"Alle zusammen gegen den Faschismus", rufen Menschen in ganz Deutschland. Auslöser sind Recherchen des Medienhauses CORRECTIV. Sie deckten vor einigen Wochen die Beteiligung einiger AfD-Politiker an einer geheimen Konferenz in Potsdam auf. Dort soll ein Plan debattiert worden sein, wie Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland vertrieben werden könnten.
Dieses Treffen hatte die Anmutung von 'Da passiert etwas ganz Geheimes'.
Demos gegen Rechtsextremismus: "Wir sind mehr"
Auch in Baden-Württemberg gab es daraufhin große Kundgebungen - beispielsweise in Stuttgart, Karlsruhe, Ulm und Freiburg. Diese Demonstrationen sind für diejenigen wirkungsvoll, sagt Müller, die dort hingehen. Sie bekämen das Gefühl, dass sie endlich etwas bewirken könnten und nicht alleine seien mit ihren Sorgen über den Rechtsextremismus, der stärker wird.
Wenn es den Effekt hat, dass die Leute mitnehmen, wenn ich das nächste Mal etwas Rassistisches, etwas Menschenfeindliches höre, dann sag ich was, dann hat es einen Wert, der für die Demokratie unbezahlbar ist.
Ann-Katrin Müller ist Redakteurin im Spiegel-Hauptstadtbüro. Sie berichtet seit Jahren über die AfD und zu Rechtspopulismus in Deutschland.
Wie rechtsextrem ist die AfD?
Ann-Katrin Müller besucht AfD-Parteitage und Reden von AfD-Funktionären. Bei ihrer Arbeit wurde sie oft schon beschimpft, beleidigt und bespuckt. Trotzdem findet sie es wichtig weiter über die AfD zu berichten:
Es ist interessant diese Partei zu begleiten. (...) Es gibt bei dieser Partei viel auszugraben und es gibt viele Dinge, die im Verborgenen bleiben sollen.
Eine Million gegen rechts: Wie macht man Antifaschismus nachhaltig?
Umfrage-Werte für die AfD
Seit Monaten liegt die AfD in Umfragen obenauf. Laut aktuellen Umfragen aus dem Januar 2024 wäre die AfD bei den im September anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg stärkste Kraft. Natürlich wird deshalb auch viel über die AfD diskutiert. Dabei ist es wichtig, sagt Müller, wie man über die Partei redet:
Ich finde, grundsätzlich ist es wichtig über eine Partei zu reden, die offensichtlich viel Unterstützung hat. Es geht darum, wie man das macht (...). Das reine 'Sie reden' und jede kleine Sache zur Schlagzeile machen, ist falsch.