"Ich bin Deutschland"
Der, der das im Titel seines Buchs behauptet, kann das gleich auf mehrere Arten sagen. Er vertritt Deutschland als Referent in unserer NATO-Vertretung in Brüssel, schaut also fortlaufend neu auf die internationale Sicherheitslage, aktuell drei Jahre nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. In "Ich bin Deutschland" steckt aber auch die fast ironische Zuspitzung, dass er als Schwarzer buchstäblich ein Exot ist in der Truppe – und sich – trotzdem oder eher um so mehr – als Vertreter Deutschlands sieht. Kein Zufall, dass der Buchtitel auf die Art in Großbuchstaben getrennt erscheint: "ICH BIN DEUTSCH LAND".
Liberaler Patriotismus
Wullers hinterfragt die Bedeutung des Patriotismus‘ und kommt zu dem Schluss, dass es für ihn keine Alternative gibt. Für einen, der "deutsch denkt, deutsch spricht und deutsch träumt". Sein Motiv ist, seine eigene Biografie stellvertretend wirken zu lassen. Als jemand mit weißer Mutter und schwarzem Vater, der in Ost und West gelebt hat, auf dem Land und in der Stadt. Als einer von 20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht nur eine "Tatsache sind", wie er sagt, sondern "Politik und Zukunft Deutschlands unwiderruflich mitprägen".