Juliane Köhler macht seit mehr als 30 Jahren Theater, seit mehr als 20 Jahren Kino und Fernsehen. Und auch Hollywood wurde durch Filme wie "Aimée und Jaguar", "Der Untergang" oder den oscarprämierten Film "Nirgendwo in Afrika" auf sie aufmerksam. Sie liebt die Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera, aber auf den roten Teppich kann sie gerne verzichten. Am 22. August 2024 kommt "Sonnenplätze" ins Kino – die Geschichte einer ziemlich schrägen Familie im Urlaub auf Lanzarote.
Warum Schauspielerin statt Kindergärtnerin?
Juliane Köhler wächst in Kassel auf. Für sie als extrem schüchternes Kind ist die Waldorfschule genau richtig. Da spielt sie auch zum ersten Mal Theater. Nach dem Abitur bewirbt sie sich an mehreren Schauspielschulen, bekommt allerdings nur Absagen. "Weil ich eben nicht der Typ bin, der die Bühne stürmt und alle umhaut." Irgendwann wird sie auch gefragt, warum sie denn nicht Kindergärtnerin werden wolle, das passe besser zu ihr.
Mit ein paar Dollar nach New York
Ihre Eltern geben ihr ein bisschen Geld, damit geht sie nach New York und studiert an einem privaten Schauspielstudio. Sie jobbt als Übersetzerin, lernt alles über's Theater, kann sich aber selbst nichts angucken – die Theater am Broadway kann sie sich nicht leisten. Juliane Köhlers Unterkunft ist ein Zimmer im Keller einer jüdischen Familie. "Ich habe es geliebt, es war eine wunderbare Zeit."
70 Absagen von Theatern
Nach New York versucht sie in Deutschland ein Engagement zu bekommen. Auch das Staatsschauspiel Hannover sagt ihr ab – eigentlich. Sie fährt einfach hin und erzwingt sich ein Vorsprechen beim damaligen Intendanten Eberhard Witt. "Ich möchte, dass Sie mich jetzt ansehen." Das macht er, stellt sie ein und nimmt sie später auch mit ans Residenztheater München. Der Anfang einer großen Karriere. Da spielt sie heute noch.
Verliebt in eine Ruine in Griechenland
Griechenland hat es Juliane Köhler sehr angetan. Vor ungefähr zwei Jahren haben sie und ihr Mann sich da ein Haus gekauft. "Ein Steinhaufen mit Löchern", sagt sie. Es gibt immer noch viel zu tun. Den Sommer verbringen sie da mit Akkuschrauber und Bohrmaschine, zum Entspannen geht's auf die Yogamatte. Worauf sie stolz ist? Sie kann den Kopfstand.