Die deutsche Bundesregierung will Cannabis legalisieren. Kritiker haben Bedenken, dass dadurch in Zukunft noch mehr Menschen diese Droge konsumieren. Die Ampel-Koalition argumentiert, sie wolle durch einen "kontrollierten Umgang mit Cannabis" Konsumenten besser schützen und den illegalen Markt eindämmen. Vorreiter bei der Legalisierung von Cannabis war Kanada: Dort dürfen Erwachsene seit fünf Jahren Cannabisprodukte in bestimmten Geschäften kaufen, im Internet bestellen und teilweise zu Hause anbauen. Wie sind die Erfahrungen seither? Das erforscht Benedikt Fischer von der Simon Fraser University in Vancouver. Die Bilanz fällt durchwachsen aus: Der illegale Handel mit Cannabis ist durch die Freigabe zwar geschrumpft, allerdings kamen mehr Menschen wegen Cannabis in Notaufnahmen und Krankenhäuser. Wie das Fazit der Wissenschaftler einzuordnen ist, erklärt Benedikt Fischer in SWR1 Leute. Er ist im Remstal geboren, hat Deutschland vor mehr als 30 Jahren verlassen und verfasste mit internationalen Kollegen wissenschaftsbasierte Richtlinien zum sicheren Umgang mit Cannabis.
Moderation: Nicole Köster
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.