Kokowääh und Kieler Tatort
Samuel Finzi gehört zu den begehrtesten Bühnen- und Fernsehdarstellern in Deutschland und Europa. Das Film- und Fernsehpublikum kennt ihn aus dem Kieler Tatort, der ZDF-Serie "Flemming" oder dem Film "Kokowääh" von und mit Til Schweiger. Außerdem ist er 2023 an der Seite von Hollywoodstar John Malkovich in der historischen Tragikomödie "Seneca" zu sehen.
Für seine Arbeiten in Film und Theater wurde Finzi unter anderem als "Schauspieler des Jahres", mit dem Deutschen Schauspielpreis und mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet. Er spielte an der Berliner Volksbühne, am Thalia Theater in Hamburg, am Schauspiel Frankfurt und am Burgtheater in Wien.
Von der Künstlerfamilie im Sozialismus zur europäischen Filmkarriere
Jetzt hat der Schauspieler mit "Samuels Buch" einen autobiografischen Roman geschrieben. Geboren 1966 in Bulgarien, aufgewachsen in einer Künstlerfamilie im Sozialismus, erzählt er darin von seiner Kindheit und Jugend und seiner Sehnsucht nach Freiheit.
»Mir war wichtig, ein bisschen mehr zu erzählen, über das Land, aus dem ich komme, über die Atmosphäre, was es heißt, da aufzuwachsen - auf dem Balkan, im Sozialismus - und ein paar Menschen wieder auferstehen zu lassen, die vielleicht nicht mehr existieren.«
Ende der 80er Jahre verlässt Finzi seine Heimat Bulgarien, zieht 1989 nach der Wende nach Paris und später nach Berlin.
»Ich bin froh, dass ich nicht geblieben bin. Das Land ging Richtung, die mir nicht so wahnsinnig gut gefällt. […] Ich habe das Gefühl, dass sich das Land in eine bürgerliche, spießige Existenz begeben hat. [...] Früher oder später wird sich das alles normalisieren. Es ist auch jetzt schon auf dem Weg ein - ist es auch jetzt teilweise schon - normales europäisches Land zu werden.«
Über seinen Weg auf die großen Theaterbühnen, zum Liebling des Publikums und der Kritiker und zu einer großen europäischen Filmkarriere spricht er in SWR1 Leute.
