dem späten Dienstagnachmittag waren Starkregen, Hagel und stürmische Böen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) für Teile von Rheinland-Pfalz angekündigt. Eine Vorabwarnung vor schwerem Gewitter galt seit 18 Uhr. Um kurz vor Mitternacht am Dienstagabend hob der DWD die Unwetterwarnung auf.
Ab Donnerstag schönes Spätsommerwetter
In den kommenden Tagen beruhigt sich die Wetterlage. Der Donnerstag wird heiter und sonnig bei bis zu 24 Grad. Mit Dunst- und Nebelfeldern in den Morgenstunden kündigt sich der Herbst an.
See, Wald, Sportplatz, Fahrrad Mit diesen 6 Tipps bist du bei Gewitter sicher!
Der Himmel wird plötzlich dunkel und Wind kommt auf. Wenn euch ein Gewitter kalt erwischt, haben wir ein paar Tipps, was ihr in verschiedenen Gefahrensituationen machen könnt.
Möglicherweise Notlese an der Mosel
An der Mittelmosel könnte es wegen der starken Niederschläge zu einer Noternte kommen. Das hatte das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR) schon vor Beginn der Gewitter auf SWR-Anfrage mitgeteilt. Die Gewitter trieben die Fäulnis voran und würden die Winzer zu einer schnelleren Ernte zwingen. Grundsätzlich sei die Erwartungen an Qualität und Ertrag in diesem Jahr aber positiv, wenngleich die Witterung der kommenden Wochen über den tatsächlichen Ertrag entscheide. Nach Angaben des DLR und des Bauern- und Winzerverbandes soll die Hauptlese des Rieslings im Laufe der kommenden Woche beginnen und Anfang Oktober abgeschlossen sein.