Die Urangst des vierfachen Vaters
Mit seinem neuen Film "Lieber Kurt" hat sich Til Schweiger an ein schwieriges Thema gewagt: den Tod eines Kindes und was dieses traumatische Ereignis mit den zurückbleibenden Erwachsenen macht. Ab wann können sie wieder ein "normales" Leben führen, in dem Lachen erlaubt ist? Gleichzeitig hat sich Til Schweiger damit seiner eigenen größten Angst gestellt – einem seiner Kinder könnte etwas passieren.
Wenn sich das Leben von einer Sekunde zur anderen komplett verändert
Das hat Til Schweiger im eigenen Freundeskreis mehrfach erlebt: Den Eltern von Marvin, dem Ex-Freund seiner Tochter Luna, der mit 23 Jahren ums Leben kam und für ihn wie ein Sohn war, hat er den Film gewidmet. Wenn er über dieses Thema spricht, spürt man, wie sehr es Til Schweiger immer noch mitnimmt. Vom "Macho", der unreflektierte Sprüche raushaut, keine Spur. Til Schweiger versteht ohnehin nicht, wieso er so sehr polarisiert. Er selbst sieht sich als "harmoniesüchtig" und "engagiert" – als jemand, der sich das Recht herausnimmt, eine eigene Meinung zu vertreten.
Vom Hasen zum Superstar
Eigentlich wollte Til Schweiger Lehrer werden wie seine Eltern, doch dann kam die Liebe dazwischen. Er verliebte sich in eine Schauspielerin, die lockte ihn auf die Bühne. Von seiner Leidenschaft zur Schauspielerei konnte ihn auch seine erste Rolle nicht abbringen. In "Sängerkrieg der Heidehasen" steckte er im Hasenkostüm und wurde von lauter Häsinnen vermöbelt. Zunächst hielt er sich mit kleinen Rollen und Synchronisationen von Pornofilmen über Wasser. In den 90er Jahren folgte dann der Durchbruch durch Kinofilme wie "Manta, Manta", "Der bewegte Mann" und "Knockin on Heaven’s door". "Honig im Kopf" war mit über 7 Millionen Besuchern sein bisher erfolgreichster Film.